Virginia - Vorsicht, Ninjas!

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Plötzlich hatte ich das Gefühl, als wären wir vier völlig alleine. Es gab keine Götter, keine Isu, nichts mehr um uns... die Gemüter beruhigten sich langsam. Aber dann war da etwas... wir fühlten es alle! Die Vorsehung oder man möge es auch wieder einmal das Schicksal nennen. Auch damals schon war es ein Eingriff, welcher nicht nur meinen Weg ebnen sollte, sondern auch den von Connor und allen anderen.
„Achilles hat es verstanden..." flüsterte Faith, als ihr Blick auf Shay fiel, welcher ebenso diesen Gedankenblitz des Schicksals hatte.

Ich weiß, dass es völlig unpassend in dem Moment war, aber mir schoss ein Gedanke in den Kopf.

„Aber genau damit kann ich Master Davenport von seinem Hass ein wenig abbringen. Wenn ich ihm erkläre, dass auch er nicht frei von Schuld ist, Haytham ebenso wenig, dann kann ich diesen Moment noch mit anbringen!" in meinem Kopf spielte ich das Gespräch bereits durch, wie ich es schon oft in der Vergangenheit in ähnlichen Situationen gemacht hatte, wenn etwas zu klären war.
„Du lässt dich eh nicht von deinem Vorhaben abbringen, oder Alex?" immer noch klang mein Mann sauer.
„Nein, aber das weißt du ja! Wenn ich dich und deinen Sohn friedlich an einen Tisch bringen will, muss Achilles im Vorfeld ruhiger werden. Versteh doch, so kann ich es vielleicht schaffen." Der Rest würde von mir improvisiert werden müssen, weil ich noch kein Wort mit diesem Herren gewechselt hatte. Shays Beschreibung war auch eher neutral gehalten.
„Aber noch einmal lasse ich mich nicht so vorführen, Faith. Ist das klar?" fauchte Haytham meine Schwester an, während er sich vor ihr aufbaute.
„Natürlich, BRUDER! Ich tue immer das, was man mir sagt." oh bei Odin, dieser Satz kam so zynisch aus ihrem Mund, dass man sehen konnte sie sprach auch Shay an, Imhotep und alle, die sie seit Monaten in Watte packten! Die bösen Hormone machen eben, was sie wollen!

Wir alle genehmigten uns noch etwas Hochprozentiges um die Gemüter zu kühlen. Jetzt kam es nur noch darauf an, dass ich rechtzeitig bei Master Davenport ankam und dass ich ihm wirklich etwas von diesem Hass nehmen konnte.

Zwei Tage später machten wir uns wieder auf den Weg nach Hause.
Florence hatte ihre Katze kaum aus den Augen gelassen und in der Nacht hatte sie im Bett meiner Tochter geschlafen. Ich hoffte, dass es auch daheim so sein würde.
Walka hatte sich leider gestern noch mit einem der Wachhunde hier angelegt. Ihr Angreifer hatte eine Schramme an der linken Flanke und sie hatte ein kleines Loch im Ohr. Es war uns leider nicht möglich, dazwischen zu gehen, ohne selber zu Schaden zu kommen. Es war halt nicht das Revier von Edwards Hündin, aber die hiesigen tierischen Wachen wussten sie schon in ihre Schranken zu weisen.
Edward verarztete seine Hündin, so gut er konnte. Aber Sybill mahnte ihn, bei ihr keine Heilungskräfte einzusetzen.
Darauf angesprochen bekam ich nur „Sie ist gesegnet." von Snotra. Fragend sah ich sie an, bekam aber keine weitere Erklärung. Es war also wirklich so, dass diese Hündin von jetzt an ebenfalls beschützt wurde.

Auf der Fahrt zurück saß Edward bei Haytham mit auf dessen Stute, was natürlich Florence sichtlich missfiel. Also bat ich darum, dass sich die beiden Geschwister bitte abwechseln sollten. Auch meine Nerven waren irgendwann nicht mehr so vorhanden, wie sie sollten! Besonders nach derlei Gesprächen in den letzten Tagen!
Leider war ich recht unaufmerksam und zu spät bekam ich mit, dass man uns bereits seit einer Ewigkeit verfolgte!
Haytham war alleine zur Williams-Plantage geritten, sprich wir hatten die vier Wachen und uns selber.
Es mag Eingebung gewesen sein, aber ich hatte mein Stiefelmesser in meinem Strumpfband und die schmalen versteckten Klingen in meinen Ärmeln!
Florence wurde mir gereicht, während Haytham langsam von seinem Pferd stieg. Man stellte sich um die Kutsche und beobachtete die Umgebung.

Auch ich war ausgestiegen, nachdem die Kindermädchen noch strikte Anweisungen bekommen hatten. Ich sah einen leichten goldenen Schimmer um die Personen im Inneren, welcher mich beruhigte.
„Alex, siehst du sie auch?" was bitte war das für eine dämliche Frage, ich war ja nicht blind. Bevor ich aber genau DAS sagen konnte, atmete ich noch einmal tief durch.
Vier in den Büschen auf der linken Seite, drei vor uns im Unterholz, weitere vier auf der anderen Seite und ÜBER uns sind 2 in den Ästen!" unsere stille Kommunikation zahlte sich jetzt aus. Ebenso waren unsere Wachen zeitgleich informiert.

Von schicksalhaften Zeitreisen und dem Ruf der Nornen - Part IIWhere stories live. Discover now