Kapitel 46

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"Klar!", rief ich und ließ mich von ihm hochziehen. Während er sein Shirt und seine kurze Hose auszog, konnte ich nicht anders, als ihn zu beobachten. Er war braun gebrannt, ein angedeutetes Sixpack prägte seinen Körper und seine Arme waren auch nicht ohne. Wow.

Er hatte mein Anstarren bemerkt, es war wohl auch unübersehbar. Grinsend bewarf er mich mit seinem Tshirt. "Na mach schon!" Ich erwachte aus meinem Starren und wurde natürlich sofort rot. So schnell es ging, schlüpfte ich aus meinen Klamotten, und wurde dabei noch röter. Vorallem, als ich Ethans abcheckenden Blick bemerkte. Ich ging einfach schnell zum See, in der Hoffnung, mich in Wasser verstecken zu können. Ich war nicht direkt unzufrieden mit meinem Körper, nur...zufrieden eben auch nicht. Kennt wohl jeder. Aber ich kam nicht drumherum, mich gut zu fühlen, als Ethan mir hinterherpfiff, und ich ihn mit einem Schulterblick beim Starren erwischte.

Als ich knietief im Wasser stand, war es doch kälter als erwartet, aber man gewöhnte sich daran. Vorsichtig ging ich Schritt für Schritt ins Wasser, bis es mir zur Hüfte ging. Da entdeckte ich Ethan auf dem Steg. Ich war davon ausgegangen, er wäre hinter mir, was nicht der Fall war. Langsam gewöhnte ich mich an das Wasser und ich machte noch einen Schritt nach vorne, während ich Ethan im Auge behielt. Er nahm einige Schritte Anlauf, drehte dann den Kopf zu mir, um mir zuzuzwinkern, und machte anschließend den wohl elegantesten Kopfsprung, den ich jemals gesehen hatte. Na, so konnte man sich auch an das Wasser gewöhnen.

Während ich meine Schritt für Schritt Logik weiter trieb, tauchte Ethan kurz vor mir aus dem Wasser auf. "Warum kommst du nicht komplett rein?", fragte er verständnislos. "Ist mir zu kalt. Ich gewöhne mich lieber langsam ans Wasser.", sagte ich und erklärte ihm meine Theorie.

Er lachte, und ich musste mal wieder auf seinen Körper schauen, an dem die Wassertropfen entlang liefen.

"So ein Blödsinn!", rief er und warf mich kurzerhand über die Schulter, um tiefer in den See zu laufen. Ich wehrte mich mit Händen und Füßen, konnte aber nicht verhindern, zwei Sekunden später komplett im Wasser zu landen und unterzutauchen.

Ich tauchte luftholend wieder auf und warf mich direkt auf ihn, um ihn unterzutauchen. Es erinnerte mich an unser erstes Treffen. Da er aber natürlich superstark war, gelang es mir nicht im Geringsten, ihn zu tunken. Verdammt.

Stattdessen hielt er mich an der Hüfte und hob mich ein Stück hoch, um mich dann an sich zu ziehen. "Weißt du, wie unglaublich toll und sexy du aussiehst?", flüsterte er. Ich grinste und kam mir ziemlich toll vor. Begehrenswert.

Ich machte ein nachdenkliches Gesicht. "Hmm, du siehst auch nicht schlecht aus." Diesmal hatte er sofort begriffen, dass ich ihn ärgerte. Denn das war hundertprozentig gelogen. Er sah einfach nur total heiß aus und ich würde am liebsten ein Bild machen, um diesen unglaublich scharfen Anblick für die Nachwelt festzuhalten.

Ethan lachte laut, und zog mich dann an sich, um mich zu küssen. Diesmal eher gefühlvoll, aber trotzdem fordernd. Es war ein atemberaubendes Gefühl, im Wasser seinen Körper zu berühren und ihm währenddessen zu küssen. Ich schlang meine Beine um ihm, und meine Arme wanderten um seinen Hals, um Halt zu finden. Seine Lippen waren noch feucht vom Wasser, aber trotzdem schmiegten sie sich an meine, als wären sie dafür gemacht. Mein Körper reagierte so krass auf ihn, das ich es fast nicht glauben konnte. Es war wie magnetische Anziehung.

Ich war wirklich in ihn verliebt. So richtig. Und ich sollte es ihm sagen, schoss mir durch den Kopf. Er hatte mir gesagt, was er fühlte, und ich schätze er konnte sich auch denken, dass ich nicht abgeneigt war, aber ich hatte es ihm noch nie in echt gesagt.

Er ließ wieder von mir ab, und warf mich so schnell dass ich nicht reagieren konnte, ins Wasser. Ich tauchte prustend wieder auf. "Das war fies!" Anscheinend sah ich nicht halb so bedrohlich aus wie beabsichtigt, denn Ethan prustete los und konnte vor lachen kaum stehen. Ich setzte ein böses Gescht auf. "Das wirst du bereuen, du Mistkerl!", warnte ich ihn, doch er lachte einfach weiter, und wurde erst gestoppt, als ich anfing ihn mit Wasser zu bespritzen. Er hatte es nicht anders gewollt. Jetzt war ihm das Lachen vergangen, und er hatte stattdessen ein bedrohliches, fieses Grinsen aufgesetzt. Wirklich sexy, allerdings half mir das auch nicht weiter, als die nächste Ladung auf mir landete. Ich quietschte auf und setzte mich sofort zur Wehr.

"Das war spitze.", sagte er und zog sich am Steg hoch, um darauf Platz zu nehmen. Dabei präsentierte er mir ungewollt (oder doch beabsichtigt?) seine Armmuskeln. Ich versuchte mich ebenso elegant hoch zu ziehen, scheiterte aber und fiel rückwärts wieder ins Wasser. Sein Gelächter war sogar unter Wasser zu hören. Als ich wieder auftauchte, bot er mir grinsend seine Hand an.

"Ich brauche deine Hilfe nicht.",gab ich abfällig von mir und zog mich dann nochmal hoch. Glücklicherweise machten meine nicht vorhandenen Muskeln mir diesmal keinen Strich durch die Rechnung und ich saß neben ihm, aber mit Abstand. Er hatte mich schließlich ausgelacht, pfft.

Und er lachte immer noch, ich sah es aus dem Augenwinkel. Gespielt beleidigt sah ich gradeaus auf den See. Es war schon Abend geworden, aber trotzdem noch angenehm warm. Ethan und ich hatten uns eine Eins A Wasserschlacht geliefert, und es hatte wirklich Spaß gemacht.

"Jetzt komm schon her, du kleine Kratzbürste!", sagte er lachend und ich spürte plötzlich seine Hand an meiner Hüfte, die mich nah an ihn zog. Ich sah zu ihm auf und zog einen Schmollmund, was mich nicht davon abhielt mich an ihn zu kuscheln. "Kleine Kratzbürste?", fragte ich empört. Und er lachte schon wieder.

"Meine kleine Kratzbürste.", flüsterte er, sich verbessernd in mein Ohr, und mir wurde sofort warm und kribbelig. Wir wussten beide, dass ich nicht wirklich sauer war. Ich drehte den Kopf und sah in zwei dunkelbraune Augen und auf seine Lippen. Ich konnte nicht anders, als einen kurzen Kuss darauf zu drücken. "Ethan?", fragte ich zaghaft. Er wollte mehr als den kleinen Kuss, aber ich hatte ihn erst etwas zu sagen. "Hmm?", fragte er und kam meinen Lippen dabei wieder näher.

Ich sah in die dunklen Augen, bei denen ich gar nicht anders konnte als die Wahrheit zu sagen. "Ich habe mich in dich verliebt.", flüsterte ich. "Nur damit du's weißt.", fügte ich noch hinzu und er grinste an meinen Lippen.

"Gut zu wissen.", sagte er noch leise, bevor seine Lippen wieder auf meinen landeten. Es war nur ein kurzer Kuss, aber er bedeutete unglaublich viel.

"Dir ist kalt.", stellte Ethan fest, ohne dass ich irgendwas gemacht hatte. Er wusste es einfach. Danach zog er mich auf die Beine, und schob mich in Richtung Picknickdecke. "Lass uns unsere Klamotten wieder anziehen." Sein Blick wanderte über meinen Körper und er fügte ein "Leider." hinzu. Ich musste grinsen und nickte noch als Antwort.

Als die Dämmerung eintrat, lagen wir satt auf der Picknickdecke und sahen in den Himmel. Ethan griff nach meiner Hand und verschränkte unsere Finger miteinander. Ein unglaubliches Kribbeln ging von meiner Hand aus durch meinen ganzen Körper. So lagen wir einfach nur da und betrachteten die Sterne, die auf dem sich langsam verdunkelnden Himmel zu sehen waren.

Ich hatte die Zeit komplett vergessen, bis Ethan mich daran erinnerte wie spät es war. Wir packten die Sachen zusammen und machen uns auf den Weg zu seinem schwarzen Auto. Während Ethan alles verstaute, setzte ich mich schonmal auf den Beifahrersitz, denn mir war schon wieder kalt. Ich hatte es vorhin in unserer Zweisamkeit nicht bemerkt, aber als die warme Luft im Auto sich um mich schloss, war es sofort besser.

Als Ethan ins Auto einstieg und die Tür hinter sich zuschlug, schaltete er sofort die Heizung an, ohne dass ich etwas gesagt hatte. Es war kaum zu glauben, dass er es schon wieder wusste. Er grinste mich an und nahm meine Hand zu sich. Er legte seine Hand auf die Schaltung und ich meine darauf.

"Das war ein unglaublich schönes Date, Ethan." Er grinste selbstzufrieden. "Ich weiß." Ich streckte ihm die Zunge raus und tat so, als wollte ich ins Haus gehen. Er lachte und zog mich an sich. "Ich fand es auch schön." Ich reckte mich, um ihn zu küssen, als er mich stattdessen auf die Wange küsste.

"Was sollte das?", fragte ich verwirrt und stemmte einen Arm in die Hüfte. Wollte er mich nicht küssen oder wie?

"Deine Mum steht wieder im Küchenfenster, Süße. Spar dir den Kuss, den du vorhattest für morgen." Oh, nein, wie peinlich. "Sorry..", murmelte ich errötend. Ich stellte mich dennoch auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen kurzen Kuss auf. "Das holen wir morgen nach, versprochen." Dann nahm ich meine Tasche und ging nach drinnen, natürlich nicht, ohne nochmal zurück zu schauen. Ethan fuhr winkend davon.

Closer to youWhere stories live. Discover now