Träume 😵‍💫

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Mai

Die dunklen Monate waren nun endgültig vorüber und die Sonne ließ sich mal wieder blicken. Meine Stimmung war wesentlich besser und ich machte viele Ausflüge mit Grace. Wir fuhren Rad, gingen wandern, klettern und ich fand tatsächlich wieder zu meinem alten Ich zurück. Ich vermisste Harry jetzt nur noch einmal in der Woche und das war ein großer Fortschritt. Auf der Arbeit hatte sich auch alles wieder eingepegelt und auch sonst lief es ganz gut. Ich hatte keinen Grund mich zu beschweren. Trotz allem wollte es mir nicht in den Kopf, warum ich ihn nicht gänzlich ad acta legen konnte.

Anfang Mai gingen meine Freunde und ich in Daves Bar und tranken und aßen einen Kleinigkeit zusammen. Meine Abneigung gegen Alkohol hatte sich nicht geändert, sodass ich meist der Fahrer war.

An diesem Abend lernte ich Linda kennen. Sie fiel mir auf, da sie ein schönes Lachen hatte. Ich sah immer mal zu ihr herüber und natürlich bekam sie es mit. Nachdem meine Freunde eine halbe Stunde auf mich eingeredet hatten, stand ich auf, ging zu ihr und lud sie auf einen Drink ein. Wir verstanden uns auf Anhieb gut. Sie war vor einem Jahr aus München hierher gezogen und um so länger wir uns unterhielten, desto lockerer wurde ich.

Tatsächlich hatten wir viel gemeinsam. Einen Hund, die Liebe zu den Bergen und sie kam gerade aus einer Beziehung, die ihrer Beschreibung nach, die Hölle war. Ja, das kam mir bekannt vor. Aus diesem Grund war sie aus der Großstadt geflüchtet. Wir tauschten unsere Nummern aus und als ich an dem Abend nach Hause fuhr, war ich seit Langem mal nicht so traurig.

Linda und ich verabredeten uns und was sollte ich sagen, die Chemie stimmte einfach. Sie hatte einen tollen Humor und brachte mich somit ständig zum Lachen. Sie hatte lange, fast schwarze Haare und auch ihre Augen waren von einem dunklen Braun. Es war einfach so leicht mit ihr. Keine Dramen, kein Verstecken, keine Fakedates... aber na ja, das war ein anderes Leben. So kam es mir zumindest vor.

Alles was mit Harry geschehen war, unsere ganzen Geschichte, erschien mir manchmal so unwirklich. Wenn mein Herz nicht immer noch so schmerzen würde, wenn ich an ihn dachte, dann hätte es sich auch um einen Film handeln können. Einen sehr Schlechten, wohl bemerkt. Manchmal war das alles schon so weit weg, um mich dann in den unmöglichsten Momenten kalt zu erwischen.

Wie an dem einen Nachmittag, als ich mich mit Linda traf. Max schloss sie sofort in sein großes Hundeherz und wedelte aufgeregt mit dem Schwanz. Ich kniete mich zum ihm hinunter und fuhr durch sein Fell. Linda tat das Selbe und unsere Hände berührten sich. Das war nichts Neues für uns, denn manchmal, wenn wir spazieren gingen, hielt ich ihre Hand. Aber es war die Nachstellung der Situation vor Harrys Appartement. Sofort hatte ich Bilder von ihm in meinem Kopf und konnte sie nicht mehr loswerden. Wie er mich angesehen hatte... sein Lächeln... seine mit Kaffee bekleckerten Klamotten... seine stechenden Augen.

„Louis, geht es dir gut? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen?" fragte sie.
„Hab ich auch, irgendwie."

Ich erzählte ihr von Lisa, aber ich sprach nie über Harry. Ich fühlte mich wirklich zu ihr hingezogen und es war ein schönes Gefühl. Harry verbannte ich tagtäglich hundert Mal aus meinem Kopf, denn umso näher ich Linda kam, umso mehr schwirrte er in meinen Gedanken umher. Müsste es denn nicht anders herum sein? Ich dachte, ich würde ihn so vergessen, aber mein Hirn arbeitete wohl anders.

Nachdem wir abends mit Freunden essen waren, verabschiedeten wir uns voneinander am Auto und ich stand dicht vor ihr und sah sie an. Ihre dunklen Augen glänzten und es war klar, was gleich passieren würde. Sie griff nach meiner Hand und lächelte leicht. Ganz langsam beugte ich mich zu ihr, hielt kurz inne, aber dann beendete ich, was ich begonnen hatte und küsste sie. Ich löste mich wieder von ihr und holte tief Luft. Ich schloss die Augen und ganz plötzlich griff sie in meinen Nacken und zog mich zu einem nächsten Kuss an sich. Unsere Lippen bewegten sich langsam gegeneinander und es war... ganz schön.

Who we love - Larry StylinsonHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin