Kapitel 85

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Innerhalb weniger Sekunden war Jin aus dem Schlafzimmer in Richtung Küche gestürmt

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Innerhalb weniger Sekunden war Jin aus dem Schlafzimmer in Richtung Küche gestürmt.

Fassungslos starrte er auf den vollkommen entspannt wirkenden Namjoon, der mit einem Kaffee in der Hand an der Arbeitsfläche lehnte.

"Ist das dein verdammter Ernst?", blaffte Jin ihm entgegen, spürte, wie sein Puls in die Höhe schoss. Insbesondere, als der Fotograf fast schon gelangweilt den Kopf zu ihm drehte.

"Dir auch einen guten Morgen.", entgegnete Namjoon ruhig.

"Einen Scheiß auf deinen guten Morgen!", Jin stürmte auf ihn zu, riss Tasse aus seinen Händen. "Wie konntest du mir das antun?"

Sein blondes Gegenüber musterte ihn für einen Moment, ehe er seufzte: "Du weißt es also schon."

Schockiert fiel Jin die Kinnlade runter: "Du hast es nicht einmal für nötig gehalten, mich zu wecken, um mir mitzuteilen, dass ganz Korea meinen blanken Arsch im Internet begutachten kann?"

"Komm runter. Ich kann nichts dafür. Mein Account wurde gehackt.", versuchte Namjoon zu beschwichtigen.

"Gehackt, natürlich. Rein zufällig.", spuckte er ihm zynisch entgegen. "Und natürlich wurden ausschließlich meine Fotos gefunden."

Schulterzuckend griff Namjoon wieder nach seiner Kaffeetasse, verzog enttäuscht das Gesicht, als er bemerkte, dass diese bereits leer war.

"Wie kannst du jetzt ans Kaffeetrinken denken?", Jin war einem Nervenzusammenbruch nahe, lief unruhig auf und ab. In ihm wuchs die Wut auf sein Gegenüber ins Unmessbare.

"Glaubst du, mir wäre das egal? Ich muss mir überlegen, wie ich meinen Ruf einigermaßen wiederherstelle.", entgegnete Namjoon stirnrunzeln.

"Dein Ruf?", Jins Stimme brach, so laut schrie er. "Die halbe Stadt denkt, ich gehe anschaffen!"

"Naja..", begann der Fotograf, entschied sich dann jedoch lieber, nichts zu sagen und sich erneut abzuwenden, um an seiner Tasse zu nippen.

"Ist das dein Ernst?", kam die kühle Frage von Jin. "So denkst du über mich?"

"Ach komm, du weißt selber, wo ich dich aufgegabelt habe. Jeder würde sowas vermuten.", man konnte hören, dass Namjoon mit den Augen rollte.

Trocken lachte der Dunkelhaarige auf: "Aufgegabelt.", wiederholte er den Wortlaut. "Du wusstest, warum ich das mache. Und du wusstest, dass ich nie mit diesen Frauen geschlafen habe. Du wusstest, dass ich noch Jungfrau war. Ich habe dir vertraut!"

Den letzten Satz schrie er ihm entgegen. So laut, dass Namjoon zusammenzuckte.

Automatisch drehte dieser sich um, ging auf ihn zu und ergriff seine Hand.

Fast schon angewiedert schüttelte Jin die Berührung ab: "Fass mich nicht an! Das ist alles deine Schuld. Wenn du diese verdammten Fotos nicht...", er konnte ihm nicht länger ins Gesicht sehen. Auch weill seine Augen brannten, er den Tränen nahe war.

Noch nie im Leben war er so von jemandem enttäuscht worden. 

Seine Hände zitterten. So sehr, dass er sie zu Fäusten ballen musste.

Ihm wurde schlecht. Alles in seinem Innersten schien sich zu verkrampfen.

Er musste hier raus. Weg. Weg von ihm.

Bevor sein Körper endgültig nachgab. Diese Blöße wollte er sich nicht geben. Nicht vor ihm. 

Wo willst du denn hin?", rief Namjoon ihm nach.

Jin antwortete nicht. Er war viel zu beschäftigt damit, nicht die enge Wendeltreppe hinunter zu fallen.

"Da draußen sind mindesten zwanzig Typen von der Presse.", rief Namjoon erneut, diesmal wesentlich genervter.

"Hast du wieder Angst um deinen Ruf?", spuckte Jin ihm wütend entgegen. Aber auch sein Herz raste, als er die vielen fremden Leute durch die verspiegelten Scheiben entdecken konnte. Mit Kameras und Handys bewaffnet drückten sie sich gegen das Glas, als schienen sie nur darauf zu warten, dass endlich jemand das Studio verließ.

"Jin, das ist doch albern.", versuchte Namjoon ihn noch immer vom Gehen abzuhalten. "Komm wieder hoch und trink erstmal einen Tee."

Wollte er ihn eigentlich verarschen?

Glaubte er ernsthaft, Jin würde jemals wieder einen Fuß in diese verfluchte Wohnung setzen?

Wutschnaubend schnappte er sich einen schwarzen Pullover von der Garderobe, zog ihn über und die Kapuze tief ins Gesicht.

Noch einmal atmete er tief durch, bevor er die Eingangstür öffnete.

Der Lärm und das grelle Blitzlicht der Kameras schlugen ihm augenblicklich entgegen.

Er wurde angeschrien, mit Fragen bombardiert und hatte kaum Platz genug, um sich an den Leuten vorbei zu drängen.

Mit den Ellenbogen versuchte er, die Reporter von sich zu drücken, wand immer wieder das Gesicht ab, wenn ihm ein Handy in selbiges gehalten wurde.

Das war ein Albtraum. Ein einziges verdammtes Debakel. Und Schuld allein trug Namjoon.

Wie konnte Jin nur so dumm sein und ihm vertrauen? Wieso hatte er sich nur auf diese ganze Sache eingelassen?

Endlich hatte er sich aus der Menge befreit, stürmte über die Straße davon in Richtung der nächsten Bahnstation.

Ein kurzer Blick nach hinten ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.

Sie folgten ihm.

Nicht alle. Ein paar blieben vor dem Studio stehen, wahrscheinlich in de Hoffnung, dessen Eigentümer auch noch zu Gesicht zu bekommen. Aber mindestens die Hälfte war scheinbar so besessen davon, eine weitere komprommitierende Aufnahme von Jin zu bekommen, dass sie ihm lautstark schreiend hinterher rannten.

Gehetzt sah er sich um.

In dieser Gegend gab es so gut wie keine Geschäfte oder Ladenlokale, in die er unbemerkt huschen konnte. Ihm blieb wirklich nur die Ubahn, aber dahin würden ihm diese Kakerlaken auch folgen, dessen war er sich sicher.

Wo sollte er hin? 

Alles, woran er denken konnte, als er mit klopfendem Herzen die Straße entlang eilte, war es, ein passendes Versteck zu finden. Irgendeine Gasse vielleicht.

Erschrocken sprang er zurück, weil genau vor ihm ein riesiges schwarzes Auto mit quietschenden Reifen zum Stehen gekommen war.

Bitte nicht noch mehr Presse, dachte er ängstlich.

"Steig ein!", schrie ihm Jackson entgegen, nachdem er die Beifahrertür aufgerissen hatte.

Im ersten Moment stand er einfach nur da und starrte den Fotografen mit großen Augen an.

"Jetzt mach schon.", forderte dieser erneut auf und endlich erwachte Jin aus seiner Trance, kletterte schnell in den Geländewagen.

Gerade noch rechtzeitig, bevor die ihn verfolgende Meute ebenfalls an der Kreuzung eintraf.

Gerade noch rechtzeitig, bevor die ihn verfolgende Meute ebenfalls an der Kreuzung eintraf

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