Kapitel 46

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Mitten in der Nacht wachte Hermine auf. Sie lief ins Wohnzimmer und wollte etwas trinken. Nur hatte sie nicht damit gerechnet, dass sie Draco dort fortfinden würde. Er schrieb in eine Art Tagebuch. Hermine hatte ihm einmal erklärt, dass sie Tagebuch schrieb, um ihre Gefühle besser zu kontrollieren. Sie lächelte. „Kannst du auch nicht schlafen?“, fragte Hermine. Draco zuckte zusammen und schüttelte den Kopf. Sie setzte sich auf das Sofa und Draco klappte das Buch zu. „Völliger Muggelblödsinn, nh? “, wiederholte sie seine Aussage von damals. „Du hattest recht. Es hilft wirklich.“, lächelte der Slytherin.
„Ich hab immer recht.“, grinste sie. Sie wusste nicht wieso, aber sie sehnte sich mit ihm zu sprechen.

„Ich hab eine Idee.“
„Und die wäre?“, fragte Draco.
„Wenn wir zusammen in einem Bett schlafen würden, dann würden wir vielleicht schneller einschlafen?“
„Du meinst das ernst?!“
„Ja und jetzt komm!“, sie zerrte ihn mit sich hinterher. Sie betrat das Zimmer. Alles war aufgeräumt. Hermine musste innerlich lächeln, als sie die Gkaskugel und die Kette sah. Sie sahen aus, als wären sie nie kaputt gewesen. Dann fand die das T-Shirt auf dem Bett und das Foto. Sie sah sich das an und Draco starrte den Boden an. Hermine schluckte.

Schließlich legte sie sich ins Bett und wartete darauf, dass auch er ins Bett ging. Der Blonde drehte sich von ihr weg. Er musste grinsen. Danach zog er sich den Pullover über den Kopf. Er spürte ihre Blicke, die durch sein breites trainiertes Kreuz stachen. Dann zog er sich sein Schlafhemd an. Selbst in dem mickrigen Licht der Tischlampe, konnte Draco ihre Verlegenheit sehen. Er legte sich neben sie. Natürlich mit großem Abstand. Hermine drehte ihren Kopf in Richtung des Blonden. Sie verfluchte sich selbst innerlich. Warum war sie mit ihm mitgekommen?! Warum lag sie jetzt mit ihm in einem Bett?! Warum hatte sie das Bedürfnis sich ganz nah an ihn zu kuscheln und seinen verdammt heißen Geruch zu inhalieren?!

Sie drehte sich von ihm weg, schlief aber ein. Am nächsten Morgen lag sie immer noch mit dem Slytherin in dem Bett. Er schlief noch. Etwas enttäuscht, dass sie nicht gefangen in seinen Armen war, drehte sie sich um. Doch er lag jetzt zu ihr gedreht und war auch nicht weit entfernt von ihr. Sie blickte in sein Engelsgesicht. Ihre Mine wurde traurig. Vielleicht war sie genau deswegen mitgekommen. Ihr Unterbewusstsein wollte ihm einfach glauben und vergeben. Sie konnte nicht leugnen, dass er ihr fehlte. Sie vermisste alles an ihm. Und sie liebte ihn noch. Diese Gefühle die sie für ihn hegte, waren nicht etwas was man in knapp drei Wochen einfach vergessen konnte. Die Situation, dass sie mit ihm unter einem Dach wohnte und nun neben ihm schlief, machte es nicht gerade besser. Sie stand auf und faltete die Decke auf ihrer Seite ordentlich zusammen. Dann schlich sie sich wieder in Theos Zimmer. Sie brauchte einfach gerade Nähe. Sie öffnete die Arme des schlafenden Mannes und legte sich zu ihm. Sofort wurde sie eng an den muskulösen Körper gezogen. Sie lächelte und schlief noch einmal ein.

Draco wachte enttäuscht auf, als er die leere Seite des Bettes erblickte. Dann stand er auf. Vom Flur aus hörte er schon Stimmen, welche lachten. Er trat nach unten und bereute es sofort. Dort stand Theo welche mit ihr im Arm Waffeln machte. Beide bemerkten ihn nicht. Hermine lachte und Theo gab ihr einen Kuss auf das Haar. Dracos Herz verkrampfte sich bei dem Anblick. In seinen Augen sammelte sich Feuchtigkeit. Schnell wischte er sich über die Augen und räusperte sich. Das Paar drehte sich um. Während Theo ihn nur kalt ansah, sah ihn Hermine leicht besorgt an. Draco nahm sich ein Glas Wasser und ging die Treppen wieder hoch. Er schloss die Zimmertür und warf das Glas gewaltsam gegen die Wand. Er rutschte die Tür hinunter und blickte starr auf das Bett.

