Who we love - Larry Stylinson

Umzug und ein Outing

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Ich sah aus dem Fenster und es regnete seit Tagen ununterbrochen. Dichter Nebel waberte durch unsere Straße und ich konnte das Haus gegenüber kaum noch erkennen. Meine Stimmung sank jeden Tag weiter, wie die Außentemperatur. Aber es lag nicht nur daran, dass mir Harry fehlte, sondern gestern fing ich an, Lisas alte Sachen auszuräumen. Nachdem sie gestorben war, hatte ich alles in Kisten gepackt und auf den Speicher gestellt. Damals konnte ich mich einfach nicht damit beschäftigen. Immer mal wieder, nahm ich mir es über die Jahre vor, aber ich kam nie dazu.

Ich ging ins Wohnzimmer und betrachtete die Menge an Kartons. Grace war heute bei meiner Mum, denn ich wollte das hier alleine tun. Ich öffnete die Erste und darin befanden sich ihre Kleider. Sofort schloss ich den Deckel wieder und setzte mich auf den Boden und raufte mir die Haare. Das konnte doch nun nicht so schwer sein. Verdammt nochmal, ich musste mich zusammenreißen. Ich raffte mich auf und warf schnell einen Blick in die anderen Kartons. Am besten ich spendete alles davon.

Ich rief Tom an und bat ihn mit mir zu dem kleinen An- und Verkauf Laden zu fahren. Vielleicht fand sich ja jemand, der noch etwas davon haben wollte. Manche Sachen hatte sie noch nicht einmal getragen. Es war nur noch eine Kiste übrig und als ich den Deckel aufklappte, erstarrte ich. Wie gebannt blickte ich hinein und sank auf meine Knie.

Tom war ein halbe Stunde später bei mir und fand mich heulend zwischen den Kartons und ich hielt ihr Hochzeitskleid im Arm.
„Oh Scheiße, Louis." hörte ich ihn sagen, denn sehen konnte ich nichts. Die Tränen verschleierten meinen Blick.
„Das kann ich nicht weggeben." schluchzte ich und krallte mich daran fest.
„Musst du auch nicht. Wir packen es wieder ein und dann nimmst du es mit. Du kannst es ja für Grace aufheben. Das würde sie bestimmt freuen." sagte er und kauerte neben mir auf dem Boden.

„Ja." schniefte ich und war froh, dass er da war. Das es mich auch nach so langer Zeit komplett aus der Fassung brachte, wenn ich mir ihrem Tod konfrontiert wurde, machte mich fertig. Ich fühlte mich auf einmal so einsam, wie nie zuvor. Harry fehlte mir so wahnsinnig. Tom half mir aufzustehen und packte das Kleid zurück und verschloss den Karton.

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Die nächsten Nachmittage verbrachten Grace und ich in Möbelhäusern. Wir fanden eine neue Couch und dazu passende Schränke. Ich wollte die Wohnung auch etwas heller gestalten, so wie in Harrys Haus in den Hamptons. Die neue Einbauküche war cremeweiß und da es ein offener Raum war, sollte auch die andere Einrichtung dazu passen. Ein Küchentisch, ein neuer Schrank für meine Klamotten und jetzt fehlte nur noch ein neues Bett. Überfordert von den ganzen Angeboten, stand ich etwas planlos herum und blickte mich um. Was für eins sollte ich denn kaufen? Auf jeden Fall ein Großes, dachte ich mir und musste unwillkürlich an Harry denken, wie er zwischen den Laken lag. Ich grinste vor mich hin und setzte mich auf ein Bett, was mir ganz gut gefiel. Grace kam angelaufen und sprang darauf und lachte.

„Das ist aber schön weich." stellte sie fest. Ich legte mich hin und schloss meine Augen und drehte mich ein wenig hin und her. Nachdem ich mich wieder aufgesetzt hatte, nahm ich das Preisschild und musste erst mal schlucken. Gott, war das teuer. Aber es gefiel mir so gut. Ich hatte bereits mein finanziellen Rahmen ausgeschöpft. Verdammt. Vielleicht könnte ich meine Mum fragen, ob sie mir etwas Geld lieh? Ein neues Bett bräuchte ich auf jeden Fall und Harry um Geld bitten, käme definitiv nicht in Frage. Er würde mir wahrscheinlich Designermöbel aussuchen und mir die Wohnung damit vollstellen. Bei dem Gedanken daran musste ich trotzdem lächeln.

Und dann ging alles ganz schnell. Die Umzugsfirma nahm mir einen großen Teil der Arbeit ab. Es war eine Erleichterung nicht alles allein zu machen. Gracies Möbel nahmen wir vollständig mit, da wir diese erst vor zwei Jahren neu gekauft hatten.