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FLORIANS SICHT

Helenes Gesicht wird immer blasser, bis sie plötzlich in sich zusammen sackt und leblos in dem großen Hotelbett liegt. Ihr Körper ist zusammengekauert, so als ob er dem Schmerz wiederstehen will und keinen an sich ran lässt. „Helene" flüstere ich geschockt, jedoch zu nichts fähig. Vorsichtig rücke ich näher an sie heran und lege meine Hand an ihre Wange, schrecke aber im nächsten Moment zurück da sie glühend heiß ist. Ich rüttel beherzt an ihrer Schulter, eine Reaktion zeigt sie aber nicht. Unwillkürlich werde ich panisch und stolpere aus dem Bett um mein Smartphone zu suchen, immer mit der Angst im Rücken das es Helene schlechter gehen könnte.

Eine gefühlte Ewigkeit vergeht bis ich das schwarz graue Handy in der Hand halte und mit zittrigen Fingern die Nummer des Notrufs eintippe. Mein Weg führt mich wieder zu Helene, die unverändert in dem großen Bett liegt und weiterhin keinerlei Reaktion zeigt. Ohne der Person am anderen Ende der Leitung zuzuhören, rattere ich wie eine programmierte Maschine Helenes Zustand herunter und lege schließlich auf. Ängstlich nehme ich ihre Hand in meine, drücke sie leicht und hauche ihr zusätzlich einen Kuss auf die erhitze Stirn. „Wir schaffen das, okay?! Mach jetzt bloß keinen Mist." Flüstere ich nah an ihrem Ohr und kann nicht verhindern, dass sich kleine Tränen in meinen Augen sammeln.

Schattenseiten des Lebens Where stories live. Discover now