Genervt von all dem, fische ich mir ohne mich weiter damit zu befassen, einer ihrer Lederröcke, eine schwarze durchsichtige Strumpfhose und dazu einen weißen dünnen Rollkragen Pullover. Zum Glück gibt es wenigstens ein Oberteil, dass mit langen Ärmeln ausgestattet ist.
Schnell ziehe ich mich im Bad, welches sich Gottseidank hier im Zimmer befindet, direkt um und lege meine dreckige Wäsche gefaltet auf die kleine Fensterbank, weil ich nicht weiß, wohin ich sie sonst hinlegen soll. Als ich an mir herunter blicke und so richtig realisiere, wie knapp dieser Rock ist fühle ich mich so unwohl. Ich mein ich habe nichts gegen Menschen, die so etwas anziehen, Ayla steht es ja auch, aber das bin einfach nicht ich. Es passt ganz und gar nicht zu mir, weil es mir auch vor kommt, als könnte man jeden Moment unter mein Rock sehen können.

Ich atme aggressiv aus der Nase heraus, weil mich das ganze nur noch nervt. Nicht mal eigene Klamotten habe ich hier. Ich habe kein eigenes zu Hause. Und auch keine eigenen Eltern mehr. Aber ich werde meine Eltern zur Rechenschaft ziehen, denn sie sind es mir schuldig. Sie sind es mir schuldig zu sagen, was sie den Eltern von Umut angetan habe. Mein Vater ist es mir schuldig zuzugeben, wie viele unschuldige Mädchen er schon auf sein Gewissen hat. Ich schüttele mich, als ich daran denke, dass auch ich an deren Stelle sein könnte. Mein Vater hat eine eigene Tochter, aber verletzt trotzdem andere junge Mädchen?

Ich muss zu meinen Eltern. Und Umut muss mich raus lassen. Ich werde nicht hier wie eine Gefangene leben, mich von ihm kontrollieren lassen. Ich brauche reinen Tisch.

Ich steuere auf die Tür zu und gehe die Treppen herunter, um aus der Haustür raus zu gehen, die glücklicherweise offen steht. Aber das wundert mich auch nicht, da man sowieso draußen durch ein Tor erst heraus gelangen kann. Und das beste ist natürlich, dass um die Einfahrt natürlich seine Männer rum stehen. Ich scanne die Gegend ab und sehe zum Glück keinen Umut oder eine Ayla. Es kann mir dann leichter fallen, die Männer dazu zu überreden, mich durchzulassen.

Ich gehe also auf einen der Männer zu welcher am Tor steht und ernte beim vorbeilaufen der anderen Männer schiefe Blicke. Ich ignoriere es und rücke mein Rock etwas runter. Vor dem Riesen bleibe ich stehen, der seine Arme hinter seinem Rücken verschränkt hat.

"Könntest du mich durchlassen?" zuckersüß lächele ich ihn an.

Wow das war jetzt echt richtig schwach. Als ob er jetzt zur Seite geht und ja klar sagt. Seine Augen schielen leicht zu mir runter und er zieht leicht eine Augenbraue in die Höhe. Doch als seine Augen schon auf mir liegen, wendet er ihn nicht ab, sondern er checkt mich eiskalt von unten bis oben ab und macht das ganze zwei mal. Ich mein wenn man so etwas macht, dann sollte man das doch unauffällig machen?.

"Hallo hier sind meine Augen" ich schnipse mit meinen Fingern, damit er endlich mit dem starren aufhört.

"Mikael" knurrt eine tiefe Stimme hinter mir und der Typ vor mir zuckt leicht auf.

Er zieht sein Blick weg von mir und spannt sich leicht an, als sich Umut's Schritte zu uns nähern. Dicht neben mir hält er an und blickt dann an mir herunter, um mich mit zusammengebissenen Zähnen kurz zu bemustern. Wo ist der plötzlich aufgekreuzt?. Muss der nicht irgendwelchen Mafia Kram erledigen?.

"Arbeitest du oder starrst du immer so?" sein angespanntes Gesicht schaut wieder in die Richtung des Mannes.

"Ich arbeite Sir" räuspert er sich und traut sich nicht Umut anzublicken.

Was ist jetzt schon wieder seine Intention? Warum macht er ihn dumm an? Weil er gestarrt hat? Kann ihn doch egal sein. Manchmal benimmt er sich so komisch, da kann ich nicht entziffern, was er damit bezwecken möchte.

"Willst du mich für dumm verkaufen Mikael?" er tritt näher an Mikael heran und bleibt dicht vor seinem Gesicht stehen.

Ich höre sein lautes nervöses schlucken. "Natürlich nicht"

RacheWhere stories live. Discover now