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Auch dieser Gang scheint wie ausgestorben zu sein und solangsam kommt mir das ganze ein bisschen unheimlich vor. Dieses Krankenhaus ist zwar eine privat Klinik, doch ist davon auszugehen das auch in solchen Einrichtungen eine Empfangsperson vorhanden ist.
Meine Schritte werden immer schneller und meine innere Unruhe nimmt zu als ich in den rechten Bereich der Klinik laufe.
Am anderen Ende nehme ich einen Glasvorsprung war und renne förmlich darauf zu, vor welchem ich dann schließlich etwas außer Atem stehen bleibe.
Erleichtert atme ich auf, als ich eine Person in dem kleinen Zimmer warnehme welche gerade große braune Briefumschläge in ein kleines Regal verstaut und sich dann zu mir umdreht.
Ich blicke in das Gesicht einer etwas älteren Dame, schätzen tue ich sie auf das Alter meiner Mutter, und lächel sie freundlich an als sie auf mich zu kommt.
„Kann ich Ihnen vielleicht behilflich sein?" fragt sie mich höflich, nimmt auf ihrem Schreibtischstuhl platz und setzt ihre schmale Brille auf um gleich darauf etwas in ihren Computer zu tippen. „Meine Frau wurde vor etwa 1 1/2 Stunden hier eingeliefert, ich würde gerne nach ihr sehen wollen" antworte ich ihr freundlich und entspanne mich ein wenig. „Wie heißt Ihre Frau denn? Dann kann ich kurz nachsehen, ob die Untersuchungen noch laufen oder sie bereits auf Stadion verlegt wurde" sagt sie beiläufig ohne mich dabei anzusehen. Kurz drehe ich meinen Kopf nach links und rechts um mich zu vergewissern, dass wir tatsächlich allein sind. „Helene Fischer", seufze ich mit gesenkter Stimme und blicke sie hoffnungsvoll an. Ihr Blick verwandelt sich in Skepsis und mustert mich mit hochgezogener Augenbraue.

Schattenseiten des Lebens Where stories live. Discover now