Kapitel 4 - Hasta mañana 'til we meet again

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Where is the spring and the summer
That once was yours and mine?
Where did it go?
I just don't know
But still my love for you will live forever

Hasta mañana 'til we meet again
Don't know where, don't know when
Darling, our love was much too strong to die
We'll find a way to face a new tomorrow
Hasta mañana, say we'll meet again
I can't do without you

Time to forget, send me a letter
Say you forgive, the sooner the better
Hasta mañana, baby, hasta mañana, until then Where is the dream we were dreaming
And all the nights we shared
Where did they go?
I just don't know
And I can't tell you just how much I miss you 

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Die Einöde Gran Canarias schaukelte mich in dem heruntergekommenen VW Polo in einen Dämmerschlaf, der mir jegliche Motivation nahm zu einem späteren Zeitpunkt das Auto zu verlassen. Immerhin die Klimaanlage in dem alten Auto funktionierte, auch wenn sie dabei unheimlich laut war und der Polo dadurch um einiges langsamer fuhr. Jedes erneute Anfahren schien für das Auto eine Qual zu sein und ich achtete penibel darauf, meinen Kopf nicht gegen die Scheibe zu lehnen, was aufgrund des Dämmerschlafs eine immense Aufgabe war. Direkt beim Einsteigen in das Auto ist mir der riesige Fettfleck an der Scheibe aufgefallen, schon meine Vorgänger die hinten saßen, schienen in diesem Auto lieber ein Nickerchen zu machen, anstatt die trostlose Umgebung zu beobachten. Gran Canaria hatte ich mir tatsächlich anders vorgestellt, nicht so karg und heruntergekommen. Einzig und allein vertrocknete Sträucher, Felsen, Kakteen und Müll waren im Umland vorzufinden. Nicht nur der viele Müll fiel mir auf, unter anderem befanden sich darunter Möbel wie Schränke und Tische, sondern auch die vielen verlassenen Häuser waren auffällig. Die Wirtschaftskrise Spaniens schien auch hier gewütet zu haben. Dort wo die Häuser standen sah es nicht sehr ansehnlich aus, wer dort freiwillig lebte wollte entweder gern allein sein, oder die Mietkosten spielten eine Rolle. Auch in der Stadt sah ich immer wieder verlassene Häuser, sogar ganze Einkaufscenter, die keine Touristen mehr mit reduzierten Preisen anlockten. Es waren nur wenige Autos unterwegs, was vermutlich daran lag, dass die meisten Touristen lieber das Programm in ihren Hotels beanspruchten, als in einer Umgebung herumzufahren, die nicht wirklich ansehnlich war. „Ist das nicht toll?!", hörte ich meine Mutter sagen, die zum wiederholten Male im Reiseführer herumblätterte und etwas vorlas, „Ich kann es kaum erwarten dort anzukommen. Was sagst du Charlotte?!" „Hast du mal rausgeguckt?", konterte ich und spürte den bösen Blick meines Papas durch den Rückspiegel. Meine Mutter seufzte theatralisch, blickte nach draußen und antwortete: „Ja, das habe ich, aber an dem Ort wird es wohl kaum so aussehen." Ich beließ es dabei, nickte nur um sie nicht zu kränken und lauschte weiter dem spanischen Radiosender. Die Moderatoren sprachen so schnell, dass ich kein Wort verstand und die Musik erinnerte mich an Zeiten, die vermutlich noch vor meiner Geburt stattfanden. Mit geschlossenen Augen ließ ich die Landschaft an mir vorbeiziehen und wartete ab, was unser heutiges Tagesausflugsziel für mich bereithielt.

Gerädert und mit Sand in den Klamotten stieg ich aus dem Auto aus und freute mich auf die Dusche, die auf mich wartete. Ich konnte nichts an diesem Tag etwas abgewinnen, ganz im Gegensatz zu meinen Eltern. Diese redeten noch immer voller Begeisterung über die Dünen von Maspalomas, während ich mir den Sand aus den Haaren schüttelte und einen halben Sandkasten vor mir entleerte. Der Tag war mehr als anstrengend und die Lust auf Zumba war mir vergangen. Den ganzen Tag hatten wir unter der sengenden Sonne verbracht wanderten durch die Dünen und schlenderten am belebten Strand entlang. Außer den Sandhügeln und dem Meer gab es nicht viel zu sehen, aber meine Eltern hielten mich für verrückt, da ich mich an der Natur nicht so sehr erfreute wie sie. Der alte VW Polo stand an seinem Platz und mein Vater brachte den Schlüssel zurück zur Rezeption. Meine Mutter studierte bereits das Abendprogramm, während ich noch immer damit beschäftigt war, den Sand aus meinen Haaren zu kämmen. Mit meinen Fingern fuhr ich zum gefühlt hundertsten Mal durch meine kastanienbraunen Haare, die durch den ganzen Sand richtig matt und grau aussahen. Meine Eltern bedachten mich mit einem tadelnden Blick und dann ging es endlich zurück aufs Zimmer.

Summer Breeze - Like the feeling of a thousand butterflies (girl x girl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt