Kapitel 31

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Ich unterdrücke mir ein Schrei und Presse stattdessen meine Hand gegen meine Mund. Ich hatte Umut's Duft in Erinnerung, wie kann es dann sein, dass Amir neben mir liegt?. Hat er irgendwie sein Parfüm rauf gespürt?. Dieser Arsch hat einfach meine Müdigkeit ausgenutzt, weil mir mein beschissenes Unterbewusstsein einreden wollte, dass es Umut ist. Ich habe es mir erhofft tief im inneren, so ungern ich das jetzt wahrhaben möchte.

Umut's starke Klopfen lässt mich erneut aufschrecken. Mein Herzschlag wird von jeder Sekunde schneller, auch als ich Amir anblicke, der wirklich wie ein Stein immer noch schläft und nichts von Umut's Aggressiven Auftreten mitbekommt. Er wird uns töten, erst Amir und danach mich. Er wird mir nicht mal zuhören, mir die Schuld geben oder mir ein winzigen Funken Glauben schenken. Die Situation wird so aus dem Ruder laufen. Ich kann mir wortwörtlich schon vorstellen, wie sich das entwickeln wird. Und ich will nicht, dass es Blut fließt. Besonders will ich keine Anfeindung zwischen den beiden Cousins, auch wenn es Amir verdient hätte. Sein Benehmen ist das Letzte. Ich bin zwar die Scheinehefrau von Umut, aber das hat auch etwas mit Respekt und Anstand zu tun.

"Mira wenn du nicht willst, dass ich die Tür hier gleich durchbreche, dann würde ich jetzt sofort die Tür öffnen" kommt es wieder von Umut, noch aggressiver, als er es schon ist.

Ich schaffe es endlich mich zu sammeln und versuche Amir's schweren Arm von mir weg zu ziehen. "Amir wach verdammt noch mal auf" zische ich leise und schaue immer wieder ängstlich zur bebenden Tür, da Umut stark zuschlägt.

Wenn Umut es wirklich schafft die Tür durchzubrechen und er uns in dieser Position erwischt, dann wird hier noch mehr die Hölle los werden. Amir kann sich später auch auf einiges gefasst machen, denn das hier ging viel zu weit.

"Mhmm" brummt er nur und lässt nicht los.

"Amir!" zische ich noch mal nur etwas leise und drücke ihn mit aller Kraft weg.

Damit er endlich auch wirklich aufsteht, haue ich mit meiner flachen Hand auf seine Stirn.

"Aua was soll das?" genervt reibt sich Amir verschlafen die Stirn und lässt mich dann endlich los.

Ich springe sofort auf und schaue zwischen der Tür und Amir hin und her. Amir hat auch wirklich an alles gedacht, er hat die Tür verriegelt aber kam nicht auf die Idee, dass Umut jeden Moment kommen könnte und sich wundert, warum diese Tür verschlossen ist. Ich grübele nach einem Ausweg, vielleicht sollte er sich verstecken?.

"Amir steh endlich auf" panisch reiße ich ihm die Decke weg und fahre mir verzweifelt durch die zerstreuten Haare. "Du muss hier verschwinden, Umut wird uns sonst umbringen" flüstere ich die ganze Zeit und zeige zu der Tür, wo immer noch Umut's Stimme hin durch dringt.

Amir rappelt sich leicht im Bett auf und schaut mit hochgezogener und grübelnden Gesicht zur Tür, aber schiebt keinerlei Panik sondern bleibt an Ort und Stelle sitzen. "Soll er doch"

Ich schaue ihn an, als wäre er grad lebensmüde. "Bist du verrückt?! Willst du sterben?"

Er ist vielleicht grad zu müde, um zu realisieren, dass jede Sekunde Umut hier hinein stürmt und völlig ausflippen wird.

"Dann schmeißt er uns halt beide raus und ihr könnt euch endlich scheiden" zuckt er mit den Schultern und schaut mich tot ernst an.

Energisch schüttele ich den Kopf. "Du hast mich ausgenutzt, ich werde nicht zulassen, als Schuldige hier dazustehen" ich gehe auf Amir zu und packe ihn am Arm, um daran zu zerren. "Los du muss dich verstecken, bevor es zu spät ist" ich ziehe weiter dran, doch Amir bewegt sich kein Stück und zieht sogar sein Arm mit Kraft zurück.

RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt