Kapitel 98

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Inzwischen hatte Jin das Gefühl, nur noch ein ekstatisch stöhnendes Nervenbündel zu sein. Wie lange sollte er dieses Martyrium noch durchhalten? Wann würde er endgültig zerbrechen und Jackson hätte endlich genug?

"Und du hast keine Sorge, dass dein Plan eventuell auch schief gehen könnte?", erkundigte die Assistentin sich tonlos, in ihrer Stimme nicht die geringste Spur von Mitleid.

Jackson wartete geduldig Jins nächsten Höhepunkt ab und das damit einhergehende Keuchen, ehe er antwortete: "Bisher ist alles genau so verlaufen, wie ich es wollte. Nicht nur, dass meine gestreuten Zweifel gefruchtet haben. Die Fotos, die du in Umlauf gebracht hast, waren das Sahnehäubchen."

"Das war recht einfach.", meinte sie. "Namjoon hätte nach meiner Kündigung besser seine Zugangsdaten geändert. Mit dem, was ich da gefunden habe, könnte ich seine komplette Karriere auf einen Schritt beenden."

"Was du aber nicht tun wirst.", in Jacksons Stimme schwang ein bedrohlicher Unterton, der genau das vermuten ließ, was Jin die ganze Zeit über schon ahnte. Mochte der Fotograf auch noch so zuvorkommend zu ihm sein, geradezu zärtlich. Besaß er sicherleich auch eine weitaus gefährlichere Seite.

Um diese nicht schlussendlich doch heraufzubeschwören, hatte sich Jin ihm wohl unbewusst gefügt.

Neben der Tatsache, dass er wohl einfach erbärmlich und triebgesteuert war. Anders konnte er sich nicht erklären, warum er wieder und wieder unter den herbeigeführten Höhepunkten erbebte.

"Ich bin ja nicht lebensmüde. Er wird eh schon nicht begeistert sein, wenn er herausfindet, dass ich dafür mitverantwortlich bin, dass du ihm sein Spielzeug geklaut hast.", lachte die Assistentin trocken auf, blickte euf den schwer atmenden Liegenden herab.

Nachdem Jackson ihn endlich wieder aus der Umklammerung entlassen hatte und jetzt jeweils erst das eine, dann das andere Bein massierte, um die Durchblutung wieder anzukurbeln. Genau dasselbe Prozedere führte er in regelmäßigen Abständen auch bei Jins Armen durch. Die Fesseln nahm er dennoch nie ab.

"Spielzeug ist das richtige Stichwort.", meinte der Fotograf nach der Massage und schwang die Beine aus dem Bett, um zu einer nahegelegenen Tür zu gehen.

Zwar war Jin durchaus neugierig, was sich hinter dieser wohl befand, entschied sich aber lieber dafür, die kurze Verschnaufpause zu genießen. Wusste er doch selbst, dass sie höchstwahrscheinlich nicht lange anhalten würde.

"Gib ihm bitte etwas zu Trinken von dem Tisch neben dem Bett.", rief Jackson aus dem Raum und meinte damit offensichtlich die Assistsentin.

Augenrollend kam sie der Aufforderung nach, hielt Jin die ihm bereits bekannte Wasserflasche mit dem Strohhalm hin.

"Keine Ahnung, was du an dir hast, dass alle druchdrehen.", zischte die Frau wütend, während er stattdessen gierig am Strohhalm sog, sie keines Blickes würdigte. Wäre er nicht so durstig gewesen, hätte er ihr das Wasser mit Sicherheits ins Gesicht gespuckt.

Immerhin war Sie dafür verantwortlich, dass jeder im Land seine Fotos gesehen hatte. Dass er sich deswegen mit Namjoon gestritten hatte. Und dass er jetzt hier war.

Sie und Jackson hatten augenscheinlich die ganze Zeit über gemeinsame Sache gemacht. Und Jin war so dumm gewesen, darauf reinzufallen.

All die netten Worte, die vermeintlichen hilfreichen Kommentare von Jackson waren nichts als Lug und Trug gewesen. Niemals hätte er gedacht, dass hinter dem charmanten freundlichen Lächeln in Wirklichkeit ein hinterlistiger Wolf gelauert hat.

Die Tür des angrenzenden Raumes file ins Schloss, was Jin zusammenzucken ließ.

Jackson hatte sich umgezogen. Statt dem Morgenmantel trug er jetzt eine lederne Weste. In den Händen hielt er eine Art schwarzen Karton, welchen er vorsichtig um das Bett herum trug und auf dem Tisch neben dem Kopfende abstellte.

"Ist das dein Ernst?", fragte die Assistentin mit hochgezogenen Augenbrauen, nachdem sie einen Blick in die Kiste riskiert hatte.

Allein ihr ungläubiger Gesichtsausdruck ließ bei Jin die Alarmglocken schellen. Das selbstgefällige Lächeln von Jackson tat sein Übriges dazu.

 Das selbstgefällige Lächeln von Jackson tat sein Übriges dazu

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