Kaffee-Crash

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Am nächsten Morgen erwachte ich neben ihm und hielt seine Hand. Ich musste lächeln, da es etwas Komisches an sich hatte, dass wir nachts Händchen hielten. Ich kuschelte mich näher zu ihm und küsste ihn auf die Wange. Er gab ein brummendes Geräusch von sich und ich musste grinsen. Ich beobachtete ihn eine Weile und langsam öffnete er seine Augen. Ich beugte mich zu ihm und gab ihm einen Kuss.

„Guten Morgen." nuschelte ich an seinen Lippen. Er kam mir entgegen und drehte uns plötzlich um, sodass er halb auf mir drauf lag. Ich fing an mit lachen und er grinste frech.

„Das wollte ich schon tun, als ich dich das erste Mal gesehen habe."

„Was? Dich auf mich drauflegen?" fragte ich und bekam noch einen Kuss.

„Nein, dich küssen." antwortete er und bohrte seine Augen in meine. Sofort beschleunigte sich mein Herzschlag wieder. Seine Finger glitten über meine Wange und er küsste meine Nasenspitze.

„Ich bekleckere dich mit Kaffee und du willst mich küssen? Das muss ich mir merken." sagte ich und strich ihm seine Haare hinter die Ohren.

„Nein, ich hatte dich schon eher gesehen." gestand er mir. „Ich war gerade am telefonieren, als du mit Grace die Straße entlang kamst. Du sahst etwas verunsichert aus, aber als ihr dann euer vermeintliches Ziel entdeckt hattet, hast du übers ganze Gesicht gestrahlt. Ich fand dich einfach unglaublich niedlich. Ich erinnere mich, dass ich auch selbst lachen musste. Keine Ahnung warum." sagte er und kam mir entgegen und verwickelte mich in einen langen Kuss. Eine angenehme Wärme breitete sich in meinem ganzen Körper aus und ich ließ meine Hände durch seine Locken gleiten. Viel zu schnell war es vorbei und er sprach ganz nah an meinem Gesicht weiter, sodass sein Atem darüber strich.

„Dann bist du mit Grace in den Starbucks gegangen und hast ewig die Karte gelesen und es sah aus, als würdest du dir gleich die Haare raufen. Irgendwann hattest du dann bestellt und sahst ständig zu diesem freien Tisch hinaus, als hinge dein Leben davon ab, dich an diesen zu setzen."

„Jetzt übertreibst du aber maßlos." sagte ich zu ihm.

„Kurz überlegte ich, ob ich dir einfach den Tisch wegschnappen sollte, aber das schien mir dann doch sehr grausam ." Er fing an mit lachen und ich schüttelte nur den Kopf.

„Aber ich wollte dich unbedingt kennenlernen." sagte er leise. Leicht strich er mit seinen Lippen über meine und ich hätte gern noch mehr von ihm gehabt, aber er wollte diese peinliche Geschichte wohl weiter erzählen.

„Also blieb mir nichts anderes übrig, als in dich hineinzulaufen." endete er und ich riss die Augen auf.

„Was?" Ich sah ihn ungläubig an. „Du hast das mit Absicht getan?"

„Tut mir leid, es war eine Kurzschlussreaktion. Zu meiner Verteidigung, du hast aber auch nicht einen Blick nach vorn geworfen." wieder lachte er und es klang leicht und echt.

„Der Kaffee war heiß." bemerkte ich.
„Ja, das wurde mir dann auch schlagartig bewusst. Aber als ich dann deine blauen Augen sah, war es mir auch schon wieder egal."

„Du spinnst, weißt du das?"

„Mag sein, aber du bist hier. Also war der Plan doch nicht ganz so schlecht, dass musst du doch zugeben?" Jetzt musste ich auch lachen und stahl mir noch einen Kuss.

„Und deine Klamotten? Was ist eigentlich aus denen geworden?"

„Ruiniert." sagte er leichthin. Aber wenigstens war es nicht meine Schuld, zumindest nicht vollständig.

„Reinigung?" Er schüttelte verneinend den Kopf.
„Teuer?"
„Gucci."
„Oh."
„Ich habe einen ganzen Schrank voll davon. Kein großer Verlust." Und in dem Moment wurde mir mal wieder bewusst, wie viel Geld er doch haben musste. Noch nicht einmal eine Unterhose könnte ich mir von Gucci leisten, wenn es überhaupt welche gab. Aber wenn, wären sie für mich viel zu teuer.

„Manchmal würde ich zu gern deine Gedanken lesen." sagte er.

„Nein, besser nicht." entgegnete ich und dann fiel mein Blick auf die Uhr. Grace würde bald aufwachen und sie sollte uns hier nicht so vorfinden. Ich wüsste beim besten Willen nicht, wie ich das erklären sollte.

„Lass uns aufstehen und Frühstück machen." sagte ich und versuchte ihn von mir runter zu schieben.

„Nein, noch nicht." antwortete er und fing an meinen Hals zu küssen. Gott, seine Lippen waren einfach der Wahnsinn.

„Harry, lass das. Wir machen später hier weiter." sagte ich, griff in seine Haare und drückte mich noch mehr an ihn. Am liebsten wäre ich mit ihm den ganzen Tag im Bett geblieben, aber dass ging leider nicht.

„Okay." nörgelte er und ließ mich frei. „Später."

Ich ging schnell ins Bad und zog mir ein paar Sachen über. Später... konnte es denn nicht schon später sein? Ich sollte dringend auf andere Gedanken kommen.

In der Küche stand Harry bereits und schnippelte einen Haufen Obst. Ich kochte Kaffee und naschte immer mal von den verschiedenen Obstsorten.

„Iss nicht alles auf." sagte er und sah mich gespielt vorwurfsvoll an. Ich steckte ihm die Zunge raus und machte Grace einen Kakao.

Harry saß am Tisch und checkte sein Handy. Da Grace immer noch nicht aufgestanden war, ging ich zu ihm und setzte mich rittlings auf seinen Schoß. Er legte sofort sein Handy weg und sah mich an. Seine wunderschönen grünen Augen leuchteten mich an und er platzierte seine Hände auf meinen Oberschenkeln. Meine Hände schlang ich um seinen Nacken und er lächelte und mein Herz überschlug sich fast. Er war wirklich so schön, dass es mir den Atem raubte. Ich konnte meine Augen einfach nicht von ihm lösen. Seine Hände wanderten bis zu meinem Po und mit einem Ruck zog er mich näher zu sich. Sofort legte er seine Lippen auf meine und wir versanken in einem innigen Kuss. Ich fing an seinen Hals zu küssen und meine Hände glitten unter sein Hemd. Sein Atem ging schneller und ich bewegte mich leicht auf seinem Schoß. Sein Griff um meinen Hintern wurde fester. Leise fing er an mit stöhnen und mir schoss das Blut in meine untere Körperregion. Ich hatte absolut keine Erfahrung in dieser Richtung und ich fing wieder an alles zu hinterfragen, was ich gerade tat. Ich versuchte mich auf ihn und gleichzeitig auf die Fragen in meinem Kopf zu konzentrieren, was natürlich gründlich nach hinten los ging.

„Ich denke es ist genug." sagte er und versuchte wieder zu Atem zu kommen. Er schob mich von sich herunter und ich sah, dass er schon wieder traurig wirkte.

Er stand auf und lief in die Küche, um sich noch einen Kaffee zu kochen. Ich ging ihm langsam hinterher, da ich das Gefühl hatte, schon wieder etwas Falsches getan zu haben. Ich schlang meine Arme von hinten um ihn und küsste ihn zwischen die Schulterblätter.

„Bist du böse auf mich?" fragte ich.

„Was? Nein, Lou. Wieso sollte ich?" Er drehte sich in meinen Armen um und strich mir über die Wange. Aber ich sah, dass ihn etwas beschäftigte.

„Harry, ich habe echt keine Ahnung, was ich da tue. Ich habe überhaupt keine Erfahrung in dieser Richtung. Na ja, mit... mit... du weißt schon, was ich meine." Ich vergrub mein Gesicht an seiner Brust, denn es war mit unangenehm, mit ihm darüber zu reden.

„Lou, dass weiß ich." sagte er und küsste mir auf den Kopf.

„Echt, ist es so offensichtlich?" Warum tat sich nicht einfach der Boden unter mir auf?

Er fing an mich fester in seine Arme zu ziehen. „Erzähl keinen Unsinn. Ich bin gern mit dir zusammen und wir müssen absolut nichts tun, was du nicht möchtest. Mach dir nicht so viele Gedanken." Er kam mit seinem Mund ganz nah an mein Ohr und sein Atem kitzelte mich. „Außerdem, alles was du tust, macht mich unglaublich heiß." Bei seinen Worten krallte ich mich in seinen Rücken und schnappte hörbar nach Luft. Ich hörte sein raues Lachen und presste mich noch enger an ihn, falls das überhaupt noch möglich war.

Da hat Harry sich also zuerst in Louis verguckt?

Who we love - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt