Kapitel 39

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Sie liefen eine Weile durch den Schnee. Hermine war auf Dracos Armen eingeschlafen. Grimmig sah er zu dem Gryffindor, der voraus lief. Er war sich zu 100% sicher, dass Potter nicht einmal wusste wo sie hingingen. Natürlich musste auch Potter der Anführer sein. Der Held in glänzender Rüstung. Er fand den Plan komplett bescheuert und unüberlegt. Jedoch hatten sie keine Wahl. Wenn sie eingeholt werden würden, wäre Draco der einzige, der genau wie sie, dunkle Magie beherrschte. Sie würden verlieren. Er würde Granger verlieren, was er natürlich nicht wollte. Er drückte das Mädchen noch näher an sich.

Es war dunkel und es schneite. Man konnte nichts sehen. Langsam bildete sich ein Schneesturm. Draco konnte die Rufe anderer Schüler hören, aber nicht sehen. Er vertraute seinem Instinkt. Potter blieb vor einer verlassenen Scheune stehen. „Wir können hier schlafen. Für eine Nacht. Morgen geht es weiter. Ron, Dean und Seamus Schutzzauber.", dirigiert der Brillenträger.

Draco lief mit Hermine in die Nähe des Feuers, welches Potter entfachte. Behutsam legte er Hermine auf dem Stroh ab. (Das Stroh ist nicht so nah am Feuer, das es brennen könnte)

Er suchte nach Decken im Gepäck, welche er auch fand. Er deckte seine Freundin zu. Dann setzte er sich neben sie. Ja, alle Schüler waren nicht mehr vollzählig. Es fehlten Blaise, Theo, Pansy und Astoria. Ausgerechnet seine Freunde. Selbst der Trottel Weasley hatte es geschafft. Er sah ganz kurz zu Hermine, dann zu Potter. „Was ist, Malfoy?!", fragte er. „Dein Plan ist absurd!", antwortete er harsch. „Hast du denn einen besseren, Malfoy?!", fragte er Draco. Der Blonde sah ins Feuer. „Meine Freundin wurde gerade mehrfach vergewaltigt und wir sitzen hier nur rum! Wir haben Schüler verloren, falls es dir entgangen sein sollte!",mauelte der Slytherin und sah in die Flammen. „Stell dir vor Malfoy, meiner Freundin ist das gleiche passiert! Genau, wie jedem anderen Mädchen hier!", antwortete Harry.

„Das interessiert mich nicht im geringsten, was mit deiner Freundin ist, Potter! Granger stand ganz oben auf der Liste, weshalb sie mehr aushalten musste!"

„Malfoy, ich kann auch nicht ruhig bleiben, bei dem Gedanken. Und Hermine ist schließlich auch meine beste Freundin! Es ist auch nicht leicht für mich, nicht zurück zugehen und alle zu erledigen!", kam es von Harry nun ruhiger.

„Und warum gehen wir nicht zurück und machen die fertig?", fragte nun das Wiesel. „Weil du dummer Trottel, die zahlreicher sind als wir und ihr keine dunkle Magie beherrscht!", kam es von Draco sauer.
„Hälst du dich jetzt für etwas besseres?!", fragte Ron.
„Ich BIN etwas besseres als du!", sprach Draco. Ron stand auf und auch Draco stand auf. Draco hasste diesen Typen. Wie er immer dachte, er würde Granger wiederkriegen. Oder das er dachte er wäre nicht im stande jemanden zu lieben! Oder das Granger überhaupt nicht mit ihm zusammen passte. So viel Hass und Abscheu waren in den hellen Augen des Blonden zu sehen.

„Du solltest dich lieber um Brown kümmern, anstatt meine Freundin zu mustern! Solche Typen braucht sie sicherlich nicht!", flüsterte Draco.
„Ich bin ihr bester Freund!"
„Da ist mir egal! Behalte deine Augen lieber bei dir, bevor ich sie dir aussteche!", zischte Draco.
„Ach ja?! Ich frage mich heute noch, was sie an dir, den Todesser und Mörder, nur mögen kann! Du bist so ein ekelhaftes Frettchen!"
„Halt deinen Mund, Wiesel! Sie hat dich nie geliebt und das wird sie auch nie! Du bist nur der nette Trottel von neben an, den man herumkomandieren kann!"

Potter war bereits aufgestanden. „Hey Malfoy. Es reicht."
„Du schaffst es nicht einmal deine Angelegenheiten selbst zu klären. Armselig Weaslebee! Aber was anderes hätte ich vo-", er wurde unterbrochen.
„Draco?", fragte eine weibliche Stimme. Sofort verwandelten sich Dracos kalten Augen in Besorgnis, Wärme und... Liebe. Fasziniert beobachtete Harry den Gesichtsausdruck des blonden Slytherins.

Draco wandte sich um und hockte sich zu Hermine, welche sich über die Augen rieb. „Was ist los, Prinzessin? Ist dir kalt? Waren wir zu laut? Brauchst du irgendwas was?", fragte er leise. Hermine lächelte. „Ja, dich.", sie deutete neben sich. Draco lächelte. Er hatte komplett vergessen, dass ihn fast alle anstarrten. Er legte sich zu Hermine, welche sich sofort an ihn lehnte und ihren Kopf auf seine Brust legte. Draco drückte ihr einen Kuss auf das Haar. Dann schlang er seine Arme um das Mädchen und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Hermine nahm seine Hand und verschränkte seine Finger mit seinen. Beide schliefen innerhalb weniger Sekunden ein. Ungläubig starrten Harry und Ron auf das schlafende Pärchen. Harry befreite sich als erstes aus der Starre und legte sich neben Ginny. Harry deutete Ron an sich ebenfalls hinzulegen. Nach und nach schlief jeder ein. Hermine plagten keine Alpträume, da sie den beruhigenden Gruch von Draco einatmete.

Als sie am frühen Morgen die Augen aufschlug, kamen die Erinnerungen an die letzte Nacht in den Sinn. Sie schluckte die Tränen runter und versuchte sich zu beruhigen. Hermine sah den Malfoy neben ihr an. Es half ihr sich ein bisschen zu beruhigen. Draco kräuselte seine Nase und schlug die Augen auf. Besorgt richtete er sich auf. „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht wecken.", nun konnte sie die Tränen nicht mehr zurück halten. Draco nahm sie sofort in den Arm. „Shhh. Lass uns kurz rausgehen.", er stand auf und reichte ihr die Hand. Zusammen liefen sie vor die Scheune. Hermine lehnte sich an den Slytherin und atmete tief ein und aus. Draco strich ihr liebevoll durch das Haar. „Danke Draco."
„Du brauchst deine Gefühle nicht vor mir zu verstecken, okay?", flüsterte Draco. Hermine nickte und Draco küsste sie kurz. Beide beobachteten die Schneeflocken, welche sanft zu Boden fielen. „Ich liebe dich, Draco.", flüsterte Hermine plötzlich. „Ich liebe dich noch mehr, Prinzessin."

„Es tut mir leid.", kam es von Draco. „Was denn?", fragte sie. Plötzlich landete in ihrem Gesicht eine Hand voll Schnee. Er versuchte sie abzulenken. Mit Erflog. Hermine lachte und warf den Slytherin mit einem Schneeball ab. Es endete in einer Schneeballschlacht. Draco griff nach Hermines Arm, stolperte aber und zog Hermine mit. Draco lag nun über ihr und stützte sich mit seinen Armen ab. Sie lachte und Draco strich ihr lächelnd die Haare aus dem Gesicht. Es freute ihn, dass er sich zum Lachen bringen konnte. Er konnte es nicht ertragen sie so verletzt zu sehen. Wenigstens konnte er ihr einen kleinen Moment schenken, in dem sie kurz vergisst. Er sah sich ihr Gesicht an. Ihr schockladenen Augen errinerten ihn an den Kakao, den seine Mutter ihm als Kind immer machte, wenn es ihm schlecht ging. Sie waren warm, voller Liebe und Zuneigung. Ihre feinen Sommersprossen die ihre gerade Stubsnase schmückten. Ihre schönen weichen Wangen, die durch die Kälte etwas rötlich leuchteten. Ihre rosa perfekt geschwungenen Lippen. Ja, sie war perfekt. Äußerlich, wie auch innerlich. Sie verdiente all das was gestern passiert war absolut nicht. Er wusste, dass er sie auch nicht verdient hatte, doch Granger sah das offensichtlich anders und er hatte gelernt, dass Granger immer recht hatte. Granger war die einzige, neben seinen Eltern, die ihn wirklich aufrichtig geliebt hatte.

Hermine hatte sich beruhigt und lächelte nur noch breit. Sie zog den Slytherin zu sich runter und kurz bevor sich ihre Lippen trafen, stoppte sie. „Nochmals Danke." „Dafür bin ich doch da Prinzessin. Das ist mein Job und ich mache ihn gerne.", antwortete er und küsste sie. Es war einer dieser kleinen, aber doch schönen Momente, die seine kaputte Vergangenheit Stück für Stück in eine bessere Zukunft verbesserten. Eine Zukunft mit ihr.

I will always love youحيث تعيش القصص. اكتشف الآن