Kapitel 37 - The winner takes it all

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A/N:

Ihr Lieben, direkt vorab möchte ich wieder eine Triggerwarnung aussprechen zu folgenden Themen: KO-Tropfen - Drogen/ angedeuteter Missbrauch. Das gilt für ungefähr den ersten Absatz, wenn ihr euch nicht sicher seid, ob ihr das lesen möchtet, beginnt erst ab "Was ist passiert".

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Das dämmrige Licht vom Flur erhellte gerade genug in dem dunklen Raum, um Sophie auf einem Stuhl ausmachen zu können. Ihr Kopf hing auf ihrer Brust und ihre Haare umrahmten ihr Gesicht, ihre Arme hingen dabei schlaff an ihr hinab. Es war ein merkwürdiges Bild, sie sah aus als würde sie schlafen und dazu bot sich mir das verstörende Bild von Greta, die ihre Lippen, auf die von Sophie drückte. Sie hielt krampfhaft Sophies Kinn fest, ihre andere Hand lag auf ihrem Brustkorb. „Was tust du da?", wiederholte ich mit hoher, gereizter Stimme. Ich wusste nicht was ich da sah, aber ich bemerkte ganz genau, wie Sophie wieder nicht reagierte. Nur Greta schien mich zu bemerken, auch wenn sie wie von Sinnen schien. Ich trat einen Schritt nach vorne, da hörte ich hinter mir die Rufe einer Lehrerin. „Wo ist Greta?! Habt ihr Greta gesehen?", ihre Rufe drangen bis an mein Ohr und ich verstand die Welt nicht mehr. Was ging hier vor sich? Ich tastete nach einem Lichtschalter, berührte Spinnenweben, Farbreste und Massen an Staub, aber einen Schalter fand ich auf die Schnelle nicht. „Wo ist sie reingegangen?! Greta!!! Greta!!!", die Rufe der Lehrerin wurden immer panischer und als sie dann auch noch einen weiteren Namen sagte, wusste ich, dass etwas mit Sophie nicht stimmte, „Habt ihr Frau Fischer gesehen?! Ihr müsst doch einen von den beiden gesehen haben." Ich vernahm ein Gemurmel, vermutlich antworteten ihr die anwesenden Schüler und ich knipste endlich das Licht an. Ohne zu wissen, warum die Lehrerin nach ihnen suchte, rief ich: „Hier drinnen!" Schluckend nahm ich die Szenerie in mir auf und alles was ich sagen konnte war: „Was hast du mit unserer Lehrerin gemacht?" Greta grinste wieder nur und legte erneut ihre Lippe auf die von Sophie. Wut durchschoss mich, durchsiebte meinen Körper, schüttelte mich von oben bis unten und ich ging schnellen Schrittes auf sie zu, um sie von Sophie zu ziehen. Greta hielt sich am Stuhl fest, ließ ihre Hand weiterwandern, was ein unangenehmes Brennen in mir hervorrief. „Hör verdammt nochmal auf!", schrie ich sie an und riss mit voller Wucht an ihrer Schulter, sodass sie unsanft nach hinten fiel. Im selben Moment stolperte eine mir fremde Lehrerin zur Tür hinein, die entsetzt die Augen aufriss und auf uns zugelaufen kam. „Sophie?", rief sie und kniete sich neben uns. Sie fühlte nach ihrem Puls und ich blieb verwirrt und aufgewühlt reglos neben ihr stehen. Sophie reagierte auf keinerlei Ansprache, auch meine Hand auf ihrer Schulter wirkte deplatziert, weshalb ich sie wieder fortzog. Die Lehrerin rief nach Herrn Harnjes, der direkt hinter ihr gewesen sein muss: „Du musst sofort einen Krankenwagen rufen! Ihr Puls ist sehr schwach." Er wollte gerade loslaufen, da stotterte ich: „Es sind gerade Sanitäter im Bad. Sie kümmern sich um Daria..." Herr Harnjes nickte knapp, eilte aus dem Raum hinaus und verschwand in Richtung Bad. „Wie ist dein Name?", sprach mich plötzlich die Lehrerin an und riss mich damit aus meiner Trance. „Charlotte", murmelte ich und schaffte es kaum die Lehrerin anzusehen, da mich Sophies lebloser Anblick total verstörte, „Was ist mit Frau Fischer los?" Ich hörte Greta leise schnaufen, bedachte sie jedoch keines Blickes, sondern beobachtete das besorgte Gesicht der Lehrerin. Deren Hand war noch immer um Sophies Handgelenk geschlossen, wo sie weiterhin den Puls erfühlte: „Ich bin Frau Falter, Charlotte. Kannst du mir einen großen Gefallen tun und die Polizei rufen?" „Polizei?", entfuhr es mir und Greta gleichzeitig, von deren Gesicht das dicke Grinsen verschwunden war. „Wozu brauchen wir hier die Polizei?", fragte sie aufgebracht, wirkte dabei jedoch nervös. Ich verstand die Welt nicht mehr, auch wenn sich tief in mir eine Vorahnung breitmachte, die ich aber niemals so in Erwägung ziehen wollte. Aber warum zur Hölle liegt Sophie hier dann fast schon leblos auf dem Boden? Greta rappelte sich ein Stück auf, was Frau Falter voller Argwohn beobachtete: „Hey einer von euch Jungs da draußen! Passt ihr bitte auf, dass niemand diesen Raum hier verlässt?!" Ich sah einen Blondschopf der sich kurz durch die Tür schob, die Szenerie voller Schrecken in sich aufnahm und verstohlen nickte: „Na klar, Frau Falter..." Er hinterfragte ihre Anweisung nicht, was bedeutete, dass die Schüler sie respektierten. Trotzdem wollte ich sie schütteln, damit ich endlich die Worte aus ihr herausbekam, die ich hören wollte. Sie sollte doch nur sagen, was hier los war. Sie umsorgte für eine weitere Minute stillschweigen Sophie, da kamen die Sanitäter zur Tür hinein, drängten mich damit weiter von Sophie fort und knieten sich neben Sophie, deren Brustkorb sich nur langsam hob und senkte.

Summer Breeze - Like the feeling of a thousand butterflies (girl x girl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt