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Minuten fühlen sich an wie Stunden, bis ein lautes klopfen meine Gedanken vertreibt. Ich erhasche einen letzten Blick auf Helene, die noch immer bewegungslos auf dem Bett liegt. Ihre Haare kleben verschwitzt an ihrer Stirn, da sich bereits kleine Schweißtropfen am Ansatz gebildet haben. Ihre Wangen sind geziert von einem leichten rot Ton, das Gesicht eingefallen und unnatürlich blass. Der Brustkorb senkt und hebt sich flach, wenn man nicht das röcheln hören würde könnte man denken sie atmet gar nicht mehr.

Mit schnellen Schritten eile ich zu der massiven Holztür und reiße sie auf. In mein Sichtfeld treten zwei Sanitäter und ein älterer Arzt, die mich ebenfalls mustern. „Guten Tag, Dr. Benning mein Name" stellt er sich vor und reicht mir die Hand. Ich erwidere seinen Händedruck und nuschel nur ein undeutliches „Silbereisen". Sein Blick fällt sofort auf Helene, die noch immer zwischen den großen weißen Kopfkissen liegt und sich nicht rührt. Nur ein leises röcheln ist zu hören, welches mir jedes Mal einen Schauer über den Rücken jagt.
„Hat Frau Fischer vor Beginn der Ohnmacht über Beschwerden geklagt?" fragt er, während er auf Helene zugeht und seine Hand auf ihre Stirn legt. „Ja, sie hatte Kopfschmerzen..." sage ich mit zittriger Stimme und setzte mich auf die Bettkante um ihre Hand in meine zu nehmen. Auch diese ist unnatürlich warm. Irritiert schaut mich Dr. Benning an, als er Helenes blutverkrustete Augenbraue entdeckt und langsam beginne ich zu erzählen was gestern Nachmittag vorgefallen ist..

Schattenseiten des Lebens Where stories live. Discover now