Ich kneife leicht die Augen zu, doch fasse mich schnell. "Geh" flüstere ich in einem ruhigen Ton.

Doch Umut regt sich nicht. Ich werde wieder wütend und rüttele seine Hände weg von mir, um gegen seine harte Brust zu schlagen. "Hast du nicht gehört?! Ich habe geh gesagt" zische ich lauter und schubse ihn Richtung Tür, dabei ist es mir egal, ob er nur mit einem Handtuch umhüllt ist.

Umut lässt es zu, als ich die Tür öffne und ihn achtlos raus schubse. Kurz dreht er sich noch zu mir um und blickt mich an.

"Ich habe dir vertraut" flüstere ich noch enttäuscht und knalle die Tür vor seiner Nase zu.

Ich gleite die Tür runter und lehne mein Kopf an die Tür. Meine Beine ziehe ich an meinen Körper an und nehme atme tief ein und aus. Mit meinen Händen wedele ich vor meinen Augen rum, um keine einzige Träne zu vergießen. Ich hasse Tränen. Es lässt mich schwach werden und ich will erst recht nicht, dass ich wegen so einem Arschloch schwach werde. Ich schließe für einen kurzen Moment die Augen, sammele und rappele mich dann auf. Mit großen Schritten gehe ich auf mein Bett zu und reiße förmlich das mit blutverschmierte Laken, auch wenn es nur ein ganz kleiner Fleck ist, raus und ohne noch ein mal einen Blick drauf zu werfen, werfe ich es in den Wäschekorb in meinem Badezimmer.

Ich verliere keine Zeit und schmeiße die Decke auf dem Boden, um direkt in die Dusche zu steigen. Ich muss den Dreck, der sich auf meiner Haut befindet, weg waschen. Als das warme Wasser auf meiner Körper abprallt, arme ich erleichtert aus und nehme mir sofort den Schwamm, denn ich für meinen Körper immer benutze, in die Hand. Ich drücke viel Duschgel drauf und fange sofort auch an, mit dem Schwamm auf meiner Haut rum zu reiben.

Er hat mir das wertvollste für mich gewonnen, und zwar meine Unschuld. Etwas was ich erst nach der Ehe erst erleben wollte, für meine große Liebe.

Ich rubbele mit mehr Druck gegen meine Haut bei diesem Gedanken.

Wenn das mein Vater erfährt, dann wird er mich hassen und mich aus der Familie verbannen. Wer gibt mir die Garantie, dass Umut nichts sagen wird?. Mein Vertrauen gegenüber ihn ist zerbrochen.

Fest kralle ich mich in den Stoff des Schwammes und drücke noch fester zu. Ich reibe und reibe, doch es lässt mich nicht zufrieden lassen. Nicht mal den Schmerz spüre ich. Meine Haut ist von dem festen Druck gereizt und vereinzelte rote Flecken sind auf meiner Haut zu erkennen.

Ich weiß nicht wo er mich alles geküsst berührt hat oder wo seine Hände überall lagen.

Auf meinem Hals?. Schnell wische ich über meinen ganzen Hals und merke nicht, wie mir vereinzelte Tränen die Wangen herunter rollen, die sich mit dem Wasser vermischen. Oder doch auf meinem Schlüsselbein?. Ich Wandere mit dem Schwamm weiter und höre nicht auf. Es lässt mich verrückt werden, dass ich nichts weiß.

Der Dreck von Umut scheint einfach nicht von meiner Haut verschwinden zu wollen.

Nach einer gefüllten Ewigkeit schaffe ich es dann doch aus der Dusche raus zu klettern. Ich blicke in den Spiegel vor mir und sofort sticht mir meine gereizte Haut, die teilweise am bluten ist, entgegen. Ich wische mir schnell über meine leicht geröteten Augen und kralle mich fest ans Waschbecken.

Wenn ich mich so im Spiegel sehe, fange ich an mich zu verabscheuen. Mein Vater hatte recht, er hatte einfach recht..

Ich ziehe mich schnell an und lasse meine Haare Luft trocknen. Schnell räume ich mein Zimmer auf. Meine Hand greift nach dem Shirt von Umut und ich zerknittere es in meiner Hand. Achtlos werfe ich es in mein Schrank, da ich nicht weiß, was ich damit sonst machen soll.

Ich bin froh, dass meine Eltern noch nicht da sind. Ich schäme mich zu Grunde und weiß nicht, wie ich mit so einen Gedanken mein Leben lang weiter leben kann..

RacheDonde viven las historias. Descúbrelo ahora