Kapitel 33

8.8K 312 454
                                    

Meine Lippen trennen sich ein Spalt bei seinen Worten. Es kommt mir so vor, als würde ich dieses Mal wirklich ersticken und das nur wegen seinen Worten, die er so einfach raus Fließen hat. Ende unserer Ehe... wann hat den je unsere Ehe angefangen, dass sie schon endet?. Wie nimmt er sich überhaupt das Recht etwas zu beenden, was er mir aufgezwungen hat?. Er lässt mich links liegen, genau jetzt... Aber wollte ich das nicht?. Ich wollte von ihm weg kommen, fliehen und nie wieder zurückkehren. Doch mein Herz es sagt etwas anderes, es sehnt sich nach Schutz, Schutz von einem Korkmaz.

Wo werde ich hin gehen?. Sobald ich einen Fuß nach draußen setze, wird mich mein Vater schnappen und wortwörtlich umbringen, weil ich jetzt beschmutzt bin.

"Wa-s?" ist das einzige, was ich heraus bringen kann.

Verwirrt und völlig niedergeschlagen schaue ich tief in seine Augen, um irgendwas heraus zu lesen. Ich will mich an etwas festklammern, an die Hoffnung. Umut jedoch schenkt mir kein Funken Hoffnung, sondern schaut mich mit angespannter und ernster an, zuckt nicht ein mal mit den Wimpern.

"Du bist nun frei Mira" presst er aus und unterbricht den Blickkontakt nicht.

Ich öffne abermals mein Mund, doch schließe ihn dann immer wieder. Ich werde ihn nicht anbetteln zu bleiben, so tief bin ich nicht gesunken. Er ist in meinen Augen schwach, weil er nicht das zu Ende bringen kann, was er angefangen hat. Was hatte es für ein Sinn mich zu heiraten, wenn er mich doch direkt wieder vor die Tür setzt?!. Ich werde nicht aus ihm schlau, doch ich bin mir ziemlich sicher, dass er genau ein konkreten Plan in seinen Kopf geschmiedet hat.

"Frei" sarkastisch lache ich auf. "Ich bin nun frei also Korkmaz?!" ich werde plötzlich wütend und balle meine Hand zu einer Faust, um damit gegen seine Brust zu schlagen. "Du weißt ganz genau, dass ich niemanden mehr habe. Das ich alle verloren habe und das nennst du dann frei?" schreie ich und schlage wieder gegen seine Brust.

Umut blickt mich unbeeindruckt und wie ein Roboter an, während ihn meine Schläge keineswegs was ausmacht. Das bringt mich noch mehr zum kochen. Wieso ist ein Mensch nur so gefühlskalt?!.

"Du kannst mich nicht zu einer Ehe zwingen, mich einsperren, mir alles weg nehmen und dann die Ehe beenden, während ich anfange dich-" ich kann mich im letzten Moment noch stoppen weiter zu reden und meinen Satz beenden.

Die Wörter sind mir einfach aus dem Mund gesprudelt ohne dass ich es richtig kontrollieren konnte. Umut kräuselt verwirrt die Stirn und schaut mir noch eindringlicher in die Augen.

"Während du was Mira?" hackt er nach und versucht wieder meinen Blick einzufangen, aber ich halte unseren Augenkontakt nicht stand und schweige.

Mit zusammengepressten Lippen schaue ich über seine Schulter hinweg. Das Adrenalin pumpt mir durch die Adern, während ich tiefe Atemzüge nehme. Er wird nicht locker lassen ich weiß es. Ich weiß selber nicht mal, was ich da sagen wollte. Es ergibt einfach kein Sinn.

"Mira" zischt er aus und packt mich wieder am Kiefer, um mein Gesicht zu ihn zu drehen. Ich merke wie er dicht vor mir steht und sein Atem auf meinem Gesicht abprallt. "Während du was?" wiederholt er sich und schaut von einem Auge zum anderen.

Ich muss kräftig schlucken und möchte am liebsten weg von hier. Ich habe keine Antwort auf seine Frage, auch wenn ich sie hätte, würde ich es niemals verraten.

"Umut" unterbricht uns plötzlich eine Stimme.

Unsere beiden Köpfe Schellen in die Richtung von Mert, der mit verschränkten Armen vor dem Pool steht und mit angespannter Miene zu Umut schaut.

"Ich kann grad nicht Am-" setzt Umut an, doch wird von Mert's scharfer Stimme unterbrochen. "Wir müssen jetzt sofort reden" seine Stimme duldet keine Widerrede und es scheint etwas ernstes zu sein.

RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt