Kapitel 52

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Erschöpft lehnte Jin sich im Beifahrersitz zurück

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Erschöpft lehnte Jin sich im Beifahrersitz zurück.

Der Tag war lang gewesen. Und anstrengend. Aber dafür auch unglaublich aufregend.

Namjoon hatte sein Versprechen gehalten und war professionell seiner Arbeit nachgegangen. Die Zusammenarbeit mit Jackson lief wider Erwarten wirklich gut.

Jin konnte immer wieder fasziniert beobachten, wie die beiden Männer sich stumm auf ein spezielles Motiv oder einen besonders interessanten Winkel geeinigt hatten.

Unweigerlich hatte er sich dennoch beide vorgestellt. Zusammen.

Und er fragte sich mehr als einmal, was genau wohl vorgefallen sein musste, dass besonders Namjoon so ablehnend dem anderen gegenüber reagierte.

Dafür hatte er allerdings diesmal keinen Hehl daraus gemacht, zu wem Jin gehörte.

Immer wenn Jackson den Abstand zu ihm verringerte oder zu freundlich lächelte, schritt der blonde Fotograf ein.

Entweder musste er plötzlich ganz dringend etwas an Jins Haaren verändern oder ihm die Anweisung geben, ausschließlich in Namjoons Kamera zu sehen.

Beim Gedanken daran musste Jin automatisch leise kichern.

"Was ist so witzig?", erkundigte Namjoon sich, den Blick nach vorn auf die Straße gerichtet. Die Sonne war bereits untergegangen, Laternen erleuchteten die Stadt.

"Es war schön heute.", antwortet Jin, ging nicht explizit auf die Frage ein.

"Besser als ich gedacht hätte.", gab Namjoon nickend zu, bog den Sportwagen in das kleine Wohnviertel ein, in welchem sich Jins Wohnung befand, bremste sanft ab.

"Wirst du mir irgendwann erzählen, warum du und Jackson...", begann der Dunkelhaarige vorsichtig, wurde allerdings augenblicklich unterbrochen. Von Namjoon. Und dessen Lippen.

Diese prallten unerwartet auf seine, forderten zu einem leidenschaftlichen Kuss auf.

Kurz stutzte Jin, legte seine Hände auf die Brust seines Gegenübers, um ihn leich von sich zu schieben.

"Versuchst du, meiner Frage auszuweichen?", hakte er verwirrt nach.

"Vielleicht.", schmunzelte Namjoon, während er Jins Hals küsste, mit der Zungespitze gegen die kleine empfindliche Stelle hinter dem Ohr stupste. "Wahrscheinlicher ist aber, dass ich mich schon den ganzen Tag darauf gefreut habe, dich mit meinem Mund..."

"Namjoon!", keuchte der Dunkelhaarige schockiert auf, zuckte reflexartig vor ihm zurück.

Dieser legte den Kopf schief, sah ihn stirnrunzelnd an: "Was? Zu direkt?"

Jin atmete schwer. Was wohl auch daran lag, dass sein Hirn bei den Worten des Fotografen wie selbstverständlich die Erinnerungen an gestern abspielte. In allen noch so kleinen Details. Was widerum dafür sorgte, dass sein Körper gefühlt das gesamte Blut zu einer bestimmten Stelle pumpte.

Er konnte nicht antworten, nickte nur stumm, schüttelte kurz darauf den Kopf.

Wie erbärmlich musste er gerade wirken?

Ängstlich in die Ecke des Sitzes versunken, mit großen Augen sein Gegenüber beobachtend, als wäre er ein hilfloses Kaninchen, das jeden Moment von dem großen weißen Wolf gefressen werden könnte.

"Hast du Angst vor mir?", erkundigte sich Namjoon süffisant grinsend.

"Nein.", kam die krächzende Antwort aus Jins Kehle. Und klang so natürlich äusserst überzeugend.

"Oder vor dem, was ich tun könnte?", fragte der Blonde weiter, streckte die Hand aus und legte sie auf Jins Knie, fuhr damit langsam, aber bestimmt höher.

Der Dunkelhaarige biss die Zähne zusammen. Krampfhaft versuchte er, einigermaßen cool und vor allem selbstbewusst zu wirken, den Blick seines Gegenübers zu halten.

Namjoons dunkle Augen fixierten ihn. Als ob sie tief in sein Innerstes eindringen wollten.

Wieso glaubte Jin eigentlich, er hätte auch nur den Hauch einer Chance, dagegen anzukommen? Gegen seine Gefühle. Gegen die Empfindungen, die Namjoons Berührungen in ihm auslösten.

War es nicht eigentlich schon längst zu spät?

War Jin dem Fotografen nicht bereits in dem Moment verfallen, als sich das erste Mal ihre Wege gekreuzt hatten?

Es war dumm, sich dagegen zu wehren. Das wurde ihm spätestens jetzt wirklich bewusst.

Er wollte nicht weg von ihm. Im Gegenteil.

Ohne darüber nachzudenken griff er nach Namjoons Kragen, zog ihn so zu sich, um ihn leidenschaftlich zu küssen.

"Komm mit hoch.", bat er, flehte beinahe. Nie zuvor hatte er etwas so sehr gewollt.

Focus //Namjin//Where stories live. Discover now