Virginia - Willkommen in Davenport!

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Ich konnte mich tatsächlich fast frei von Schmerzen bewegen, was Haytham dazu veranlasste, als wir ein paar Tage daheim waren, mich zum Training zu zitieren.
Edward Junior stand ebenfalls neben ihm und grinste breit.
„Vater, Mutter ist doch aber keine Anfängerin." flüsterte er, als ich bereits mein Schwert zog.
„Das weiß ich, mein Sohn. Deswegen sollte man immer auf der Hut sein." grinste mein Templer ebenso breit, als er zum ersten Streich ausholte.
Dieses kleine Training brachte meine Lebensgeister weiter zurück, zeigte mir, dass ich nicht verkrüppelt bin.

Ich erholte mich immer mehr, fokussierte mich und meine Konstitution, meine Muskeln... es tat gut wieder in Bewegung zu sein!
Aber so langsam musste ich meine Reise zu Master Davenport planen. Diese Zwangspause passte eigentlich überhaupt nicht in mein Zeitmanagement, was mich wirklich frustrierte.
„Alex, wenn du im März aufbrichst, reicht es doch auch noch. Außerdem ist es dann auch schon wärmer!" Haytham hatte ja Recht. Wenn ich so darüber nachdachte wäre es wirklich noch nicht zu spät.

Bevor die Planung in die finale Phase ging, hatten wir noch einmal mit den Hathaways bezüglich Edwards Schulbesuch gesprochen.
Unser Sohn war mal wieder so aufgeregt, dass er alle Sprachen durcheinander warf, er stotterte wieder beim Lesen und mit dem Rechnen fange ich gar nicht an.
Haytham warf ihm immer wieder ein enttäuschtes Kopfschütteln zu, weil er dieses Verhalten nicht nachvollziehen konnte. Edward war selber traurig darüber. Das musste man ihm ja nicht auch noch so deutlich aufs Brot schmieren!
„Master Edward, ich denke, es ist aber an der Zeit, dass ihr in die Schule geht. Ich glaube nämlich, dass ihr dann beruhigter seid. Oder täusche ich mich, dass ihr nur nervös seid?" Mrs. Hathaway hatte es verstanden.
Freudestrahlend sah er mich an, dann wieder zu seiner zukünftigen Lehrerin.
„Ich ... ich darf doch zur Schule?" rief Edward laut, gleichzeitig umarmte er sie.
Damit war das Thema jetzt abgeschlossen. Ich hoffte, der kleine Kenway würde keinen Blödsinn machen, wenn er mit den anderen Jungs den ganzen Vormittag verbrachte.

Am Abend sprach ich meinen Templer auf seine doch recht unfaire Art hin, seinem Sohn sein Missfallen so deutlich zu zeigen.
„Es war mir halt unangenehm, weil ich weiß, dass er es besser kann. Ich hatte den Eindruck Edward würde es absichtlich machen." schulterzuckend saß Haytham auf der Bettkante.
„Warum sollte er es mit Absicht machen? Er möchte doch gerne auch wie die anderen Kinder in die Schule. Edward ist einfach schnell aus der Ruhe zu bringen, wenn er einem etwas zeigen soll. Ich kann ihn da sehr gut verstehen." versuchte ich jetzt eine Erklärung.
„Ob sich das dann später legen wird?" mein Mann hatte sich zu mir umgedreht.
„Davon gehe ich aus. Versprich mir nur, unseren Sohn nicht unter Druck zu setzen, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt, ja?"
Für einen kurzen Moment klappte sein Mund auf, aber er schloss ihn wieder.
„Ich werde es versuchen, mi sol." grinste er. Ich wusste, DAS wäre eine der schwersten Übungen für ihn als Vater!
„Zur Not kann ich dir ja auch mal ein paar Lektionen beibringen..." flüsterte ich an sein Ohr und zog ihn zu mir herunter.

~~~ Ende März 1769 ~~~

(Davenport-Siedlung, Rockport)


Langsam ritt ich auf das große Herrenhaus zu, welches in der Morgensonne ziemlich beeindruckend aussah.
Leider bemerkte man schnell, dass es in den letzten Jahren etwas vernachlässigt worden war, hier und da blätterte die Farbe von den Fensterrahmen und das Unkraut wucherte über dem Weg zum Eingang.
In den letzten Tagen meiner Reise hatte ich mich immer wieder gefragt, ob es die richtige Entscheidung ist, ihn aufzusuchen. Und jedes mal kam ich zu dem Schluss, dass es sein musste, damit wir diese Einigung erreichen konnten.

Siedlung ist hier wohl auch der falsche Ausdruck, eher eine Ansammlung von ein paar verfallenen Hütten würde ich es nennen.
Als ich meine Reise hierher plante, kam mir der Gedanke mit der Jackdaw den Weg zurück zulegen, jetzt war ich froh, es nicht getan zu haben. Ich sah in der kleinen Bucht ein zerfallenes Schiff dümpeln, so hätte ich keinen Platz zum Anlegen gehabt. Ist das womöglich die Aquila, welche in dem Sturm damals vor 14 Jahren hinter der Providence her war?
Für einen Moment hielt ich inne und betrachtete das Wrack traurig, wie konnte man ein Schiff nur so verkommen lassen? Ich schüttelte mich und ritt wieder zurück auf den Weg Richtung Herrenhaus!

Von schicksalhaften Zeitreisen und dem Ruf der Nornen - Part IIحيث تعيش القصص. اكتشف الآن