Kapitel 27

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Ganz langsam zieht Umut seine Augenbraue, die er zuvor gehoben hat, runter, um sie stattdessen zusammenzuziehen. Ich habe ihn aus der Fassung gebracht, denn seine Augen spiegeln Überraschung wieder. Ich tue alles dafür monoton zu gucken, damit er nicht die Lüge aus meinen Augen erkennen kann. Er war sich so sicher, dass mich kein anderer Mann vorher berührt hat, aber wie soll er das denn nach gehen?. Er hat keinerlei Beweise außer dass ich geblutet habe, aber wer sagt das es nicht möglich sein kann, das man noch ein mal blutet?. Zu mal überhaupt in dieser Nacht etwas passiert ist. Doch genau das will ich nach gehen, ich will wissen ob er nur blöft.

Er hat in seinen Augen die unschuldige Mira erschaffen und dieses Ebenbild will ich zerstören. Und niemand auf dieser Welt ist gleich unreif nur weil man jemanden vorher hatte mit dem man intim war. Aber das ist genau sein Problem. Umut ist der erste Mensch dem ich begegnet bin, der so Besitzergreifend ist. Auch wenn er mich verabscheut hält ihm das nicht davon auf mich zu seinem Eigentum zu machen, solange ich seinen Nachnamen mit mir trage.

"Ganz gefährlich Mira" noch ist seine Stimme leise mit einem Hauch von Wut.

Sein Gehirn ist wohl eher langsam darin, wenn es darum geht etwas zu realisieren. Aber wenn ich anfange ein Plan durchzusetzen, dann ziehe ich es auch richtig durch.
Er hat nicht mal das Recht wütend zu werden, da er mit Ayla vor meinen Augen rumgemacht hat.

"Gefährlich worin? Das ich vor dir jemanden hatte?" Ich schaue absichtlich unschuldig hoch in seine Augen, die mich wortwörtlich umbringen.

Da er mir so nah ist spüre ich seine angespannten Muskeln. Er könnte jeden Moment explodieren, sich an meinem Hals vergreifen und mich erwürgen, aber ich bleibe trotz dessen standhaft stehen und spüre ein Kick in mir, der mich mehr pusht. Mein inneres Ich jubelt mich an ihm zu zeigen, wer hier das Sagen hat.

Mit einer schnellen Bewegung greift seine Hand nach meinem Hinterkopf. Seine Finger krallen sich in meine Haare und ziehen mich noch näher an sein Gesicht. Dunkelheit. Genau das sehe ich, als ich gezwungen bin ihn anzuschauen.

"Spiel keine Spielchen mit mir" knurrt er mir leise ins Gesicht und zieht leicht an meinen Haaren. "Denkst du ich falle drauf rein?"

Leise lache ich ironisch auf und lasse mich nicht von ihm und unserer Haltung grad beirren. "Stand nichts in meiner Akte davon wo du alles über mich herausgefunden hast?" gespielt schockiert schaue ich ihn an und es macht mir unheimlich Spaß ihn zu provozieren. "Ich hätte es vorher erwähnen sollen, jetzt ist es zu spät" ich hebe meine Hand und zeige auf meinem Ringfinger, wo sich der Ring befindet.

Seine Hand verfestigt sich nur mehr und ich spüre ein leichtes pochen an meinem Kopf. An seine Grobheit wenn er wütend ist habe ich mich aber schon lange gewöhnt. Typische Männerwelt. Sie dürfen sich durch die halbe Männerwelt vögeln aber erwarten dann selber eine Jungfrau. Und genau vor solchen Männern sollte sich jeder fern halten.

"Ich weiß ja nicht wie dich dieser Typ gefickt hat, aber er hat es anscheinend nicht auf die Reihe bekommen dich richtig, im Gegensatz zu mir, zu entjungfern" spuckt er aus.

Seine vulgäre Sprache schockiert mich. Er nimmt sich kein Blatt vor dem Mund und schämt sich nicht davor, wie er mit mir redet. Ich hätte erhofft, dass er jetzt sagt, das er nicht mit mir geschlafen hat. Aber er bleibt standhaft. Heißt das dann das er die Wahrheit sagt?.

"Und jetzt wirst du mir sagen, wer dich außer mir noch berührt hat" verlangt er.

"Das geht dich gar nichts an" antworte ich bissig.

Warum will er überhaupt einen Namen wissen? Auch wenn es stimmen würde, hätte ich ihn das niemals preis gegeben. Es ist meine Privatsphäre und meine Angelegenheit, mit wem ich was am laufen hatte.

RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt