Kapitel 11 - All is gone and it seems too hard to handle

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Der Deal zwischen Lauren und mir hielt genau eine Woche, die ersten Tage schienen gut zu laufen, harmonisch und voller Tatendrang alles richtig zu machen. Mit jedem Tag, der verging, lernte ich Lauren besser kennen – ihre guten wie auch schlechten Seiten, aber sie vermochte wohl dasselbe zu sagen. Sie bemühte sich sehr, achtete auf Kleinigkeiten, eben dies versuchte ich ihr auch wiederzugeben. Meine volle Konzentration lag auf dem, was wir uns gerade aufbauten – es fühlte sich gut an, klein, aber voller Versprechen. Doch wenn wir ehrlich waren, haben wir bereits zu Anfang wilde Zeiten erlebt, mit Turbulenzen, die zur Tagesordnung gehörten und Tagen, die unheimlich an den Kräften zehrten. Etwas, was man nicht einfach so aus dem Gedächtnis streichen konnte. Dies war unsere Realität bevor ich in den Urlaub flog und sie trat nach einer guten Woche des Treffens nach meinem Urlaub wieder ein. Unsere veränderte Kommunikation machte mir Hoffnung auf etwas, das ich nicht in Worte zu verpacken mochte. Meine Hoffnung, sie könne mich von Sophie ablenken, verblasste jedoch von Tag zu Tag mehr.

Die ersten Tage redeten wir viel, hörten Musik, schauten Serien, gingen aus – mein Herz begann sich ihr gegenüber sogar ein Stück zu öffnen, jedoch vertrieben all die schönen Stunden nicht den Platz in meinem Herzen, der von der blonden Frau mit Sommersprossen und Muttermal besetzt war. Ich konnte nicht abstreiten, dass ich noch immer an sie dachte. Obwohl es „nur" ein Urlaubsflirt war, eine Laune der Natur – sie wollte einfach nicht aus meinen Gedanken verschwinden. Die anfängliche Leichtigkeit unseres Deals schien Sophie nicht zu vertreiben. In meinem Hinterkopf waberten die Erinnerungen des Urlaubs, während vor meinen Augen mein wirkliches Leben geschah. Am gestrigen Tag kam dann die Frage auf, vor der ich mich schon eine Weile fürchtete. Der Tag fing gut an, endete jedoch mit einem gebrochenen Herzen, Tränen und bösen Worten. Aber ich konnte Lauren nicht anlügen, nicht wenn sie mich danach fragte, ob ich manchmal an das Mädchen aus dem Urlaub denken musste. Ihr Gesicht war wutverzerrt, voller Unglauben und Panik – sie mochte zwar gewusst haben, auf was sie sich eingelassen hat, aber die möglichen Folgen und der Ausgang schienen ihr nicht in den Sinn gekommen zu sein. „Das kannst du nicht ernst meinen? Nicht nach unseren großartigen Tagen, nicht nach den Küssen, die wir ausgetauscht haben", gehörten noch zu den harmlosen Sprüchen, aber ich konnte es ihr nicht verdenken, „Mit diesem Mädel hast du keine Zukunft, das weißt du genauso gut wie ich!? Wie kannst du an sie denken, wenn wir Zeit miteinander verbringen?!" Egal was ich auf all das gesagt hätte, nichts davon könnte all das rechtfertigen. Ich verstand ihre Wut, ihre Verzweiflung, meine eigene Blockade nervte mich selbst. Ich wollte Sophie vergessen, denn in einem Punkt behielt Lauren Recht – ich würde sie vermutlich nie wiedersehen und somit auch keine gemeinsame Zukunft mit ihr haben. Zu meinem Glück verheimlichte ich ihr von Anfang an das Alter, ihren Familienstand, vermutlich wäre es sonst in einer Katastrophe geendet, wenn sie die echten Fakten über diese Frau gekannt hätte.

Heute kam Greta vorbei und ich erhoffte mir ein Gespräch, bei dem ich offen und ehrlich sein konnte. Ein Gespräch, das auch mir hoffentlich Klarheit bringen würde. Als es an der Tür klingelte, zog ich mir eilig meine Jeansjacke über und rannte die Treppen nach unten. „Wie oft haben wir dir schon gesagt...", hörte ich meine Mutter aus dem Wohnzimmer rufen und ich verdrehte die Augen. „Nicht auf der Treppe rennen, ja ja! Ich bin jetzt mit Greta unterwegs!", rief ich ihr zu und riss die Tür im nächsten Atemzug auf. Nach unserer überschwänglichen Begrüßung gingen wir zur Garage, aus der ich mein Mountainbike holte, mein nagelneues rotes Bike gehörte zu meinen Besitztümern, auf die ich sehr stolz war. Ich habe mehr als ein Jahr im Supermarkt geschuftet, um es mir leisten zu können, nun konnte ich es seit zwei Monaten mein Eigen nennen. Ich schwang mich aufs Rad und schloss zu Greta auf, die gerade unsere Auffahrt hinunterrollte. „Also, auf zur Rampe?", hakte sie nach und ich bejahte ihre Frage. An der Rampe traf sich meist unser halber Jahrgang, dieser Ort gehörte zu den beliebten Treffpunkten unserer Stadt, zumindest unter uns Schülern. Die Erwachsenen mieden diesen Ort, ebenso die kleineren Kinder, da sie meist von den älteren Jungen vertrieben wurden. Mir taten die Kinder leid, da sie dort eigentlich nur mit ihren Skateboards üben wollten, dennoch wollte ich den Treffpunkt auch nicht einfach an kreischende Kinder übergeben. Ich mochte es dort, Greta und ich haben dort bereits viele Stunden verbracht und bis in die Nacht hinein gequatscht.

Summer Breeze - Like the feeling of a thousand butterflies (girl x girl)Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum