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Während ich auf eine Krankenschwester warte, lasse ich meinen Blick abermals durch das kleine Zimmer schweifen. Die Tapeten sind kalkweiß und nur ein Bild mit einem landschaftlichen Motiv schmückt die Wand, Staubfetzten tanzen im Schatten der Lampe und sonst lässt nichts darauf schließen das jemand in diesem Raum glücklich war. Wieder einmal kommt mir in den Sinn wie sehr ich Krankenhäuser hasse, es reicht schon der penetrante Geruch der Desinfektionsmittel um eine verhasste Übelkeit in mir hervor zu rufen. Der Anblick des Zimmers verstärkt diese nur noch mehr, sodass ich mir die Hand vor den Mund halte um nicht würgen zu müssen. ||
Ich zucke zusammen als plötzlich die Zimmertür aufschwingt und eine kleine rundliche Frau im Türrahmen steht und auf mich zusteuert. Insgeheim hatte ich auf Paulina gehofft, bei ihr hatte ich mich auf Anhieb wohlgefühlt jedoch kommt mir in den Sinn das ich nicht ihre einzige Patientin bin. Ich lächele die Schwester freundlich an, bekomme aber nur einen eiskalten Blick von ihr zurück und weiche automatisch ein Stück zur Seite. „Was gibt's Frau Fischer?" fragt sie grummelnd und starrt mich mit kalten Augen an. „Ähm..." krächze ich und lege mir gedanklich eine passende Antwort parat.

Schattenseiten des Lebens Où les histoires vivent. Découvrez maintenant