Hoffnung

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Am Morgen erwachte ich durch ein leises Schluchzen neben mir. Ich drehte mich um und Harry schlief noch, aber er träumte wohl etwas Unschönes. Es erinnerte mich an seinen Traum an Sam.
„Lou, geh nicht..." hörte ich ihn sagen. Eine Träne lief über sein Gesicht und ich strich ihm sanft durch seine Haare. Es schien zu funktionieren, denn er wurde tatsächlich ruhiger. Er träumte also von mir und wollte nicht das ich ging. Das wollte ich auch nicht. Aber dieses Thema hatten wir schon und er hatte seinen Standpunkt klar gemacht. Aber danach waren wir uns noch so viel näher gekommen. Konnte es sein, dass er jetzt anders dazu stand?

Es waren nur noch zwei Tage. Alles was mir mit ihm blieb, waren noch 48 Stunden. Es waren nur noch verdammte Stunden. Fuck, das konnte doch nicht wahr sein. Ich begann zu lachen, aber es war die reine Verzweiflung, die aus mir herausbrach.

„Lou?" hörte ich seine tiefe Stimme. Sie war wie samt und verursachte in mir ein wohliges Gefühl und gleichzeitig so viel Schmerz, da ich sie wohl nie wieder hören würde.
„Was hast du?" fragte er und wischte sich die Träne weg.
„Du hast geträumt." sagte ich und sah ihm in die Augen.
„Ja, ich erinnere mich."

„Sun, ich...ich..." Was zum Teufel sollte ich denn sagen? Ich würde ihn nicht überzeugen. Von was denn auch? Einer Fernbeziehung? Ich machte mich zum Idioten, wenn ich es aussprechen würde. Er sah das Ganze realistisch, während ich noch mit den Kopf in den Wolken hing. Das mit uns hatte keine Zukunft, waren seine Worte und sie waren wahr, ob es mir nun gefiel oder nicht.

Mein Herz wurde zwischen meinen Rippen zusammengequetscht und ich drehte mich zu ihm und legte mich auf seine Brust. Warum roch er immer so gut? Ob ich ihn irgendwann vergessen konnte? Seine Augen, sein Lachen, sein ganzes Wesen, seine Berührungen, seine Küsse... Oh Gott, ich würde ihn nie wieder küssen können. Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass ich keine Luft mehr bekam. Ich atmete hörbar ein und verkrampfte mich.

„Lou? Ist alles in Ordnung?" Harry schob mich von sich und sah mich prüfend an. Ich schüttelte nur den Kopf und presste mich wieder an ihn. Und dann war es zu spät, um noch irgendetwas zurückzuhalten. Ich weinte und mir drängte sich das Gefühl auf, dass ich nicht sobald wieder aufhören könnte. Mein Körper bebte und er hielt mich fest im Arm.

Als ich mich wieder etwas unter Kontrolle hatte, musste ich ihn trotzdem fragen. Auch wenn ich die Antwort bereits kannte. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn ich es nicht wenigstens probiert hätte.

„Harry, denkst du nicht, wir können es irgendwie schaffen? Ich brauche dich... Du bist..." Mir versagte die Stimme. „Ich liebe dich." Noch immer lag ich ganz nah bei ihm und mir rannen die Tränen weiterhin übers Gesicht.

„Ich will doch auch nicht, dass es vorbei ist. Aber es wird auf Dauer nicht funktionieren." sagte er und auch seine Stimme war belegt.

„Es käme doch aber auf einen Versuch an, oder?" argumentierte ich und richtete mich auf, um ihn anzusehen. Seine Augen glitzerten und ich berührte leicht seine Wange.
„Bitte." flüsterte ich und klang dabei recht kläglich.
„Lou. Ich weiß nicht." Seine grünen Augen betrachteten mich eingehend.
„Ich will mit dir zusammen sein. Egal wie lang ich auf dich warten muss. Gib uns nicht einfach so auf."
„Lou, du bist verrückt." sagte er und ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen und ich witterte eine Chance.

„Ja, ist mir schon klar. Aber ich kann nicht von dir weggehen, ohne zu wissen, dass ich dich wiedersehe. Allein der Gedanke, dass ich dich nie wieder küssen könnte..." Ich beugte mich runter und drückte meine Lippen leicht auf seine. „...oder nie wieder deine weiche Haut unter meinen Fingern spüren könnte..." sagte ich und ließ meine Hand dabei über seine Brust bis zu seinem Bauch wandern.„...oder nie wieder mit dir schlafen..." Beim letzte Satz berührte ich ihn und er keuchte auf. Ich zog meine Hand zurück und er sah mich mit dunklen Augen an.

Who we love - Larry StylinsonWhere stories live. Discover now