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„Helene Fischer" wiederholt sie mit hochgezogener Augenbraue und mustert mich kritisch. „Äh ja.." Murmel ich verwirrt und stütze mich leicht auf dem Tresen ab um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. „Sie haben schon richtig gehört, Helene Fischer" setze ich nach und schaue sie mit einem festen Blick an, den sie erstaunlicherweise stand hält. „Hören Sie, Herr ..." „Silbereisen", „Herr Silbereisen, sehe ich so aus als wäre ich hier zum Späßchen machen?" Knurrt sie vorwurfsvoll und setzt schließlich ihre Brille ab, um sich die Haare aus dem Gesicht zu streichen. Ihre Aussage macht mich sprachlos, sodass ich unfähig bin etwas von mir zu geben. „Ich arbeite seit über 20 Jahren in dieser privaten Einrichtung, aber so einen Spaß hat sich bis jetzt noch keiner mit mir erlaubt! Wie können Sie es wagen dieser Frau nachzuspionieren, die vor einer Dreiviertelstunde hier eingeliefert wurde!" poltert sie weiter und stellt sich erbost mir gegenüber. Ein Schmunzeln gleitet über meine Lippen als ich anfange mich zu erklären. „Entschuldigen Sie bitte, aber ich spioniere Frau Fischer nicht hinterher. Ich bin ihr Lebensgefährte und ich wurde ausdrücklich hier her bestellt um mich nach Frau Fischers Wohlstand zu erkundigen!" Je länger ich mich in Rage rede desto lauter wird mein Tonfall, welcher der Krankenenschwester nicht zu stören scheint da sie ausdruckslos vor mir steht. Nur eine Glasscheibe trennt unsere Körper voneinander.

Schattenseiten des Lebens Where stories live. Discover now