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Plötzlich stoße ich gegen etwas und erschrocken hebe ich meinen Kopf, um in das entsetzte Gesicht einer älteren Dame zu blicken. „Oh .. ähm Entschuldigung, das .. äh wollte ich nicht" stottere ich und merke wie mir bereits die röte ins Gesicht steigt. Peinlich berührt schaue ich unter mich und vergrabe meine Hände in den warmen Taschen meines Wintermantels. Als ich mich zum Gehen umdrehen will fasst sie mir an den Arm und dreht mich leicht zu ihr zurück. Erstaunt schaue ich sie an und blicke auf meinen Oberarm den sie immer noch leicht festhält. „Haben Sie geweint?" fragt sie einfühlsam und ich muss mich zusammenreißen um nicht erneut los zu schluchzen. An meinem Blick erkennt sie wohl das mir meine Antwort schwer fällt. „Kommen Sie mal mit" lächelt sie und führt mich zu einer Parkbank, welche am Wegesrand steht und mit leichten Schneekristallen überzogen ist. Ich setze mich neben sie und schaue sie mit erwartungsvollem Blick an. „Wissen Sie, das Leben ist viel zu schön um es mit Tränen zu begießen. Wir begegnen Menschen die es von der einen Sekunde auf die andere umkrempeln und uns mit ihrer Liebe bereichern, aber auch solche begehen Fehler ohne zu wissen wie sehr sie einen tief im inneren verletzten. Trotzdem hören sie nie auf uns zu Lieben. Denn Liebe ist der wichtigste Bestandteil unseres Lebens. Vergessen Sie nicht das sich die Erde dreht, denn auch die die geweint hat wird wieder lachen." Mit diesen Worten stand sie auf und verschwand, ohne sich noch einmal umzudrehen.

Schattenseiten des Lebens Where stories live. Discover now