Halt die Klappe, ich habe rein gar nichts gesehen. Wieso kann man diese Stimme nicht ein mal zum schweigen bringen?. Ich verliere gleich hier noch den Verstand.

"Was hast du getan?" zische ich mit einer zitternden Stimme und balle meine Hand zu einer Faust. "Gib mir dafür eine plausible Erklärung Umut"

Umut zieht verärgert die Augenbrauen zusammen, wahrscheinlich weil ich ihn so attackiert habe. Er braucht nicht mal so grimmig zu gucken, was dachte er sich?. Dass ich ihm dafür danke?!.

"Was ICH getan habe?" er zieht eine Augenbraue in die höhe. "Das war nicht nur ich, sondern du auch"

Mein Mund klappt vor Empörung auf und suche in seinem Augen eine Erklärung, doch sie sind wie immer verschleiert. Keine Antwort. Seine gelassene Art lässt die Wut in mir noch mehr kochen. Das ist doch ein Scherz, wo bleiben nur die Kameras?.

"Sag mir, dass das ein Missverständnis ist" meine Augen schauen ihn bettelt an, doch er verzieht keine Miene und blickt mir kalt ins Gesicht.

Sein schweigen ist Antwort genug.

"Wie kannst du nur meinen Zustand ausnutzen? Du hast doch Dutzende anderen Frauen mit denen du schlafen könntest!" meine Stimme erhebt sich leicht, doch ich versuche nicht all zu laut zu sein.

Denn wenn Nisan und Asli wieder erfahren, dass ich mit Umut die ganze Nacht in meinem Zimmer war, dann ist das wirklich mein Todesurteil.

"Ich habe deinen Zustand nicht ausgenutzt" zischt er nun wütend zurück. "Ich war genauso betrunken wie du"

Seine Augen blicken nicht ein mal weg von meinen Augen und ich kann ihn irgendwie nicht glauben. Er lügt. Er ist ein Mann, der sich immer im Griff hat und jetzt will er mir sagen, dass er es nicht bewusst gemacht?.

"Du lügst" konfrontiere ich ihn. "Du bist an dem Alkoholkonsum gewöhnt und jetzt willst du mir sagen, dass du ausgerechnet gestern die Kontrolle verloren hast?!"

Umut atmet zischend die Luft aus sich raus und beißt fest seine Zähne zusammen, so dass sich auch sein Kiefer anspannt. "Hör zu" er nimmt tief Luft. "Es ist passiert und gut ist. Mach keine große Sache draus"

Ich kann mich nicht mehr Kontrolle und schon hole ich mit meiner flachen Hand raus, um ihn eine zu scheuern. Sein Kopf fliegt ganz leicht zur Seite und mein Handabdruck bildet sich auf sein kantiges Gesicht. Meine Hand schwebt noch immer in der Höhe, während mein ganzer Körper anfängt zu zittern. Ich spüre wie meine Augen glasig werden, doch ich blinzele schnell die Tränen weg. Ich werde nicht vor ihm weinen, nie werde ich ihm meine schwache Seite zeigen.

Niemals.

Wie in Zeitlupe dreht sich sein Kopf wieder in meine Richtung und ich sehe, wie er mit seinen Kiefer Kreise malt. In seinen Augen lodert das Feuer und ich muss laut schlucken. Ich bereue den Schlag nicht, er hat es verdient. Wie kann er mit so einem Ton reden, als wäre das nicht großartiges?. Nur weil er viele Frauen hat. Es war für mich etwas besonders, etwas was ich nicht so leicht her geben wollte.

Umut's großen starken Händen, die auch mit schwarzer Tinte beschmiert sind, packen mich grob an den Schultern. Er dreht uns beide mit einer schnellen Geschwindigkeit um und presst mich unsanft gegen die Wand. Seine Hände verlassen nicht meine Schulter und üben einen festen Druck aus, weshalb ich leicht aufwimmere.

"Wag es nie wieder" knurrt er leise und bohrt seine Finger in meine Haut.

Sein Duft steigt mir in die Nase und ich rieche meinen nach Vanille duftenden Duschgel, denn er verwendet hat. Erst jetzt bemerke ich auch, dass ich die Luft angehalten habe, da sein Gesicht nur wenige Zentimeter vor meinen ist. Sein Braun bohrt sich tief in mein blau und lassen mein Körper schwach werden.

RacheWhere stories live. Discover now