Kapitel 8

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Völlig planlos nehme ich erst richtig wahr, was er da von sich gegeben hat. Was hat das zu bedeuten? Mein Atem scheint zu stocken, als ich langsam die Puzzleteile in mir zusammen kriege. Heißt das, das unsere eigentlicher Feind  direkt vor unserer Nase war? Verdammt wer ist dieser Umut Aktas und was will er von mir und meiner Familie?. Ich versuche mir erst mal einzureden, dass ich mich vielleicht verhört habe, aber ich habe klar und deutlich verstanden was er da gesagt hat und ich muss sofort zu meinem Vater, um ihn zu warnen.
Leise will ich einige Schritte zurück gehen, doch weil ich so aufgebracht bin, stolpere ich über meine Beine und falle fest auf meinem Hintern. Natürlich scheint das Umut nicht zu entgehen, denn er hat Ohren wie eine Eule, so dass sein Blick auf mich landet. Ganz anders als ich erwartet habe, ist seine Reaktion nicht Mals schockiert. Seine Augenbrauen schießen nur leicht nach oben, doch trotz dessen bewahrt er seine Fassade auf.

Mich würde es auch wundern, wenn dieser Typ mal Gefühle zeigen würde. Ich habe ihn grad einfach erwischt und ihn scheint das nicht mal aus der Ruhe zu bringen!.
Bevor er überhaupt einige Schritte auf mich zu gehen kann, rappele ich mich in windeseile auf und entfernen mich mit rasendem Herzen und großen Schritten von ihm. Ich muss schnell die Ferne suchen, vielleicht bin ich in Gefahr und er kiddnaped mich.

"Mira" höre ich schon seine knurrende Stimme hinter mir, doch ich denke nicht mal daran mich umzudrehen.

Egal was er sagt, es werden alles leere Worte sein. Seine Ausreden kann er sich später für meinen Vater sparen, wenn er ihn nicht direkt schon umbringt.

"Mira bleib stehen!" ruft er mir wieder nach, während ich den Campus der Uni verlasse und den Weg zu meinem Haus zusteuere.

"Ich rede mit dir" zischt dieses Mal seine Stimme nah an meinem Ohr und schon werde ich fest am Arm gepackt und in einer enormen Geschwindigkeit in seine Richtung umgedreht. "Lass es mich erklä-" setzt er an, doch ich unterbreche ich ihn sofort. "Erklären?! Was willst du erklären Umut Aktas? Heißt du überhaupt so?! Wer bist du, sag mir wer?!" wutgeladen schauen ihn meine blauen Augen in seine.

"Es ist nicht so wie du denkst" knirscht er mit zusammen gebissenen Zähnen und unterbricht das Blickduell nicht.

"Gut das kannst du meinen Vater schön erklären" zische ich und reiße mein Arm aus seinem Griff, um weiter zu laufen.

"Du begehst einen Fehler Mira" mahnt er mich, doch ich kann nur darüber sarkastisches lachen.

Einen Fehler um meine Familie zu warnen und diesen Idioten für immer und ewig aus meinem Leben verbannen? Ich kann mir nichts besseres vorstellen. Ich wusste doch, dass bei ihm etwas faul ist und hier habe ich die Antwort. Er ist auch selber schuld, wie kann man so dumm sein?. Wegen so ein Fehler sich selbst ins Feuer schmeißen.

Nach mehreren Minuten komme ich auch endlich an unserem zu Hause an und ich steuere direkt zum Büro meines Vaters zu, dicht gefolgt von Umut. Er soll seine letzten Minuten in der Freiheit genießen, denn gleich wird sein Untergang kommen.

Ohne zu klopfen stürme ich in das Büro meines Vaters, welcher an seinem Schreibtisch sitzt und bis vor kurzem noch in seinen Unterlagen vertieft war. Sein Blick schellt nach oben, als ich ohne Vorwarnung einfach plötzlich rein gestürmt bin und er legt die Stirn in Falten.

"Papa ich habe dir doch gesagt, dass du keinem Fremden vertrauen kannst" plappere ich atemlos schon drauf los. "Wir wurden heute von irgendwelchen Männern verfolgt und daraufhin habe ich Umut am Telefon erwischt wo er meinte "diese Männer gehören nicht zu mir"!" ich nehme einen tiefen Atemzug, nach dem ich all das raus gehauen habe.

Die Reaktion meines Vaters lässt mich schockieren, denn er klappt seinen Ordner zu, faltet seine Hände zusammen und nimmt einen tiefen Atemzug. "Mira ich habe dir doch etliche Male gesagt, dass du dich nicht in Sachen einmischen sollst, die dich nichts angehen"

RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt