Kapitel 5

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Ich habe bereits alles für die Nacht auf dem Heuboden gepackt, als ich zum Abendessen gerufen werde. Alle sitzen bereits am großen Esstisch und ich lasse mich wie die Abende zuvor neben Lucian nieder. "Die Nacht wird kalt, ihr solltet lieber dicke Decken anstatt Schlafsäcke nehmen.", gibt meine Mama zu bedenken, während sie ihren Teller füllt. "Habe ich längst bedacht.", lächle ich. Schweigen tritt ein, während alle sich den Bauch vollschlagen. In diesem Haus wurde schon immer viel gegessen. Mein Bruder hat eindeutig ein Loch im Bauch, so viel wie der immer isst. Ebenso wie mein Vater. Mom und ich essen auch ziemlich viel, allerdings deutlich weniger als Dad und Jason. Lucian zeigt etwas Zurückhaltung, vermutlich weil er es so gelernt hat, doch auch er scheint großen Hunger zu haben, ebenso wie seine Begleiter.
Als alle fertig sind, räumt Ana den Tisch ab und verabschiedt sich, ehe sie nach Hause fährt. Langsam beginnen wieder kleine Gespräche, doch Lucian beteiligt sich nicht, stattdessen sieht er mich an und lächelt. "Es ist schon spät, wollen wir uns auf den Weg machen?" Ich nicke lediglich, da ich extrem nervös bin. "Wir gehen dann mal rüber. Wird sicher eine lange Nacht bei der Kälte.", verkünde ich und Mama nickt. "Zieht euch bloß warm an, nicht dass ihr krank werdet." Gott, wie peinlich. Sowas kann sie doch nicht zu einem Prinzen sagen. Und auch nicht zu mir, wenn der Prinz neben mir steht. "Klar.", antworte ich errötend und gehe mit Lucian in den Flur, wo bereits alles liegt, was wir mitnehmen müssen. Unter anderem auch ein Rucksack mit warmer Kleidung von Lucian, den er vor dem Essen mit auf den Haufen gelegt hat. Wir nehmen alles so gut es geht hoch und gehen dann rüber zur Scheune, wo wir einzeln alles nach oben schleppen. Nachdem ich dann das vierte mal nach oben gekrachselt bin, lasse ich mich ins Heu und Stroh fallen und seufze erschöpft. Der Tag war hart.
Lucian nimmt zwei dicke Decken und breitet sie auf dem Boden aus. Anschließend nimmt er die Bettdecken und Kissen und legt sie auf die ausgebreiteten Decken. "So sollte das gehen." Er nimmt seinen Rucksack und stellt ihn beiseite, ehe er sich auf die Decken legt. Seufzend rolle ich mich auch auf die Decke, was den Prinzen zum lachen bringt. "Du siehst sehr kaputt aus.", "Das bin ich auch. Die Arbeit auf dem Hof geht auf die Knochen. Ich denke, ich werde nächste Woche mal wieder einen Abstecher zur Physiotherapie machen.", seufze ich. "Musst du da regelmäßig hin?", "Ja, ich bekomme öfter mal Rückenschmerzen oder bin stark verspannt, dann bekomme ich Massagen. Aber was soll's, das gehört eben dazu." Lucian zieht die Augenbrauen hoch. "Komm her, das bekommen wir behoben." Er richtet sich auf und sieht mich erwartungsvoll an, als ich endlich verstehe, was er meint. "Oh nein, das geht doch nicht, das ist nicht nötig.", lehne ich ab. "Nun komm schon, Das Angebot gilt nur heute, du solltest das ausnutzen.", lacht er und ich setze mich widerwillig vor ihn, ehe ich meinen Pullover ausziehe und nur noch ein weißes Top trage, welches ich immer zum unterziehen nehme. Er reibt seine Hände aneinander, um sie zu wärmen, dann legt er sie mir vorsichtig auf die Schultern und beginnt mich mit geübten Zügen zu massieren. "Das machst du nicht zum ersten mal.", seufze ich zufrieden und schließe die Augen. Ich höre wie er leise lacht und muss auch lächeln. "Du hast erstaunlich weiche Haut. Weicher als so manche Lady oder gar Königin.", bemerkt er verwundert. "Nun ja, man mag es kaum glauben aber ich nehme mir täglich Zeit für meine Hautpflege. Wenn man jeden Tag, bei Wind und Wetter draußen arbeitet, trocknet die Haut einfach aus und ich sorge dafür, dass mir das nicht passiert." Er streicht an meinem Arm entlang bis zu meiner Hand. "Deine Hände sind genauso weich. Allerdings sehr kalt. Frierst du?", "Etwas.", antworte ich leise. Seine Berührungen benebeln meinen Verstand. "Ich habe eine Sweatshirtjacke, die kannst du dir von vorne umlegen, dann kann ich trotzdem weiter machen." Er reicht mir eine weinrote Sweatshirtjacke, mit der ich mich etwas zudecke und bedanke mich. "Du bist wirklich ziemlich doll verspannt. Du solltest das öfter machen lassen, dann reitest du auch nochmal viel besser. Du bist zwar jetzt schon unglaublich gut aber ich habe dir ja erzählt, dass du ein ganz klein wenig schief sitzt, vielleicht legt sich das, wenn du dich öfter massieren lässt." Ja, vielleicht hat er recht. Am liebsten wäre es mir aber, wenn er das dann regelmäßig machen würde, anstatt meine Physiotherapeutin. "Das wird eine kalte Nacht.", stelle ich zitternd fest und schlinge die Jacke enger um mich. "Wollen wir uns unter die Decken legen?" Ich nicke und schlüpfe unter die Federbettdecken, was Lucian zum schmunzeln bringt. Er legt sich neben mich und dreht sich in meine Richtung, um mich anzusehen. "Ist dir eigentlich bewusst, was für schöne Augen du hast? Das ist wirklich unglaublich.", "Was soll an ihnen so besonders sein?", frage ich leise. "Alles. Dieses unglaubliche Blau mit dem leichten Grün- und Graustich und der dunkle Rand. Das habe ich so noch nie gesehen.", "Danke.", lächle ich. Er streckt seine Hand ein wenig aus und streicht über meine Wange. Eine Gänsehaut breitet sich auf meinem ganzen Körper aus. "Ich freue mich schon auf den Tag, an dem du mich besuchen kommst. Ich werde dir das Schloss zeigen, du wirst die ganze Woche in einem traumhaften Zimmer schlafen, man wird dir ein Ballkleid für meinen Geburtstag besorgen, ich zeige dir mein Land, wir können ausreiten, dann darfst du auch Mysric nehmen und ich werde dir meine Lieblingsstute zeigen, auf der ich reiten gelernt habe. Du wirst meine Eltern kennen lernen und Adel aus vielen Ländern. Und vor allem wirst du den besten Wein trinken, den du je auf der Zunge geschmeckt hast und die besten Weintrauben essen. Du wirst es dort so sehr lieben, dass du dort nicht mehr weg willst.", schwärmt er gedankenverloren. "Davor habe ich Angst.", gestehe ich leise. "Das dachte ich mir schon.", antwortet er ebenso leise. "Aber was wäre so schlimm daran? Unser Stall ist voll mit ausgezeichneten Pferden, die du täglich reiten und trainieren könntest. Du könntest auch dort den Stall leiten. Muss es unbedingt dieser sein?", "Muss unbedingt Carwona das Land sein, das du regierst?", stelle ich die Gegenfrage. Er seufzt und zieht mich plötzlich an sich. "Ziemlich guter Vergleich. Aber du bist jung und hast noch das ganze Leben vor dir. Anders als bei mir ist es nicht der Untergang eines Landes, wenn du dich dagegen entscheidest. Du hast eine Wahl. Und noch dazu hätte ich noch mehr Gründe in meinen Stall zu gehen, wenn du da bist.", grinst er und ich muss lachen. "Lass uns bitte nicht weiter darüber reden. Ich hatte heute schon genug Gespräche darüber mit Mom und Jason. Ich will einfach die Auszeit hier oben genießen. Und die Zeit mit dir." Ich sehe hoch in seine Augen, die mich aufmerksam mustern. Ich spüre seinen Herzschlag unter meiner Hand, die auf seiner Brust liegt. "Ja, die Zeit mit dir ist heilig. Und viel zu kurz.", murmelt er, dann küsst er mich und ich schmelze dahin. Mit seinen kräftigen Armen drückt er mich an sich, hält mich fest, als wolle er verhindern, dass man mich ihm wegnimmt. Seine Lippen teilen meine und seine Zunge bahnt sich vorsichtig einen Weg in meinen Mund, welchen sie gierig erkundet und einnimmt. Er küsst mich mit so viel Verlangen, dass mir davon beinahe schwindelig wird und ich froh bin, dass ich bereits liege, denn sonst hätten spätestens jetzt meine Knie nachgegeben. Ohne mich von seinen Lippen zu lösen, setze ich mich auf seine Hüfte. Ich bewege mich etwas, doch er packt mich an meiner Hüfte und unterbricht den Kuss. "Nein.", sagt er mit einem leicht schiefen Grinsen, dann wirft er mich mit einem Ruck auf den Rücken und legt sich über mich. "Viel besser." Er legt seine Lippen wieder auf meine, küsst mich dominant und fährt mit seiner Hand unter mein Top. Von seinen Taten ermutigt, tue ich es ihm gleich und erkunde seinen trainierten Oberkörper mit den Fingerspitzen. Er seufzt in den Kuss hinein, als ich mit den Fingernägel ganz leicht von seiner Brust bis runter zu seiner Leiste kratze und löst sich von meinen Lippen, um mich am Hals zu küssen, an meiner Haut zu saugen mich fester an der Hüfte zu packen, die ich unter ihm unruhig bewege. Er löst sich von mir, richtet sich auf, um seinen Pullover auszuziehen und schmeißt ihn zur Seite. Anschließend zieht er mich an den Hände hoch, zieht mir mein Top aus und wirft auch das weg. Er küsst mich wieder auf die Lippen, drückt mich zurück auf die Decken. Noch nie hat sich etwas für mich so unglaublich angefühlt. Das Gefühl seiner Lippen auf meiner Haut, löst einen Zustand in mir aus, als sei ich auf Drogen. Als würde ich auf einer Wolke schweben. "Ich will dich seit dem Moment, als ich dich das erste mal sah. Lässt du es zu?", raunt er an meinem Ohr und küsst mich darunter. Ich kann nichts anderes tun als zu nicken, da mich ein dicker Kloß in meinem Hals am Sprechen hindert. Seine Lippen wandern an meinem Hals hinunter über mein Schlüsselbein bis zum Ansatz meiner Brüste. Er schiebt eine Hand unter meinen Rücken und öffnet den Verschluss meines BHs, während seine Lippen stark am Ansatz meiner rechten Brust saugen. Ich seufze, als meine Brüste frei liegen und meine Brustwarzen wegen der kalten Nachtluft ganz steif werden. Seine Lippen finden wieder zu meinen und küssen mich erneut mit viel Verlangen. Langsam gleitet seine Hand an meinen Körper hinunter, seine Finger öffnen geschickt den Verschluss meiner Hose und ich zucke kurz, als seine Hand in meiner Hose verschwindet. "Alles okay?", fragt er leise und ich nicke. Meine Finger vergraben sich in seinen weichen Haaren, woraufhin er seufzt. Wieder richtet er sich auf, packt den Rand meiner Jeans und zieht sie mir aus. Auch die wird zur Seite geschmissen, dann ist er wieder über mir und lässt seine Hand in meinen Slip gleiten. Etwas ungeschickt fummel ich an seinem Gürtel und dem Knopf seiner Jeans herum, da meine Hände vor Aufregung zittern. Dann bekomme ich sie endlich auf und bin innerlich erleichtert, dass ich mich nicht komplett blamiert habe. Er lässt von mir ab, zieht sowohl Hose als auch Boxershorts aus, ehe er mir wieder seine Aufmerksamkeit schenkt. Gierig lasse ich meinen Blick über seinen ganzen Körper gleiten, genieße die Gedanken daran, was er alles mit mir tun könnte, wenn wir nur mehr Zeit miteinander hätten und beschließe, dass ich diese Nacht in Ehren halten werde. Er schmunzelt, als er meinen gierigen Blick bemerkt und legt seine Finger an den Rand meines Slips. Ganz langsam, viel langsamer als nötig, zieht er ihn mir aus. "Ich kann nicht länger warten.", murre ich ungeduldig, ziehe ihn zu mir herunter und küsse ihn. Er stöhnt leise in den Kuss hinein, positioniert sich zwischen meinen Beinen und dringt langsam in mich ein. Ich seufze erleichtert, lasse mich von der Welle der Erregung, die durch meinen Körper rollt, mitreißen. "Fuck.", stöhnt er leise an meinem Ohr. Er atmet schwer, hat die Augen geschlossen und seine Muskeln sind angespannt. "Du bringst mich um den Verstand, Charlotte." Er zieht sich etwas zurück, dringt wieder tiefer in mich ein und wiederholt es immer wieder. "Hör nicht auf.", seufze ich voller Lust, was Lucian dazu veranlasst, schneller zu werden. "Gib mir deine Hand." Ich reiche sie ihm und er legt sie auf meine empfindliche Klitoris, die sofort reagiert. Langsam fange ich an, in kreisenden Bewegungen Druck auf sie auszuüben. Leise stöhnend werfe ich den Kopf in den Nacken und gebe mich Lucian vollkommen hin, dessen gleichmäßigen Bewegungen so intensiv sind, dass ich schon nach wenigen Augenblicken vom Orkan des Höhepunktes überrollt werde und Lucian direkt mit mir reiße. Wir atmen beide unregelmäßig und schwer, bis Lucian mich ansieht und lächelt. "Wieso haben wir das so lange herausgezögert?" Ich runzle die Stirn. "Vielleicht weil wir uns erst seit vier Tagen kennen?" Wir lachen zusammen, dann legt Lucian sich neben mich und zieht mich an sich. In diesem Moment versuche ich den Gedanken daran, dass er schon morgen wieder abreisen wird, einfach zu verdrängen und hoffe, dass mir der Abschied nicht zu schwer fallen wird.

Sei meine KöniginWhere stories live. Discover now