Kapitel 40 - I've been waiting for you

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A/N:

Das lang angekündigte Ende dieser Geschichte steht euch bevor. Diese letzten Worte sind mir schwergefallen, loszulassen, eine Geschichte zu beenden, ist immer ein wilder Ritt. Doch ich bereue keine Zeile, kein Kapitel und keine Mühe die ich in dieses Buch gesteckt habe - es hat Spaß gemacht die Story von Charlotte und Sophie zu schreiben, es gab Höhen und Tiefen, die ihr alle bereitwillig mitgemacht habt.

Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit, eure Zeit und eure Liebe die ihr dieser Geschichte gewidmet und geschenkt habt. Ich freue mich immer über jedes Kommentar von euch, über die tollen Nachrichten die ihr mir schreibt, die Worte, wie sehr euch meine Stories berühren oder berührt haben.

Danke an euch alle und habt viel Spaß mit dem letzten Kapitel von Summer Breeze.

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Drei Jahre später...

Die Zeit nach dem Vorfall auf der Party verging wie im Flug. Glaubte ich am Anfang noch, alle Welt wäre gegen mich, belohnten mich die Wochen und Monate danach mit dem größten Geschenk überhaupt. Mehr Zeit mit Sophie. Sekunden, Minuten, Stunden, Tage – Tage voller Liebe, Zärtlichkeiten, Abenteuern und einer Menge Alltag. Der erste Schultag nach der Party war hart für Sophie, denn nicht nur ich hatte mich mit Fragen rumplagen müssen, sie erwischte es dreifach so schlimm. Dagegen war es für mich wie ein Spaziergang, aber das realisierte ich erst viel später. Später, nach Wochen und Monaten gemeinsam mit Sophie. Sie ließ mich klarer sehen, stärker fühlen, intensiver denken. Sie machte mein Puzzle ganz, fügte neue Stücke hinzu und ließ mir Raum, wenn ich diesen brauchte und war immer im genau richtigen Zeitpunkt bei mir. Die Schüler waren unbarmherzig, gnadenlos, fragten einfach drauf los, ohne sich über ihre Worte und ihre Macht Gedanken zu machen. Sie hinterfragten weder ihre Worte noch die der anderen Schüler, sie machten sich keine Gedanken darüber, ob sie mit ihren Worten Anwesende verletzten. Jeden Abend nach der Schule schloss ich Sophie in meine Arme, gab ihr Zusprach, Halt und Liebe. Sie weinte viel, doch raffte sich wieder auf, heckte mit der Schulleitung einen Schlachtplan aus, was eine kleine Konferenz mit allen anwesenden Schülern der Party nach sich zog. Es gab Fragen, die beantworteten wurden, aber nur die, die es durch die erste Sichtung eines Gremiums geschafft hatten. Die Schüler durften vor der Konferenz Fragen ausarbeiten, diese eine Woche vorher in einen Briefkasten werfen und wenn sie Glück und Anstand hatten, gab es darauf auch Antworten. Die Antworten waren von mehreren Seiten abgesegnet worden. Auch wenn während der Konferenz nichts im Detail verraten wurde, bekamen meine Mitschüler trotzdem raus, was Greta getan hatte. Egal wie gut die Schulleitung es geplant hatte, auch zum Schutz aller anwesenden Parteien, irgendjemand hatte doch etwas von den K.O. Tropfen mitbekommen. Allerdings war das Wissen für eine Weile nicht geteilt worden, erst gut zwei Monate später kam die ganze Wahrheit ans Licht. Das Leben für Greta hier im Ort wurde zum Spießrutenlauf – ich wusste es nicht aus erster Hand, aber genug Leute informierten mich darüber, ob ich wollte oder nicht. Die Schüler an unserer Schule schienen einen ausgewogenen Gerechtigkeitssinn zu haben und ließen sie spüren, dass sie nirgends mehr Willkommen war. Weder in der Schule, wo sie nach ihrem Verweis eh nicht mehr auftauchen durfte, noch im Planet, Mono oder anderen Anlaufstellen, die wir Schüler in unserer Freizeit ansteuerten.
Für Sophie folgten Tage vor Gericht, sie beantwortete Fragen, füllte Bögen aus und fiel abends erschöpft ins Bett. Doch zum Ende bekam Greta das, was sie verdiente. Eine Bewährungsstrafe. Sie zog in die nächstgrößere Stadt, wiederholte die Schulklasse und machte ein Jahr nach mir ihren Abschluss. Auch Selina erging es ähnlich, sie folgte Greta in ihr neues Leben und versuchte einen Neuanfang. Das war alles was ich wusste und wissen musste.

Ich konnte mich auf die Schule konzentrieren und meinen Abschluss machen, auch wenn ich nach Arnes Auszug so viel Zeit bei Sophie verbrachte, dass meine Eltern daran zweifelten, ob ich mich auch wirklich genug auf die Schule konzentrierte. Nicht nur meine Eltern lernten Sophie kennen und lieben, sondern auch ich machte offiziell Bekanntschaft mit Luisa und Lena. Auch wenn der Anfang wohl eher unfreiwillig war. Wir waren unvorsichtig, liebestrunken und offenbarten uns Sophies Kindern mehr dem Zufall geschuldet als geplant. Ich sah in den Augen der Kinder, dass sie versuchten mich einzuordnen, die Kleine mehr als die Große, denn Luisa schien genau zu wissen, woher sie mich kannte. Doch sie konnte es nicht einordnen, uns nicht einordnen, es nicht verstehen. Zum Glück schadete dies unserer Beziehung nicht und ich schloss die Kinder genauso schnell ins Herz wie ihre Mutter. Und zu meinem Wohlwollen, akzeptierten mich die Kinder voll und ganz – auch die Beziehung von mir und ihrer Mutter. Wir verbrachten Wochenenden gemeinsam in gebauten Buden im Wohnzimmer, schauten Disneyfilme, lachten, bis uns die Bäuche wehtaten und jagten jauchzend durch den Garten, wo Lena sich wieder einmal in ihrem liebsten Versteck verkroch. Ich grübelte mit ihnen über ihren Hausaufgaben, kochte gemeinsam mit Sophie die Abendessen, klebte allerdings auch Pflaster auf Schrammen, die sich die Kinder auf dem harten Asphalt vor dem Haus zugezogen hatten. Ich war angekommen, glücklich und für nichts in der Welt, wollte ich die drei wieder hergeben.

Summer Breeze - Like the feeling of a thousand butterflies (girl x girl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt