Kapitel 40

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"Das bekommen wir schon hin!", beruhigte mich Hadley. "Was hälst du von einer Folge Vampire Diaries?"

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Nach der versprochenen Folge Vampire Diaries war ich wieder etwas beruhigt. Ich bekam Wechselklamotten von Sophie, allerdings weigerte ich mich das Shirt auszuziehen, weil es immer noch total gut nach Ethan roch. Stattdessen zog ich zu der Jeans einfach noch eine Jacke an, meine Mutter würde bestimmt keinen Verdacht schöpfen. Hoffte ich.

Glücklicherweise dachte sie sowieso ich übernachte nach der Party bei Sophie, also waren meine Aufregungen umsonst. Und wenn ich die Jacke zuließ, sah man auch keinen Knutschfleck.

Mit dieser Hoffnung zog ich die Haustür hinter mir zu. "Ich bin wieder zuhause!", rief ich ins Haus.

"Wir sind in der Küche!", kam von meiner Mum zurück. Sie saßen dort beide am Tisch über einige Prospekte und Kataloge gelehnt.

"Hi Schatz." Ich begrüßte sie auch und gab ihr einen Kuss auf die Wange, nachdem ich Dad umarmt hatte. "Wie war die Party?"

"Sie war gut.", antwortete ich, "aber wir sind schon relativ früh gegangen, um noch zu quatschen." Die Lüge flog mir leicht über die Lippen und war überzeugender als ich dachte. Sicherheitshalber lenkte ich noch vom Thema ab.

"Was macht ihr denn?"

"Wir sehen uns nach möglichen Urlauben um. Für die Sommerferien.", antwortete mein Dad und grinste mich an. Dann zeigte er auf ein Prospekt und wandte sich wieder an meine Mum zurück. "Was hältst du davon?"

Ich ließ die zwei alleine und ging in mein Zimmer, wo ich das restliche Wochenende verbrachte. Lesend oder lernend, obwohl es nicht sehr viel zum lernen gab, schließlich waren bald Pfingstferien. Am Sonntagnachmittag stattete mir Sophie einene kleinen Besuch ab und wir quatschten mal wieder über Gott und die Welt.

Sie erzählte, dass sie sich mit Colin treffen wollte, er hatte sie um ein Date gebetenen. Ich versuchte mich ernsthaft zu freuen, aber schweifte mit meinen Gedanken immer wieder ab. Ich hatte es nur so weit mitbekommen, das sie sich eben trafen und vorhatten ins Kino zu gehen. Und dass sie sich freute. Danach hatte ich ein wenig auf Durchzug geschaltet und hoffte das sie nichts fragte und nur vor sich hinplapperte.

Ich machte mir immer noch Gedanken darüber, wie ich mich Ethan gegenüber am nächsten Tag, oder eben bei bevorstehenden Zusammentreffen, verhalten sollte. So wie vorher? Ignorieren? Ansprechen? Oder anschauen, und darauf warten, ob er mich anspräche? Und wollte ich überhaupt mit ihm reden? Eigentlich schon, denn ich würde zu gern Unklarheiten von der Party aufklären, mal abgesehen von uns.

"Sag mal, hörst du überhaupt zu?", riss mich Sophie aus meinen Gedanken.

"Nein, tut mir leid Soph. Ich freue mich total für dich. Ehrlich. Ich bin grade nur ein bisschen nachdenklich."

Sie hob die Augenbrauen und sah mich fragend an, woraufhin ich ihr erzählte, was mich bedrückte.

"Lass es einfach auf dich zukommen und mach dann wozu dein Herz dir rät!"

Ich nickte. "Aber ich will nicht nochmal verarscht werden."

Sie umarmte mich fest und meinte dann: "Kann ich verstehen, aber lass uns einfach das beste hoffen, okay? Und mach dir nicht zu viele Gedanken."

Als sie etwas später gegangen war, dachte ich nochmal über ihre Worte nach. Das Beste hoffen? Das fiel mir als Pessimistin durch und durch schwer. Und im Grunde genommen hatte ich mir durch das viele Nachdenken und durch das Gespräch mit Sophie nicht gerade Lust auf den morgigen Tag, die nächste Woche oder Ethan gemacht.

Closer to youWhere stories live. Discover now