Hermine zuckte zusammen, als sie das Geräusch hörte. „Was war das?“, fragte sie panisch. „Das ist nur Draco.“, antwortete Theo und aß beruhigt weiter. „Vielleicht sollte ich mal nach ihm sehen.“, sagte Hermine und machte Anstalten aufzustehen. Theo hielt ihre Hand fest. „Es geht ihm gut. Wahrscheinlich ist ihm nur etwas runtergefallen.“
Hermine nickte.

Pansy und Blaise kamen auch zum Frühstück runter. Zu Hermines Glück musste sie Astoria nicht sehen. Sie nahm sich einen grünen Apfel und lief nach dem Essen nach oben. Sie klopfte an die Tür ihres Ex-Geliebten. Dann öffnete sie die Tür. Draco lag auf dem Bett und starrte die Decke an. Hermine sah den nassen Fleck an der Wand und die Scherben. Sie seufzte und zog ihren Zauberstab. „Razeputz.“

Sie wand sich dem Blonden zu welcher sie noch immer nicht beachtete. „Ich hab dir einen Apfel mit gebracht. Ich wusste ja nicht, ob du etwas anderes essen wolltest, aber du musst zumindest irgendetwas essen.“
„Granger, lass das. “
„Was ?“, er sah sie immer noch nicht an.
„Mir Hoffnungen zu machen, indem du ständig bei mir bist und dich um mich sorgst!“ Hermine sah ihn ungläubig an.
„Was denn für Hoffnungen?“
„Das weißt du ganz genau Granger. Jetzt bitte verlass das Zimmer.“

Schnaubend stand Hermine auf. Sie sah noch einmal zu Draco, welcher sich von ihr wegdrehte. „Granger?“, fragte er als sie an der Tür stand. „Ja?“
„Bist du glücklich mit ihm?“, fragte er zittrig. „Du solltest was essen.“, wich sie seiner Frage aus und verließ das Zimmer.
Wie konnte sie mit Theo glücklich sein, wenn sie Draco wollte? Sie liebte ihn und sie konnte was sie hatten einfach nicht vergessen. Allerdings konnte sie auch nicht vergessen was Draco getan hatte. Es war alles so schrecklich kompliziert.

Hermine hatte den ganzen Tag lang auf ein Lebenszeichen des Malfoys gewartet. Er war die ganze Zeit in seinem Zimmer. Es wurde spät und Hermine saß alleine auf der Couch und laß. Die Treppe knarzte und sie hoffte, dass es Draco war. Sie drehte sich um und sah Astoria. Die Reinblüterin sah sie reumütig an. Hermine wäre fast hochgesprungen. Astoria setzte sich zu ihr auf die Couch. „Was willst du Greengras?!“, zischte Hermine. „Mit dir reden, Granger.“

„Ach, und über was?!“
„Hör zu Granger. Es tut mir leid. Ich habe Draco verführt. Er hat mich mehrmals angewiesen das Zimmer zu verlassen. Ich habe nicht gehört. Als du weg warst, saß ich die ganze Zeit im Zimmer und habe jede Nacht gehofft, dass er nicht reinkommt und mich umbringt. Er war krank. Er hat angefangen mit Sachen zu reden. Mit so einem Bild. Ich hab ihn weinen gehört. Er lief Nachts durch das Haus. Er braucht dich. Ich habe damals nur an mich gedacht. Draco ist ein sehr attraktiver Mann. Nun ja, es tut mir aufrichtig leid.“

„Denkst du das ändert irgendwas?! Zum Sex gehören immer zwei! Wie soll ich ihm je wieder vertrauen?! Außerdem bin ich mit Theo zusammen.“, zischte Hermine.
Astoria stand auf und ging. Seufzend erhob Hermine sich und lief die Stufen hinauf. Vor Dracos Tür blieb sie stehen. Sie öffnete diese. Der Blonde lag immer noch auf dem Bett. Der Apfel stand unberührt auf dem Nachttisch. Sie wusste das er nicht schlief. „Malfoy?“
„Mhm? “
„Kann ich hier schlafen?“
„Granger, dass ist keine gute Ide-“
„Bitte? “, fragte sie ihn.
Draco hob die Bettdecke an. Hermine lief zum Bett und legte sich neben ihn. Draco drehte sich von ihr weg. „Danke.“

I will always love youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt