Virginia - Streitgespräch oder Aussprache?

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Willkommen an diesem sonnigen Samstagabend!

Widmen wir uns heute dem ersten Aufeinandertreffen von Haytham
und Achilles nach dem Vorfall im Nordatlantik vor dem Isutempel.
Die beiden Herren umkreisen sich lauernd an diesem Abend
um sicher zu gehen, dass der andere keine böse Absichten hegt. 

Die Zeit wird zeigen, wie sich die beiden einigen, wenn überhaupt
und wie sich Haythams Verhältnis zu Connor weiter entwickelt.
Auch dort gibt es einiges zu klären und zu besprechen. 


Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen und bitte, bleibt gesund!

#fckcancer

LG MrsHEKenway


Kapitel 25

~~~ Streitgespräch oder Aussprache? ~~~


„Wie geht es eigentlich Master Cormac derzeit und seiner Gattin?" hakte der Alte in einem sehr zynischen Tonfall nach.
„Soweit wir wissen, geht es der Familie blendend. Sie bewohnen eine Plantage auf der gegenüberliegenden Seite des James Rivers." erklärte mein Mann in kühlem Ton. Aber man hörte heraus, dass er sich zusammenreißen musste.
„Vielleicht sollte ich mich beizeiten bei Mrs Cormac einmal bedanken. Ohne sie, auch wenn es aus purem Egoismus war wie ich vermute, wäre ich nicht heile zurück zum Schiff gekommen." Achilles Blick ging in meine Richtung und er deutete auf Edward und Florence. Vermutlich war ihm dass Ganze doch ein wenig unangenehm in ihrer Gegenwart.
Kurzum bat ich die Kindermädchen mit ihnen hinaus zugehen. Die Vier hatten gerade die Tür geschlossen, als mein Mann wie aufgezogen begann los zulegen!

„Ihr habt ohne zu hinterfragen die Vorläufertempel gestört und habt tausenden Unschuldigen den Tod gebracht! Shay kam euch vermutlich gerade gelegen, als es um Lissabon ging! Anstatt ihn aufzuklären, habt ihr ihm nur Halbwahrheiten kundgetan! Euer Misstrauen ihm gegenüber war unbegründet, aber es hat ihn im Endeffekt nur bestärkt die Bruderschaft hinter sich zu lassen!" schwer atmend saß Haytham neben mir und wischte sich übers Gesicht.
„Ihr wagt es mich zu kritisieren? IHR? Ihr habt ebenso willkürlich gehandelt und euch die Leute zunutze gemacht, die sich auf eure falschen Versprechungen eingelassen haben! Auch ihr habt keineswegs eine weiße Weste, MASTER KENWAY!" Achilles' Stimme hatte sich leicht erhoben, wurde jedoch nicht wütend sondern nur bestimmter. „Ich könnte euch einige Dinge aufzählen, welche euer Orden hier in den Kolonien verbrochen hat..." er atmete schwer, gleichzeitig griff er hastig nach seiner Tasse.
Mein Blick wanderte zu Connor, der sich sichtlich unwohl fühlte. Auch er sah von einem zum anderen.
„Achilles, aber seien wir ehrlich. Wenn ich alles überdenke, was ihr mir in den letzten Monaten erzählt und beigebracht habt, dann... sind beide Bünde nicht ganz unschuldig. Wir sollten versuchen..." leider unterbrach ihn jetzt mein Templer recht unwirsch.

„Du hast sicherlich recht und ich begrüße diese Einstellung! Bedenke aber, dass der Weg dahin noch sehr lang sein wird. Wie du siehst, kann dein Mentor nicht über seinen Schatten springen..." ein fieses Lächeln umspielte seine Lippen als er zu Achilles sah.
„Es reicht!" sagte ich mit zittriger und sehr wütender Stimme. „Ich habe von Anfang an gesagt, dass es schwer werden wird und ein Kompromiss ist ebenso kein leichtes Unterfangen! Aber jetzt seht euch an! Genau hier wird es deutlich. HIER müssen wir die nächsten Schritte beginnen um eine Einigung zu erreichen." tief durchatmend setzte ich mich wieder, ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich aufgestanden war.
Mich blickten drei verwunderte Augenpaare an.
„Mrs Kenway, es... natürlich sollten wir uns erst einmal einig sein. Es war etwas unbedacht von mir, versteht mich aber auch. Jahre der Ungewissheit und Zurückgezogenheit haben mich immer misstrauischer werden lassen." sprach nun der alte Mann leise.
Wie aus heiterem Himmel stand Haytham auf, ging um den kleinen Tisch herum und stellte sich vor Achilles.
„Master Davenport, ich vertraue auf das Bauchgefühl meiner Frau und... ich hoffe, wir können unseren Konflikt ab heute ad akta legen." Seine rechte Hand streckte er vor und wartete auf eine Reaktion seitens des Assassinen.
Langsam, wie in Zeitlupe, erhob sich dieser etwas schwerfällig und schaute einen Moment Haytham ohne jegliche Regung an. Doch dann reichte auch er ihm seine Hand und es mag sich kitschig anhören, aber mir fiel ein Stein vom Herzen.

Von schicksalhaften Zeitreisen und dem Ruf der Nornen - Part IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt