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FLORIANS SICHT

Mit klopfendem Herzen schmeiße ich Helenes Kleidung regelrecht in ihre edle Reisetasche und ziehe den großen silbernen Reißverschluss, welcher in hellbraunes Leder eingearbeitet ist, zu.
Mit schnellen Schritten begebe ich mich auf den Weg in die Hotellobby, in der Hoffnung auf keine Paparazzi zu stoßen und komme außer Atem an der Rezeption an. "Herr Silbereisen, ist etwas mit Frau Fischer nicht in Ordnung" werde ich etwas ängstlich von einer Mitarbeiter empfangen und erkenne auf ihrem kleinen Schildchen das Wort "Auszubildene". „Sonst wäre wohl nicht der Notarzt erschienen oder?" knurre ich und direkt überrollt mich ein schlechtes Gewissen, da die junge Frau es mit Sicherheit nur gut gemeint hat. „Entschuldigen Sie bitte meinen Tonfall, aber ja Frau Fischer ging es nicht besonders gut" lächel ich sie mild an und sehe sogleich ein leuchten in ihren Augen. „Währen Sie so freundlich und würden mir ein Taxi bestellen?" seufze ich und blicke nervös auf meine Uhr, ich war nun schon viel zu lange von Helene getrennt ohne zu wissen wie es ihr geht. „Aber natürlich" greift sie schmunzelt zum Telefon und tippt eine Nummer in das Display.
Im Augenwinkel sehe ich in einen ausladenden beigen Sesseln und steuere unwillkürlich darauf zu. Geschafft lasse ich meinen Kopf in meine Hände fallen, schließe für einen Moment die Augen und bete das alles wieder gut wird.
Ich kann jedoch noch nicht erahnen was mich wenige Stunden später im Krankenhaus erwarten wird.

Schattenseiten des Lebens Where stories live. Discover now