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Aus den Augenwinkeln kann ich an der linken Brusttasche der jungen Krankenschwester ein kleines Namensschildchen finden. Mit ordentlich geschwungener Schrift erkenne ich den Namen "Paulina".
„Paulina, nehmen Sie mir es bitte nicht übel, aber ich möchte gerne allein sein" schniefe ich, mein Blick ist weiterhin auf die schneeweiße Daunenbettdecke gerichtet damit sie meine Tränen nicht sieht. Den plötzlichen Gefühlsausbruch kann ich mir selber nicht erklären, aber ich merke wie sich immer mehr Tränen in meinen Augen bilden.
„Aber natürlich Frau Fischer, ich bringe Ihnen nur noch schnell das Inhaliergerät. Haben Sie sonst noch einen Wunsch?" fragt sie freundlich und legt mir ihre warme Hand auf die Schulter.
„Danke, eine Flasche Wasser wäre nett" murmel ich und versuche mich auf die Seite zu drehen, wobei ich merke das die Nadel sich immer weiter in die Haut bohrt.
Den Schmerz den ich dabei fühle blende ich aus.
Mein Umfeld nehme ich ebenfalls nicht mehr war, ich höre nur noch wie die große weiße Tür ins Schloss fällt. Kaum ist das Geräusch verklungen, drehe ich mich komplett auf die Seite und fange hemmungslos an zu weinen.

Schattenseiten des Lebens Where stories live. Discover now