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Ich muss eingeschlafen sein, denn als ich aufwache ist es in dem kleinen Raum merkwürdig dunkel. Hinter dem kleinen Fenster, mit den schrecklich aussehenden weißen Spitzengardinen, spiegelt sich die tiefschwarze Nacht wieder, nur eine kleine Straßenlaterne kann ich in der Dunkelheit erkennen. Meinen Blick lasse ich durch das Zimmer gleiten und entdecke eine kleine Tischlampe, die das Zimmer spärlich beleuchtet. Vorsichtig setzte ich mich auf und streiche mir meine, bereits länger gewordenen, Haare aus dem Gesicht um gleich danach einen erstickenden Schmerzensschrei loszulassen. Das Pflaster der Kanüle in meiner Armbeuge ist blutrot unterlaufen und ein großer blauer Fleck zeichnet die Wunde. Vorsichtig, mit zusammen gebissenen Zähnen, versuche ich meinen Arm zu strecken und spüre förmlich, wie die Nadel sich aus meiner Haut zieht. Stoßweise atme ich ein und aus und merke das meine Augen anfangen zu brennen, während ich die Stelle mit meinem Zeigefinger abtaste. „Ach das ist doch alles Mist!" schluchze ich und wische den kleinen Tränenschleier fort und bemerke wie meine Haut unter den Augen merkwürdig spannt.
Ein kurzer Blick nach links verrät mir das Paulina mir eine Wasserflasche auf den kleinen Tisch gestellt hat und greife sofort danach, um bedauerlicherweise festzustellen nichts mit dem rechten Arm machen zu können. Jede noch so kleine Bewegung löst einen stechenden Schmerz in meinem inneren aus. Somit greife ich nach der kleinen Fernbedienung die an meinem Bett baumelt und drücke auf den großen roten Knopf.

Schattenseiten des Lebens Donde viven las historias. Descúbrelo ahora