Kapitel 21

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Mir bleibt die Spucke im Hals hängen und ich huste mehrmals auf. Umut macht sich nicht mal die Mühe mir auf den Rücken zu klopfen und schaut mir nur dabei zu, wie ich halb am verrecken bin.

"Das kannst du nicht ernst meinen" mit wild klopfendem Herzen schaue ich ihn an, doch er zuckt nicht mal mit der Wimper.

"Ich mache nie Witze"

Das ist mir auch schon lange klar geworden, dass er nie Witze macht. Ich kann auch behaupten, dass er kaum Spaß im Leben hat, so grimmig wie der immer guckt.

"Ich werde dich niemals heiraten" wild schüttele ich mit meinen Kopf und fahre mir gestresst durch meine schwarzen langen Haaren.

Es reicht ihm einfach nicht aus, er will mir immer mehr und mehr weh tun. Wann stoppt er endlich?. Jemand muss ihn doch aufhalten können!. Erst nimmt er mir meine Unschuld weg, dann reißt er mir meine Familie aus den Händen raus, zwingt mich bei ihm zu bleiben und jetzt will er mich auch noch heiraten?. Das kann er sich abschmieren. Ich bin kein Spielzeug, mit das er tun und lassen kann was er will. Ich heirate niemals einen Mann, für den ich keinerlei Gefühle habe. Und erst recht werde ich niemals seinen Nachnamen mit mir tragen.

"Dich fragt auch niemand" er fährt sich mit seinen Fingern durch seinen perfekten Dreitage Bart.

"Du kannst für mich keine Entscheidung treffen" ich trete näher an ihn ran und tippe gegen seine Brust. "Siehst du es denn nicht?!"

"Was sehe ich nicht?" er verzieht keine Miene und schubst mich auch nicht von sich weg.

"Dass du schon alles von mir weg genommen hast" zische ich und schaue wütend in seine braunen Augen. "Du kannst mir noch auch nicht die Möglichkeit weg nehmen denn Mann zu heiraten, denn ich liebe"

Umut zieht wütend die Augenbrauen zusammen und packt mich plötzlich an meiner Taille, um mich fest an sich zu ziehen. Mein Herz macht wieder einen Satz nach vorne und ich spüre die angenehme Wärme, die sich in meinen ganzen Körper verteilt.

"Wer sagt denn, dass es keine Möglichkeit besteht, dass du dich in mich verliebst?" haucht er gegen meine Lippen.

Ich versuche alles, um mich nicht in seine Augen zu verlieren. Sein markantes Gesicht, welches nur wenige Zentimeter vor meinen ist, macht mich nervös. Sein Selbstbewusstsein schockiert mich immer wieder aufs neuste. Er ist sich so sicher, dass ihm alle Frauen um die Füße fallen. Aber so wird es nie sein. Allein wegen unserer Situation und wegen dem Leid, denn er mir zugefügt hat. Keine Frau dieser Welt würde sich dann in so einem Mann verlieben.

"Lieber sterbe ich" hauche ich zurück und schaue ihn genauso selbstbewusst an. "Pass du eher auf.. nicht das du nachher Gefühle für die Tochter deines Feindes entwickelst" sprudelt es ohne weiteres aus mir raus, weil mich die plötzliche Mut packt.

Ich erkenne sein sprachloses Gesichtsausdruck für einen kleinen Moment. Damit hat er nicht gerechnet, aber wenn er schon so groß redet, dann habe ich auch ein Recht dazu. Stumm argumentieren nur unsere Augen mit einander.

"So hier die Ringe" kommt der ältere Mann wieder aus dem hinteren Raum heraus.

Umut löst sich mit einem räuspern und auch ich gehe einige Schritte zurück. Der Mann tut so als hätte er nichts gesehen und legt die Kiste auf die Tresen drauf, um sie uns zu präsentieren. Meine Augen huschen kurz über die Ringe und ich muss feststellen, dass sie wunderschön ist. Welche Frauen findet den aber nicht Ringe schön? Tief im inneren Träumen wir alle von einer perfekten Hochzeit, mit dem perfekten Ring und den Mann, denn man liebt. Aber hier trifft keines der Dinge zu. Auch wenn die Ringe atemberaubend schön sind, solange es nicht von der Liebe deines Lebens ist, hat es keinen besonderen Wert.

RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt