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ZUR GLEICHEN ZEIT BEI AMÉLIE
Das große Fenster der Suite ermöglicht mir eine wunderbare Sicht über das zugeschneite Berlin. Der Anblick der mit Frost überzogenen Bäume ist faszinierend und hat eine gewisse Beruhigung auf meinen Körper. Ich weiß nicht was vor zwei Tagen mit mir geschah, aber seit dem ich Helene Fischer in die Augen geschaut hab geht sie mir nicht mehr aus dem Kopf. Helene Fischer. Eine Frau, für die ich mich nie interessiert hab. Ich kenne ihren Namen, aber sonst nichts. Nur, das auch sie in Russland geboren wurde. Genau wie ich. Ihre Augen. Genauso Smaragdgrün wie meine. Irgendwas hat sie an sich, was mich in ihren Bann zieht, nur was? Als ich ihr in die Augen sah, bloß aus reinem Zufall, durchströmte mich ein Gefühl welches ich vorher noch nie durchlebt hab. Ein Gefühl der Wärme und Sicherheit. So, als ob uns etwas verbindet. Aber was soll uns denn verbinden? Die Antwort ist einfach: Gar nichts verbindet uns! Trotzdem hört dieses Gefühl nicht auf sich dagegen zu wehren, so als ob es mir sagen will »Doch, da besteht eine Verbundenheit«.

Schattenseiten des Lebens Where stories live. Discover now