In seinem Job hat er gelernt, dass nichts echt ist.
Weder Worte, Berührungen oder gar Gefühle.
Wenn alles eine perfekte Lüge ist, warum sollte er ausgerechnet jemandem glauben, der die Wirklichkeit mit einem Filter überdecken kann?
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Noch immer konnte er das Zittern seiner Gliedmaßen nicht unter Kontrolle bekommen.
Wie doof war er eigentlich?
Wenn er schon wegrennen musste, warum dann ausgerechnet in Namjoons Büro?
Jetzt hockte er hier auf dem Ledersofa, während im Studio ein wildes Durcheinander herrschte. Seinetwegen.
Er traute sich kaum, den Kopf zu heben, als die Tür sich öffnete und wie erwartet Namjoon hereinkam.
"Jin, warum bist du weggelaufen?", fragte er, in seiner Stimme klang echte Sorge mit.
Der Dunkelhaarige wich seinem Blick aus: "Es tut mir leid."
Immerzu lief er davon. Man konnte das schon als seine Spezialität bezeichnen. Sobald er sich in irgendeiner Situation unwohl fühlte, konnte er einfach nichts dagegen unternehmen, dass sein Körper auf Flucht eingestellt war.
"Warum? Es war gut. Die Fotos sind toll geworden.", erwiderte Namjoon, hockte sich vor ihn und versuchte, ihm in die Augen zu sehen.
Jin knete nervös seine Finger: "Ich komme mir so unfähig vor. Die anderen werden denken, ich bin eine Diva."
"Das ganz sicher nicht.", schmunzelte der Blonde. "Es ist wegen der Stylistin, oder?", er griff vorsichtig nach Jins Händen, löste diese auseinander.
"Ich hab ihr Grinsen gesehen, als sie in deine Richtung gesehen hat. Sie denkt, du und ich haben was miteinander.", flüsterte der Dunkelhaarige stockend.
Namjoon lachte trocken auf, streichelte dabei sanft über Jins Handrücken: "Das ist dein einziges Problem? Dass sie denken könnte, du stehst auf mich?"
Noch immer grinsend hob er Jins Hand leicht zu seinem Mund, küsste die einzelnen Finger.
Der Dunkelhaarige hielt erschrocken den Atem an, kniff die Augen zusammen.
"Das...", er versuchte, sich seine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. "Stimmt nicht."
"Was stimmt nicht?", erkundigte sich Namjoon, küsste dabei die Handfläche des anderen, stupste mit der Zungenspitze dagegen.
Großer Gott, was tat er da?
Und wieso fühlte sich das so intensiv an?
Jin biss die Zähne zusammen, versuchte die aufsteigende Hitze in seinem Körper zu ignorieren.
"Ich...", er stockte, als er Namjoons Zunge zwischen seinen Fingern sah, presste schnell wieder die Lider aufeinander. "Ich steh nicht auf dich."
Verdammt, was war nur los mit ihm?
Alles kribbelte. Und das nur, weil irgendjemand an seinen Fingern lutschte? Seit wann stand er bitte auf sowas?
Das war eklig. Widerlich. Total bekloppt.
Und dennoch fühlte es sich gut an. Nicht bloß gut. Fantastisch, ekstatisch.
Ihm war heiß, seine Haut prickelte. Nicht nur an den Stellen, die Namjoons Lippen berührten. In den Nervenenden seiner Hand schien Jin eine direkte Verbindung zu haben. Die genau zwischen seine Beine führte und er daher aufgeregt hin und her rutschte.
Das dürfte nicht sein.
Seit wann war er in der Lage, so etwas merkwürdiges zu empfinden?
"Wenn es nicht stimmt.", hauchte Namjoon, blickte schief lächelnd zu ihm hinauf. "Warum bist du dann hart?"
Schockiert klappte Jin der Kiefer herunter.
Sollte das ein Scherz sein? Er war doch nicht...
Nicht wegen dem, was dieser Typ da tat.
Wie um sich selbst zu überzeugen, sah er zwischen seine Beine. Und erschrak direkt nochmal. Durch die locker anliegende schwarze Jogginghose war eine eindeutige Wölbung zu erkennen, was Jin dazu veranlasste, schlagartig die Oberschenkel zusammenzupressen.
