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"Er", die Worte hallen in meinem Kopf nur so wieder. Augenblicklich legt sich ein eisiger Schleier über mein Herz und ich starre meine Mutter mit Tränen in den Augen an. Die Zahl der Tränen, welche ich in den letzten Monaten allein wegen ihm vergossen hatte, war unendlich. „Wieso will er mich sehen?" hauche ich und ziehe die Decke ein Stückchen weiter hoch. „Wir wissen es nicht" sagt Mama leise und nähert sich langsam meinem Bett, Papa folgt ihr und legt ihr eine Hand auf die Schulter. „Wir haben versucht ihn wegzuschicken, aber er meinte er müsste dich unbedingt sehen und sprechen" fährt Papa leise fort. „Ich...ich weiß nicht ob ich das kann..." flüstere ich kaum hörbar und bemerke wie einzelne Tränen auf die dicke weiße Krankenhausdecke tropfen. Mit meinem Finger ziehe ich kleine Kreise über die Decke und nehme ein leichtes Federn in meinem Bauch war, ein Lächeln huscht über meine Lippen. „Der Schmerz sitz einfach zu tief" schniefe ich und streiche mir die Tränen aus dem Gesicht. „Aber Nagut. Sagt ihm er hat 5 Minuten." „Bist du dir ganz sicher mein Schatz?" fragt Mama und streicht behutsam über meinen Arm. „Ja" sage ich knapp und wende meinen Blick ab. Stille. Ich höre Schritte und das klicken der Tür. Von draußen nehme ich ein gemurmel war und mein Herz fängt an schneller zu schlagen. Wieder erklingt das öffnen der Tür und Schritte näher sich meinem Bett. Ich hebe leicht meinen Kopf an und blicke geradewegs in seine braune Augen.

Schattenseiten des Lebens Where stories live. Discover now