🤷‍♀️ eine neue Chance?

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Lange sagten wir kein Wort. Das Einzige was sich ständig bemerkbar machte, war mein Handy. Irgendwann stand ich auf und nahm es von dem kleinen Tisch im Schlafzimmer. Ich hatte sechs entgangene Anrufe von Tom und fünf Nachrichten. Ich wählte schnell seine Nummer und hielt mir das Telefon ans Ohr und lief in den Wohnbereich.

„Warum gehst du nicht ran?" sagte er zornig und das auch noch ziemlich laut, sodass ich auch hätte mit ausgestrecktem Arm telefonieren können.

„Beruhige dich." antwortete ich.

„Louis, du rufst mich mitten in der Nacht an, um wieder eine von deinen kopflosen Aktionen zu starten, und dann meldest du dich einfach nicht mehr? Das ist nicht okay."

„Tut mir leid." antwortete ich, denn er hatte vollkommen Recht. Plötzlich spürte ich Harry hinter mir, der seine Arme um mich legte und seinen Kopf auf meine Schulter.

„Jetzt erzähl schon. Wie geht es Harry? Was ist passiert? Ach ja, Linda hat mich heute Früh angerufen und wollte wissen, was mit dir nicht stimmt." beschwerte er sich.

„Scheiße, Tom, dass... warum tut sie so was?" fragte ich während Harry anfing, seine Lippen leicht über meine Schulter streifen zu lassen. Ich legte meine Hand nach hinten, um ihm klarzumachen, dass er aufhören sollte. Da er es nicht tat, befreite ich seine Arme von mir und ging ein paar Schritte durch den Raum. Er stand da und fixierte mich mit seinen Augen.

„Ähm...ja...ich kann gerade nicht so gut sprechen. Kann Grace noch bis morgen bei dir bleiben?" fragte ich und schluckte schwer, als Harry nackt auf mich zugelaufen kam. Ich ging schnell hinter einen Tisch, was ihn zum Lachen brachte.

„Denkst du nicht, du bist mir ein paar Informationen mehr schuldig, als ähm." äffte Tom mich nach.

„Ja, sicher und ich werde dir alles erzählen, wenn ich morgen wieder da bin."

„Du hast doch aber nicht mit ihm geschlafen und lässt dich wieder von seinen sinnlosen Versprechungen bezirzen, oder?" fragte er.

„Nein, habe ich nicht." Hatte ich ja auch nicht, genau genommen. Auf alles andere, musste ich ja jetzt nicht so genau eingehen.

„Du lügst. Das kann doch nicht wahr sein. Hast du denn restlos deinen Verstand verloren?" schrie er schon fast durchs Telefon.

„Tom, komm schon, es ist meine Sache und ich weiß was ich tue." Ja klar, meinte meine innere Stimme gehässig.

„Louis, ganz ehrlich, wie viele Monate willst du jetzt wieder am Boden zerstört sein? Denkst du nicht, du solltest es beenden und weiterziehen? Ich mag Harry, wirklich, aber was hat eure Beziehung dir jemals gebracht, außer eine Menge Schmerz und Leid?" Jetzt schoss er aber eindeutig unter die Gürtellinie, obwohl ich Harry vor nicht allzu langer Zeit, etwas Ähnliches vorgeworfen hatte.

„Das verstehst du nicht." antwortete ich und fühlte mich auf den Schlips getreten.

„Oh doch, ich verstehe das. Du bist der Einzige, der daran festhält. Harry ist es egal. Du bist ihm egal. Erinnere dich daran, was er getan hat. Und Louis, ich bin nicht mehr bereit, jedes Mal die Scherben zusammenzukehren. Ich habe dich über ein Jahr lang unterstützt, war für dich da, habe alles getan, damit du dich besser fühlst. Weil ich dein bester Freund bin. Und als dieser muss ich dir sagen, du machst einen Fehler, wenn du ihm wieder vertraust. Komm nach Hause. Hier wartete deine Tochter auf dich. Ich musste ihr heute Früh erklären, warum ihr Vater nicht, wie verabredet zum Mittagessen auf uns wartet. Klär das, das nächste Mal selber. Ich kann in dieser Sache nicht mehr für dich da sein. Du bist nicht besser als Harry, nur das du nicht dem Alkohol verfallen bist, sondern ihm. Vielleicht brauchst du auch einen Entzug. Ich erwarte, dass du heute hier noch auftauchst. Kümmere dich um dein richtiges Leben und hör auf Gespenstern nachzujagen." Ohne ein weiteres Wort legte er auf.

Who we love - Larry StylinsonWhere stories live. Discover now