Kapitel 13

8.6K 246 317
                                    

"MIRA" höre ich nur eine weibliche Stimme in weiter Ferne kreischen, als ich mit meiner letzten Kraft auf dem Boden herum liege.

Ich muss mich anstrengen, um wahrzunehmen, dass die Stimme meiner Mutter zugehört. Ich nehme benebelt wahr, wie mehrere Schritte zu mir eilen und mich dann zwei starke Arme hochheben. Ich brauche nicht aufzuschauen, denn anhand seiner Statue, weiß ich, dass es kein anderer als Umut sein kann. Ich fühle mich für einen kurzen Moment sicher in seinen Armen und vergesse die plagenden Schmerzen an meinen ganzen Körper. Meine Hände verweilen auf seiner angespannten Brust und um mich herum nehme ich nur halb die aufgebrachten Stimme meiner Familie wahr.

"Du wirst wieder gesund" höre ich nur, wie die atemberaubende Stimme von Umut zu mir  dringt.

Mit Mühe schaue ich hoch in seine braunen Augen, in denen sich Wut und auch Fürsorge? spiegelt. Ich möchte daraufhin was antworten, doch ich schaffe es nicht meinen Mund zu öffnen, zu sehr kleben meinen Lippen aufeinander. Ich weiß nicht, aber ich spüre grad im Moment nur Leere und Hass. Hass gegenüber Amir, dass er einer Frau so etwas antun konnte. Leere weil ich keinen blassen Schimmer habe, was mein Vater angestellt hat. Ich möchte es erfahren. Ich möchte den Grund meiner Verletzungen wissen..

Doch im Moment, möchte ich grad nichts anderes, als in die Augen von Umut zu blicken, die wie immer eine gewisse Härte ausstrahlen.

Seine Muskeln spannen sich bei jeder Bewegung immer mehr an, während sich sein angespannter Kiefer wieder nach vorne wendet, weg von meinen Augen.

Warum ist er denn so wütend?. Liegt es vielleicht an mir? Ach was rede ich da, Umut und ich pflegen keine gute Beziehung zueinander und das wird auch immer so bleiben.

"Der Arzt ist auf dem Weg" höre ich jemanden rufen, doch ich weiß nicht genau, von wem es kommt.

Ich werde auf eine weiche Matratze abgelassen und Umut möchte sich von mir lösen, doch reflexartig greift meine kleine zierliche Hand nach seiner großen und er hält sofort inne in seiner Bewegung, während seine Augen mich voller Verwunderung Mustern.

Ich weiß nicht was mich dazu veranlasst. Vielleicht habe ich mir zu sehr den Kopf angestoßen, um klar denken zu können. Doch ich möchte nicht alleine gelassen werden. Nicht schon wieder. Auch verfolgt mich zu sehr die Angst.

"Geh nicht" fließen schon die nächsten in einem Flüsterton aus meinem Mund, während meine Augen langsam zu fallen...

Als ich wieder die Augen öffne, blicke ich direkt in die eisblauen Augen meines Vaters, der sich neben mich aufs Bett gesetzt hat. Ich zucke automatisch leicht auf, da ich nicht damit gerechnet habe, dass sich jemand neben mir befindet.

"Mira" haucht er besorgt. "Wie gehts dir?"

"Gut" murmele ich leise und möchte mich aufsetzen, doch ich stöhne stattdessen schmerzhaft auf, da an mir alles weh tut.

Mein Vater reagiert schnell, indem er mich wieder sanft runterdrückt und mein Kissen einrichtet. "Du muss liegen bleiben und dich ausruhen" streng sieht er mich an.

Ich sage nichts und blicke nur um mein Zimmer. Ich frage mich, wie lange ich schon hier liege und was nun passieren wird.

"Ich bin schon auf der Suche nach jemand neuen" kommt es dann plötzlich von meinem Vater.

Mein Kopf schellt verwirrt in die Richtung zu meinen Vater und meine Stirn legt sich in Falten. "Für was?"

"Für deinen neuen Beschützer. Ich habe Umut gekündigt" leicht spannt er dabei sein Kiefer an.

Meine Augen werden groß. Er hat was???. Okey ich kann diesen Kerl auch nicht grad ausstehen und wollte ihn so schnell wie möglich los werden, aber das wäre nicht fair gegenüber ihn. Er hat keine Schuld darin, dass ich mich raus geschlichen habe. Ansonsten hat er es auch immer geschafft mich zu beschützen.

RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt