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04.05.2000
Ein letzter Schmerz zieht durch meinen Körper und dann war es endlich vorbei, 9 Monate voller Qualen und Ängste liegen hinter mir. Einfach war es nicht. Ich höre einen Schrei und ein warmes Gefühl durchzieht meinen Körper, meine Tränen kann ich schon lange nicht mehr zurück halten. Ich will sie jedenfalls einmal sehen, nur einmal bevor ich sie abgeben muss. Aufeinmal spüre ich einen kleinen Körper auf meiner Brust ruhen, sie sieht so klein aus so zerbrechlich, jedoch ist sie wunderschön. „Amélie" flüstere ich und streichle ihre kleine zarte Hand. Sie klammert sich an meinen Fingern fest und vergräbt ihren kleinen Kopf in meiner Halsbeuge, so als ob sie mich nie wieder loslassen will. „Mach es mir doch nicht noch schwerer mein kleiner Schatz" wispere ich und eine kleine Träne tropft auf ihre dünnen blonden Haare. „So Frau Fischer, Sie müssen Amélie jetzt leider mir überlassen" reist die Krankenschwester mich aus meinem Gedanken und hebt sie von meiner Brust. Sofort durchzieht ein kalter Schmerz meinen Körper. „Nein!" wispere ich und Strecke meine Hand nach ihr aus. „Lass los Helene" flüstert meine Mutter mir zu. „Ich kann nicht" sage ich unter Tränen und falle meiner Mutter in die Arme. „Doch du kannst, du bist so ein starkes Mädchen! Es wird eine Zeit lang dauern, aber ich werde immer für dich da sein. Genauso wie Florian." Als ich seinen Namen höre muss ich lächeln. „Irgendwann seh' ich dich wieder" flüstere ich, schaue ein letztes Mal zur Tür und schlafe mit dem Gedanken an Amélie ein.

Schattenseiten des Lebens Where stories live. Discover now