Virginia - Unglück auf der Baustelle

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Willkommen zurück im Leben von Mistress Kenway!

Ich weiß, ich habe euch warten lassen und es tut mir leid.

Den Grund für die Verspätung sollte ja jetzt jede/r hier kennen.

Der Tunnelbau schreitet voran in Virginia, jedoch nicht ganz

so wie erhofft! Heftige Unwetter mit Starkregen weichen denUntergrund auf und erschweren die Arbeiten für die "Maulwürfe".Das Unglück ist also vorprogrammiert. Oder hat jemand erneutseine bösen Finger mit im Spiel? Die Stimme in Mistress KenwaysKopf verheißt nichts Gutes.

Ich wünsche spannende Unterhaltung beim Lesen und bleibt gesund!

#FCKBREASTCANCER

LG MrsHEKenway


Kapitel 30
~~~ Unglück auf der Baustelle ~~~


In der Nacht des 29. Septembers hatte es ein heftiges Unwetter gegeben und einige Bereiche unseres Tunnelsystems standen unter Wasser. Teilweise waren Gänge etwas abschüssig und somit staute sich das Wasser entsprechend.
​​​Am Mittag des darauffolgenden Tages spürte man eine leichte Erschütterung der Erde und für einen kurzen Moment hatte ich die Befürchtung ein Erdbeben würde sich ankündigen. Doch die Entwarnung kam kurz darauf durch einen Vorarbeiter.
„Master Kenway! Master Kenway!" rief er, als er auch schon ohne auf Einlass zu warten, in das Arbeitszimmer meines Mannes stürzte. „Es gab heftige Wassereinbrüche, die die Wände aufgeweicht haben und dadurch sind mehrere Gänge eingestürzt!" rief er und gestikulierte heftig mit den Armen.
„Bei Gott! Gibt es Tote und Verletzte?" dabei hatte sich Haytham bereits erhoben und seinen Gehrock gegriffen.
„Sir, wir versuchen in diese Sektionen zu gelangen, aber die Erdmassen sind vollgesogen und nur schwer beiseite zu schaffen. Wir arbeiten daran!" beide Herren eilten jetzt nach draußen und ich folgte ohne Worte!
Die Angst, dass es Tote bei diesem Unterfangen gab, brachte mir eine Gänsehaut.

Bei der Unfallstelle oder besser beim Ort des Geschehens angekommen, stieg mein Templer mit dem Vorarbeiter hinunter und hieß mich, oben zu warten. Verdammte Axt! Ich hatte natürlich – nur – ein Kleid an, damit wäre ich kaum eine Hilfe.
Ich sah mich hier bei den Umstehenden Damen und Herren um. Einige Frauen lehnte weinend an der Schulter einer anderen oder weinten hemmungslos.
Es waren natürlich deren Ehemänner und auch einige Söhne dort unten am Arbeiten und nicht mehr heraufgekommen. Ihre Angst, dass sie sie vor wenigen Stunden das letzte Mal gesehen haben, ließ mich zittern.
Einer der Tunnelgräber, welcher nass und voller Schlamm bedeckt, ebenfalls hier stand sah ebenfalls ängstlich zum Eingang. Ich nahm mir ein Herz und sprach ihn an.
„Sir, sind dort eure Kameraden gefangen?" fragte ich leise.
„Mistress Kenway, es war... wir waren gerade dabei einen neuen Abschnitt zu beginnen. Die Balken waren fest verankert und wir waren uns sicher, dass wir nun fortfahren könnten. Doch als wir noch einmal zurück wollten um neue Laternen und Werkzeuge zu holen, brach auf halber Strecke plötzlich die Decke ein. Ich konnte mich mit Witczek gerade noch hier nach draußen retten, aber die anderen wurden unter dem Schlamm begraben..." er zitterte am ganzen Körper bei der Erzählung.
Sie taten ihr bestes, sogar mit bloßen Händen, ihre Kameraden zu befreien. Aber immer wieder gab es kleinere Erdrutsche und sie mussten sich weiter zurück ziehen. Keine Stimmen waren dort zu vernehmen, keine grabenden Geräusche.
„Es war plötzlich totenstill dort unten..." kam es heiser aus seinem Mund.

Von schicksalhaften Zeitreisen und dem Ruf der Nornen - Part IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt