Kapitel 7

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Je mehr ich es realisiere, was er grad gesagt hat, desto größer werden meine Augen. Ich kann die aufkommende Wut ebenso nicht stoppen. Das meinte er damit?. Ich habe zwar gesagt, dass ich alles tun werde aber mit so etwas habe ich doch nicht gerechnet!.
Da ich noch zu sehr in meiner Stockstarre bin, merke ich nicht wie mich Umut leicht ins Zimmer drückt und somit auch herein spaziert. Mit seinem Fuß schließt er leise die Tür hinter sich und lässt mich keine Sekunde aus den Augen.

"Was ist los? Hat es dir die Sprache verschlagen?" er zieht eine Augenbraue in die Höhe und tritt näher an mich heran.

Wie aus Reflex weiche ich ein paar Schritte zurück. Mein Atem scheint zu stocken, während meine Augen jede Bewegung von ihm beobachten. Die Wut wird je mehr Zeit vergeht größer, so dass ich meine Zähne fest zusammen beiße. Was für ein Bild hat er von mir, dass er so etwas von mir verlangt?. Das kann er doch niemals ernst meinen.

"Umut verschwinde sofort aus meinem Zimmer oder es wird nicht gut enden" zische ich und versuche meine Wut im Zaum zu halten.

Er grinst vielsagend, so als hätte er gewusst, dass ich genauso reagieren würde, was mich noch aggressiver macht.

"Erinner dich an deine Worte Mira" seine Stimme ist tief und dunkel und die Art, wie er meinen Namen ausspricht, lässt das Blut in meinen Adern gefrieren.

"Mit alles habe ich nicht so etwas gemeint" verteidige ich mich und weiche nicht zurück, als er noch einige Schritte näher an mich ran kommt und seine Brust fast die meine berührt.

"Was ist denn für dich alles?" raunt er und legt fragend den Kopf leicht schief.

Seine Augen funkeln mich gefährlich an und versuchen mich auf jegliche Art und Weise mit zu reißen. Leise schlucke ich und befeuchte meine trocknen Lippen nun mit meiner Zunge, weshalb leicht seine Augen runter blicken. Er testet mich, dass muss es sein. Er will wissen, wie weit ich gehen würde, doch ich werde da nicht mit spielen. Nicht dieses Mal.

"Ich kann dir alles geben, aber nicht meine Unschuld. Niemals Umut Aktas, das wird niemals passieren" mutig schaue ich in seine Augen, die mich dieses Mal spielerisch anfunkeln.
Indirekt habe ich ihn eigentlich auch gesagt, dass ich unberührt bin, doch das scheint ihn ganz und gar nicht zu schockieren oder wundern. Ist das so offensichtlich?. Wieder ein Mal lässt dies mich zweifeln.

Eigentlich sollte es nichts schlimmes sein, doch in dieser heutigen Gesellschaft ist alles anders. Jeder schaut auf einen herab. Ist man Jungfrau, dann ist man verklemmt. Doch wenn man mit ein paar Männern schon geschlafen hat, ist man verdreckt und beschmutzt. Was eine kranke und traurige Welt, dabei sollte jeder das tun und lassen können, worauf er Lust hat...

"Du solltest nicht so große Worte spucken. Wer weiß vielleicht liegst du schon im nächsten Moment neben mir im Bett" zwinkert er.

Ich spanne mich unwillkürlich an, da er dieses Mal viel zu weit geht, doch bevor ich irgendwas erwidern kann, presst er schon seine große Hand auf mein Mund und lässt mich verstummen.

"Psscht du solltest weniger reden" haucht er und platziert seine Hand auf mein Rücken, um mich näher an sich zu drücken.

Was zum Teufel?. Was passiert hier grade bitte?. Ich möchte schreien, doch das würde auch nicht gut enden. Seine mittlerweile pechschwarzen Augen, wegen der geweiteten Pupillen, schauen mich bedrohlich an und verbieten mir, den Mund zu öffnen. Wie in Trance schaue ich ihn aus großen Augen an und spüre wie seine Finger an meinem Reisverschluss von meinem Kleid wandern. Ich kneife leicht die Augen zu, da dass Szenarium von der Party zurück in meinen Kopf hinein dringt. Verdammt Mira tue doch etwas.. aber irgendwas im inneren von mir weiß, warum auch immer, dass er mir nichts antun würde, nicht auf so eine Art..

RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt