Kapitel 55

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Mit gepackten Koffern stand der Hogwartsjahrgang samt Cedric an den Bahngleisen. Cedric hatte sich dafür entschieden, dass es Zeit ist, wiedee in sein altes Leben zurückzukehren. Sie jubelten, als wirklich der Hogwarts Express einfuhr. Draco half Hermine bei dem Gepäck und sie verzogen sich in ihr Abteil. Schließlich musste Hermine ihr gestriges Versprechen einlösen.

Erschöpft lehnte sie sich an Dracos schwer atmender Brust. „Wir haben es endlich geschafft. Wir fahren endlich nach Hause.“, strahlte sie. Draco küsste ihren Handrücken. „Ja, zum Glück!“

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Die Zugfahrt war ruhig und belanglos. Umso erfreuter und feierlicher wurde in der großen Halle bei der Ankunft gefiebert. Nach einigen Befragungen denen sich jeder unterziehen musste, wurde eine neue Schülerin vorgestellt. Sie war hübsch. Sie hatte dunkelblonde Haare und helle Augen. Hermine musste schlucken, als alle Jungs, einschließlich Draco, das Mädchen gespannt anstarrten. Ihr wurde der Hut auf den Kopf gesetzt. „SLYTHERIN!“, rief er sofort und der Schlangentisch jubelte. Hermine sah wie sie sich gegenüber von Draco auf der Bank fallen ließ. Ein unwohliges Gefühl machte sich in ihr breit. „Okay Hermine. Komm runter. Sie unterhalten sich nur!“, flüsterte sie zu sich selbst.

Als sie am Abend in den Turm lief, verschluckte sie sich fast an ihrer eigenen Spucke, als sie Draco mit der Neuen im Gemeinschaftsraum sitzen sah. Sie lachten. Hermine setzte ein neutrales Gesicht auf und trat mit einem Lächeln zu ihnen herüber. Sofort stand Draco auf und drückte ihr einen Kuss auf den Mund, was sie gleich wieder lächeln ließ. „Hallo, Prinzessin!“
„Hey. “

„Das ist Olivia Anderson. Die Neue. McGonagall sagt, ich soll ihr in der ersten Woche etwas zurecht helfen.“, stolz legte er einen Arm um ihre Hüfte.
„Meine Freunde nennen mich Liv.“, sprach sie freundlich und reichte ihr die Hand, welche Hermine annahm. „Hermine. “
„Du hast mir gar nicht gesagt, dass du eine Freundin hast, Draco.“, wandte sich Liv Draco zu.
„Nun ja, jetzt weißt du es. Und sie ist das beste, was mir je passiert ist.“, lächelte er und küsste Hermine.

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Hermine fand Liv unerträglich. Ständig hing sie bei Draco rum. Sie hatte kaum noch Zeit mit ihm. Wenn Hermine ihn verführen wollte, kam meistens sowas wie: „Tut mir wirklich leid, Engel. Aber ich habe Liv versprochen...“
Hermine hasste es. Ständig. Wenn sie in den Turm kam und er mit Liv dort redete, lief sie ohne ein Wort in sein Zimmer und schloss die Tür. Hermine konnte sich nicht mehr daran erinnern wann ihre Lippen das letzte Mal die seinen berührt haben. Draco verzichtete sogar auf jegliches kuscheln im Bett. Von selbst kam von ihm nichts mehr. Seit einiger Zeit wohnte sie sogar im Turm. Sie bezog Hermines Zimmer. Draco hatte sie überzeugt, dass es sinnvoller wäre, wenn Liv hier schlafen würde,da er ihr so besser helfen konnte. Hermine fühlte sich vernachlässigt und verletzt. Sie dachte, dass endlich alles wieder gut werden würde, wenn sie zu Hause waren. Pansy hatte sie auch schon darauf angesprochen. Sie hatte zum Beispiel beim Frühstück Draco gefragt wie es so mit Granger läuft. Er antwortete 'so wie immer' .

Er bemerkte nicht, wie schlecht es ihr ging. Er ging mit Liv nach Hogsmeade, während Hermine traurig hinter ihren Büchern wartete. Draco schien glücklich. Die Gryffindor hatte einen Entschluss gefasst. Mit ihm zu reden hatte keinen Sinn, da er ihr nur mit einem halben Ohr zu hörte. Sie nahm ihre Koffer und packte ihre Sachen. Sie lief zu dem Schulleiterbüro.
„Miss Granger, es tut mir wirklich leid. Wir werden Ihnen ihren Schulabschluss zukommen lassen, den Sie natürlich hervorragend gemeistert haben. Gibt es denn keine Möglichkeit sie für die letzten Wochen des Schuljahres noch hier zu behalten?“
„Nein, tut mir leid Professor! Ich habe meine Entscheidung getroffen.“, traurig übergab sie der alten Dame ihr Schulleiterabzeichen. Minerva umrundete ihren Tisch und umarmte die Gryffindor. „Ich wünsche Ihnen nur das beste!“
„Danke, Professor!“

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„Meinst du ich krieg das hin? Es dauert nur noch wenige Wochen!“, kam es verzweifelt von Draco.
„Natürlich! Wir haben doch lange geübt! Es war schließlich deine Idee. Sie wird dir schon nicht den Kopf abreißen!“, antwortete Liv.
Draco nickte. Er öffnete die Schatulle im seiner Hand. „Meinst du er wird ihr gefallen?“, fragte Draco. „Zum tausendsten Mal, ja natürlich Draco!“, genervt sah sie den silbernen Ring an. Ein kleiner Diamant verzierte den Ring. Er war relativ schlicht gehalten. Draco wurde von Tag zu Tag nervöser, weshalb er auch nicht großartig mit ihr sprach. Er hatte Angst sie zu verärgern oder das ihm etwas rausrutschen würde.

„Du liebst sie wirklich, oder?“
„Über alles!“, antwortete er ohne zu zögern und steckte den Ring wieder ein.

Als er im Turm ankam, versteckte er den Ring in seinen Sachen. Er will sie heiraten. Es war ihm egal, was seine Eltern sagen würden. McGonagall öffnete das Porträt.
„Mister Malfoy, Sie müssen sich um den Abschlussball kümmern. Ich würde jetzt gleich schon damit anfangen. Es wartet viel Arbeit auf Sie.“
„Mit Granger krieg ich das hin. Wir sind ein Team.“
„Mister Malfoy? “
„Ja?“
„Sie wissen, dass Sie das ohne mit Miss Granger machen müssen!“
„Wie bitte?“, sein Lächeln erstrab.
„Ich dachte sie hätte sich von Ihnen verabschiedet.“
„Warum sollte sie sich verabschieden?“, fragte Draco. Panik spiegelte sich in seinen Augen. Pansy stürmte in den Gemeinschaftsraum.
„Draco Lucius Malfoy! Könntest du mir mal erklären warum du Granger ziehen lässt?!“, schrie sie ihn an.
„Wovon redet ihr alle?!“
„Miss Granger hat vor wenigen Minuten ihr Abzeichen abgegeben und ist gegangen.“

„Was?! “, verließ seine Kehle. Sein Herz schlug schnell gegen seine Brust. Alarmiert lief er in sein Zimmer. Ihre Sachen waren weg. „Nein! Nein! Nein!“, murmelte er panisch und lief in ihr ehemaliges Zimmer. Leer.

„Wo ist sie?!“, fragte er.
„Sie sagte zu mir, dass sie nach London fahren würde, um von da aus eine Weltreise zu machen. Sie sagte sie braucht Ablenkung und Abstand.“, antwortete McGonagall. Draco lief aus dem Turm.  „Mister Malfoy! Wo wollen Sie hin?!“, schrie McGonagall. Ginny, Harry, Ron und weitere Schüler kamen ihm entgegen, doch er lief an Ihnen vorbei. Er rannte die Treppen zum Büro des Schulleiters hoch. Schnell stieg er in den Kamin. „Ministerium!“, sagte er deutlich. Er löste sich in den grünen Flammen auf und stan wenig später im Ministerium in London. Eilig lief er in die Telefonzelle und transportierte sich so in die Muggelwelt. „Mach schneller, du scheiß Teil!“, schimpfte er.

Draußen angekommen sah er sich verwirrt um. Panisch überlegte er wo sie sein könnte. Er war noch nie in der Muggelwelt. Angst breite sich in seinem Körper aus. Viele Autos fuhren hin und her. Muggelkunde hatte er ebenfalls nie besucht. Orientierungslos lief er über die Straße. „Granger! “, rief er. Tränen bildeten sich in seinen Augen. Er durfte sie nicht verlieren. Auf dem Bürgersteig brach er zusammen und weinte. So viele Menschen. Keine Orientierung. Alles sah gleich aus. Alles war aufeinmal viel zu laut. Seine Atmung ging schnell. Er sah auf und plötzlich sah er einen braunen Haarschopf, welche ihre Koffer in ein schwarzes Auto einladen ließ. Ein Taxi. Draco erkannte deutlich die Initialen H. G. auf dem Koffer. Er lief über die Straße und fasst hätte ihn ein Auto erwischt, doch er lief weiter.
„Granger!“, schrie er. Hermine drehte sich überrascht um. Der Blonde kam auf sie zu gerannt. „Was-“, doch Draco zog sie in seine Arme. „Ich dachte ich hätte dich verloren!“, wieder kamen ihm die Tränen.

„Es tut mir so unglaublich Leid! Verzeih mir!“, schluchzte er. Hermine legte zögerlich ihre Arme um ihn. „Du hast mich komplett ignoriert! Ich dachte du seist glücklich mit Liv...“, flüsterte Hermine.
„Ich wünschte ich könnte dir sagen, was Liv und ich gemacht haben, aber das muss noch warten. Ich war nervös und dumm. Und es ist unendlich dumm von dir zu denken, dass ich mit einer anderen Frau, als dir, glücklich werden kann! Vorallem nicht so eine. Liv ist eine ganz nette Freundin, mehr auch nicht!“, er nahm ihr Gesicht in seine Hände. Hermine musterte seine Augen. Ein Sturm von Gefühlen wütete in ihnen. Trauer, Reue, Erleichterung, Panik, Liebe, Angst und eine gewisse Enttäuschung.
„Ich liebe dich, Granger! Bitte geh nicht!“
„Wird das noch was?!“, mauelte der Taxifahrer. Hermine sah ihn an. „Du bist innerhalb weniger Minuten zu mir?!“, kam es von ihr. „Ja. Ich wurde fast von diesen Trollen überrollt.“, er deute auf das Taxi. „Bitte! Ich verspreche dir, dass es niemals wieder vorkommt. Aber es lohnt sich, was ich mit Liv geplant hatte. Es war etwas für dich! Ich liebe dich über alles und wenn du jetzt gehst, stell ich mich auf die Straße und lass mich wirklich von den Dingern überrollen!“, Tränen liefen seinen Wangen hinab. Hermine wischte sie schnell weg und versuchte selber nicht zu weinen.
„Ich liebe dich auch du Arschloch!“, schrie sie ihn schon fast an und küsste ihn. „Ich bleibe! “, glücklich zog Draco sie in die Arme. Draco half Hermine die Koffer aus dem Auto zu ziehen. Er ließ ihre Hand aber nicht los.

I will always love youWhere stories live. Discover now