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PAULINAS SICHT

Leise schließe ich Tür der älteren Dame die gerade eingeschlafen ist, als ich ein lautes knallen wahrnehme. Erschrocken drehe ich mich um und erkenne Frau Winter welche mit großen Schritten den Flur hinauf stampft und irgendetwas vor sich hin murmelt. Jeder im Krankenhaus verabscheut sie, keiner konnte je mit ihr umgehen geschweige jemals richtig mit ihr reden. Sie steht kurz vor der Rente, insgeheim freut sich jeder das sie bald weg ist jedoch ist es auch immer ein bisschen traurig wenn ein Kollege sich verabschiedet.
Schnell schüttele ich diese Gedanken aus meinem Kopf, niemand wird darüber traurig sein eher im Gegenteil. Sobald sie die Station betritt herrscht eine bedrückte Stimmung, niemand traut sich zu reden oder sogar zu scherzen. Inständig hoffe ich, dass sie nicht auf die Idee kommen würde das Zimmer von Frau Fischer zu betreten sobald etwas mit ihr seien sollte, denn des Öfteren kamen schon Beschwerden über mangelnden Respekt gegenüber Patienten die Frau Winter betreute.
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Doch das sie gerade aus Frau Fischers Zimmer kam, bekam ich leider erst später heraus ....


FLORIANS SICHT

Meine Hände schmerzen bereits durch die Kälte, jedoch tut es gut den Kopf frei zu bekommen. Ich weiß nicht wie viele Stunden ich bereits auf dieser Parkbank verbringe, 2/3 Stunden vielleicht. Oder doch schon länger? Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus auf dem endlosen Flur zu sitzen und die Tür der Intensivstation anzustarren ohne zu wissen wie es Helene geht. Ob sie bereits wach ist? Hat sie schon nach mir gefragt? Was wird man ihr erzählen? Lauter Fragen überschlagen sich in meinem Kopf und keine kann ich davon beantworten. Niedergeschlagen lasse ich meinen Kopf in meine eiskalten Hände fallen und schließe die Augen, da mich plötzlich eine merkwürdige Müdigkeit überkommt.

Schattenseiten des Lebens Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu