Kapitel 36 - We have a story and it survived

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A/N: Kleine TW meinerseits // Gewalt.

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„Ich hasse Schlittschuhlaufen!", murrte Daria, die das Ende herbeisehnte, damit die Party losgehen konnte. Ich war mit meinen Gedanken noch immer bei der Verfolgungsjagd mit der mir unbekannten Person und dem versauten Abend mit Sophie – auch wenn es schon mehr als zwei Wochen her war, lag es mir noch immer schwer im Magen. Ich fühlte mich ständig beobachtet und es gab keine gemeinsame Zeit mehr mit Sophie. In der Schule besprachen wir nur das Nötigste miteinander, denn Greta war überall und wenn nicht sie in unserer Nähe war, dann war es Selina, ihr neuer Schatten. Nach der Schule musste ich meist Arbeiten, Vanessas Schwangerschaft setzte ihr zu und die neue Aushilfe brauchte noch Unterstützung, sie konnte den Laden nicht allein mit Roman schmeißen. Anfangs war sie noch etwas schusselig, doch das legte sich nach geraumer Zeit. Dennoch wollten wir ihr keine Schichte allein zumuten, auch ich hatte immer jemanden an meiner Seite. Wenn ich nicht arbeitete, musste ich lernen, allein in der letzten Woche hatten drei Klausuren angestanden, oder ich traf mich mit Freunden, denn auch die wollte ich nicht vernachlässigen. Selbst wenn ich ein Zeitfenster meinerseits gefunden hätte, bei Sophie erschien es mir noch schwieriger als die Wochen zuvor. Arne war fast jeden Abend zu Hause, normalerweise war er mehrere Abende in der Woche fort, aber im Moment schien dies nicht so zu sein. Ich wollte Sophie meine eigene Vermutung nicht aufs Auge drücken, doch da er sich auch recht aggressiv ihr gegenüber verhielt, lag es nahe, dass seine Affäre entweder verhindert war oder sie waren voneinander getrennt. Sophie versuchte ihre Launen im Unterricht zu verbergen, aber oftmals wirkte sie abwesend, als wäre sie mit ihren Gedanken woanders, oder verzog angestrengt das Gesicht, wenn es im Unterricht mal lauter wurde. Noch dazu kam die herannahende Erkältungswelle, die auch ihre Kinder nicht verschonte. Neben ihrem schlecht gelaunten Ehemann umsorgte sie auch noch ihre kranken Kinder, für die sich Arne herzlich wenig interessierte. Wir schafften es ein einziges Mal uns außerhalb der Schule zu sehen – im Wald, zu später Stunde, nachdem ihre Familie im Bett war und ich von einer Lernsession mit Daria kam.

„Und warum fahren wir dann auf dem Eis?", hakte ich nach, da auch nicht wirklich Lust darauf hatte. „Damit die Zeit schneller umgeht?", kam es wie aus der Pistole geschossen, „Sonst kriegen wir niemals die Zeit hier um, schau dir die dahinten an, die spielen aus Verzweiflung schon UNO." „Ich verzichte", erwiderte ich lachend und bremste sanft ab, „Kommt Ajax heute Abend auch?" „Wenn er reinkommt, ja. Nadine hat wohl ganz strenge Auflagen von den Lehrern bekommen", sagte sie und ich schüttelte den Kopf. „Nicht mal auf unserer Party dürfen wir Spaß haben?", entnervt gab ich wieder Gas und Daria bemühte sich mitzuhalten. „Nun ja", prustete sie, „Es gehört leider offiziell zu dieser Veranstaltung hier, deshalb sind die Lehrer ja auch eingeladen." Das war mir neu. „Tatsächlich?", fragte ich und meine Augenbraue hüpfte in die Höhe. Warum hatte Sophie mir nichts davon erzählt? Argwöhnisch biss ich mir auf die Lippe, suchte die Umgebung ab, entdeckte Sophie aber nicht unter den hier anwesenden Lehrern. „Tatsächlich, ich könnte wirklich drauf verzichten. Wer will schon dumme Lehrer dabeihaben?", ätzte Daria, fuhr weiter, nur um kurz darauf abrupt anzuhalten, „Entschuldige! Mit einer Ausnahme natürlich!" Sie lächelte mich entschuldigend an und ich schlug ihr spielerisch auf die Schulter. „Schon okay, ich kann dich verstehen", erwiderte ich, da ich ebenfalls keinen der hier anwesenden Lehrer unbedingt auf der Party sehen wollte, „Kommen später denn noch andere Lehrer, oder sind es nur die hier anwesenden?" Ich wollte nicht zu offensichtlich offenbaren, dass Sophie mir nichts davon erzählt hatte, denn dann würde Daria wieder zu viele Fragen stellen, auf die ich keine Antworten wusste. „Nur die hier anwesenden? Hast du dich mal umgeschaut? Das ist eine Katastrophe! Aber ehrlich gesagt keine Ahnung", Darias Kufen schlitterten kratzend über das Eis, während sie langsam abbremste, „Lass uns was trinken!" Murmelnd folgte ich ihr und dachte über ihre Worte nach, oder wohl eher über die Tatsache, dass Sophie eventuell nicht hier auftauchen würde und deshalb nichts zu mir gesagt hatte. Trotzdem bereitete es mir ein wenig Bauchschmerzen, doch meinen Freunden zuliebe, versuchte ich mir davon nichts anmerken zu lassen – diese Party sollte immerhin legendär werden und das wollte ich nicht versauen.

Summer Breeze - Like the feeling of a thousand butterflies (girl x girl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt