Special

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Mein Chidori in der rechten Hand, rannte ich auf Zabuza zu, während ich mit der Linken in meine hintere Gürteltasche griff. Ich warf eine Briefbombe nach ihm. Natürlich wich er aus, aber so hatte ich ihn da wo ich wollte. Als er unter dem Baum stand, sprang Kakashis Doppelgänger von oben auf ihn herunter, doch Zabuza machte eine geschmeidige Bewegung mit seinem Dentou und der Doppelgänger verpuffte. Die Leichtigkeit, mit der er die Waffe führte, ließ keinen Zweifel daran, dass er mehr als versiert auf seinem Gebiet war. Er machte ein Fingerzeichen. "Jutsu der Nebeltarnung." Um uns herum verwandelte sich alles in eine neblige Landschaft. Ich konnte kaum meine Hand vor Augen sehen. "Asuma! Kakashi!" Sofort bereute ich, dass ich sie gerufen hatte. Ein Schlag auf den Kopf ließ mich zurücktaumeln. Mir wurde schwindelig, doch ich rappelte mich wieder auf. Ehe mich versah stand Zabuza vor mir. "Jutsu des Wassergefängnisses." Eine Kugel aus Wasser bildete sich um mich herum. Es war unmöglich ihr zu entkommen. Sie war innen hohl, diente also somit nicht dazu, mich sofort zu töten. Was hatte er bloß vor? Der Nebel lichtete sich langsam und ich sah Asuma und Kakashi. Ihre Blicke weiteten sich, als sie sahen, dass ich gefangen war. "Bleib ganz ruhig. Ich lasse nicht dazu, dass dir irgendjemand weh tut. Hast du das verstanden?" Kakashis Worte trieben mir Tränen in die Augen. Ich nickte nur. Zabuzas hämisches Lachen hallte in meinen Ohren. "Der kalte und distanzierte Kakashi zeigt Gefühle. Das ist ja sehr interessant." Während sein Doppelgänger das Wassergefängnis aufrechterhielt, kämpfte der Echte gegen meine Teampartner. Ich schaute mir die Augen des Doppelgängers genau an. Edo Tensei. Eine andere Möglichkeit gab es nicht, das würde aber auch bedeuten, dass vermutlich noch mehr gefallene Shinobi in diese Welt zurückgeholt wurden. Noch bevor ich die anderen warnen konnte, wurde ich aus dem Gefängnis gelassen. Doch ich konnte mich trotzdem nicht bewegen. Stattdessen fühlte ich einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf. 

Als ich aufwachte, brummte mir der Schädel. Ich sah mich kurz um. Meine Hände waren über meinem Kopf gefesselt, meine Füße berührten gerade so den Boden. Ich spürte eine tiefe Wunde an meinem rechten Oberschenkel. Blut rann mein Bein hinab und tropfte auf den steinigen Untergrund. Ein metallischer Geschmack machte sich in meinem Mund breit. Das musste von dem Schlag auf den Kopf herrühren. Mit letzter Kraft rüttelte ich an den Ketten, doch nichts passierte. Die Felswand in meinem Rücken gab eine unangenehme Kälte ab, die mich frösteln ließ. Wenn ich nur Fingerzeichen machen könnte, aber es ging einfach nicht. "Gib es auf. Du kannst dich nicht befreien." Ich hatte die Anwesenheit der Person gar nicht gespürt. Er trat aus dem Schatten. Orangefarbene Maske, Sharingan. Jeder Muskel in meinem Körper spannte sich sogleich an. Sein Anblick ließ pure Wut in mir aufsteigen. Ich riss an den Ketten. "Du mieses..." Er hob den Finger. "Sei still. Du wirst mir jetzt zuhören. So und nicht anders wird es laufen. Ansonsten kann ich dich auch an Ort und Stelle töten." Er kam näher. Ich umklammerte die Fesseln, mobilisierte meine letzten Kräfte und zog mich an ihnen hoch, um ihm einen Tritt in den Brustkorb zu verpassen, den er ohne große Mühen abwehrte. "Dein Leben scheint dir nicht viel zu bedeuten." Seine Stimme war ruhig. Diese Selbstbeherrschung war beängstigend. "Sasori, bring sie rein." Ein rothaariger Junge, ich schätzte ihn auf mein Alter oder etwas jünger, betrat den Raum, er war nicht allein. Yuna. Mir traten Tränen in die Augen. Ihre Hände waren am Rücken gefesselt. Ihr war anzusehen, dass sie viel geweint hatte und geschlagen worden war. Blut klebte an ihrem Mundwinkel. Es war bereits getrocknet. Der maskierte Typ kam zu mir, nahm mein Gesicht grob in die Hand und zwang mich ihn anzusehen. "Wirst du jetzt bereit sein mir zuzuhören? Wenn nicht für dein Leben", er deutete mit dem Zeigefinger auf meine beste Freundin, die Finger immer noch fest um meine Wangen gelegt, "dann für Ihres." - "Tut ihr nichts, bitte", flehte ich. Seine Mundwinkel zuckten. "Geht doch." Mit der Hand winkte er den Jungen, Sasori, nach draußen. Er nahm Yuna mit, die mich mit einem hilfesuchendem Blick ansah, bevor sie schlussendlich aus dem Raum gezerrt wurde. "Es wird alles gut werden, Yuna. Ich verspreche es", rief ich ihr hinterher, in der Hoffnung sie damit etwas beruhigen zu können. Die traurige Wahrheit war, dass ich selbst keine Ahnung hatte, wie wir hier rauskommen sollten. Yuna war stark, aber auch sie hatte ihre Grenzen, sowohl körperlich als auch seelisch. Und so wie sie aussah, hatte sie diese bereits erreicht. Lange würde sie das nicht mehr durchhalten. "Was ist mit den anderen", wollte ich von ihm wissen. "Die haben wir den wiederbelebten Shinobi überlassen." - "Du bist also derjenige, der das Edo Tensei benutzt." Es war mehr eine Aussage als eine Frage, doch er schüttelte den Kopf. "Diese Arbeit erledige ich nicht selbst." Die Fesseln bohrten sich immer tiefer in meine Handgelenke. Ich versuchte den Schmerz zu ignorieren, während ich den Blick durch den Raum wandern ließ, um einen möglichen Fluchtweg auszumachen. "Du meinst, du kannst es nicht selbst erledigen", erwiderte ich provokant. Das schien ihm gar nicht zu gefallen, sogleich konnte ich eine Klinge an meinem Hals spüren. Mit seinem Ego war scheinbar nicht zu spaßen. "Du solltest meine Geduld nicht auf die Probe stellen." Ich schwieg. "Yuriko Uchiha. Wieso ist eine junge Kunoichi wie du so wertvoll für mich? Das ist bestimmt die Frage, die du dir bisher am häufigsten gestellt hast", er ging auf und ab, "Ich könnte sie dir beantworten, aber dafür müsste ich zu weit ausholen. Sagen wir es so. Du hast Kräfte, von denen du nicht mal weißt, dass du sie besitzt. Du bist die Einzige, die meinem Plan im Wege stehen könnte und genau aus diesem Grund musst du sterben." - "Welcher Plan?" Es musste mir doch möglich sein zu entkommen, aber ich brauchte mehr Zeit, um meine Optionen abzuwägen. Der maskierte Akatsuki Typ legte die Hände auf den Rücken. "Ich will die komplette Ninja Welt auslöschen." Damit hatte ich nicht gerechnet. "Wieso fragst du dich? Weil diese Welt nichts zu bieten hat", langsam näherte er sich mir, "das müsstest du doch am besten wissen." Ein letztes Mal sah er mich an. "So das reicht jetzt. Diese Plaudereien sind mir zuwider, außerdem verschwenden sie kostbare Zeit. Wir werden es jetzt ein für alle mal beenden." Ich machte mich auf mein Ende gefasst, doch er machte keine Anstalten mir etwas zu tun. "Keine Sorge. Ich werde diese Angelegenheit nicht selbst übernehmen." Seinen Rücken mir zugewandt, ging er Richtung Ausgang. Eine weitere Person betrat den Raum. Er legte die Hand auf dessen Schulter. "Ich überlasse dich ihm." 

Sasuke Uchiha stand mir gegenüber. "Ich habe es gewusst. Wie konnte ich nur so dumm sein..." Er kam zu mir und hielt mir den Mund zu. "Kannst du für einen Moment den Mund halten. Ich habe nicht vor dich zu töten." Jetzt verstand ich gar nichts mehr. "Kann ich meine Hand jetzt wegnehmen und davon ausgehen, dass du nicht rumschreist?" Ich nickte. Vorsichtig nahm er sie weg. "Ich verstehe nicht", flüsterte ich. Er zückte sein Kusanagi und tränkte es mit Raiton-Chakra, ehe er die Ketten zerstörte. Meine Arme waren so lange über meinem Kopf gewesen, dass sie erstmal wieder durchblutet werden mussten. Ich sank ihn mir zusammen, Sasuke fing mich im letzten Moment auf. "Es geht schon." Sein Blick traf meinen. "Ich dulde keine Widerworte, Yuri" Ohne zu Zögern hob er mich hoch. Der Schmerz in meinem Oberschenkel war jetzt noch viel präsenter als zuvor, darum musste sich so schnell wie möglich gekümmert werden, ehe ich noch mehr Blut verlor. Allerdings war da zuerst noch Yuna. "Wir müssen zuerst Yuna holen." Er lächelte. "Du unterschätzt mich."  Wieder sprach er in Rätseln, anstatt sich klar auszudrücken. "Wie meinst du?" - "Das erkläre ich dir, wenn wir hier raus sind." Sasuke holte eine Briefbombe aus meiner hinteren Gürteltasche, bevor er sie an der Felsdecke zum explodieren brachte und mich nach draußen schaffte. 

Wir hielten nicht gleich an, stattdessen legten wir ein gutes Stück zurück, ehe wir zum Stehen kamen und Sasuke mich behutsam gegen einen Baum lehnte. Er pfiff drei Mal, dann kam Shikamaru aus einem Versteck. Er hielt Yuna in seinen Armen, während sie den Kopf auf seiner Brust abgelegt hatte. Ich sah ihn an. "Wie geht es ihr?" Shikamaru strich sanft ihren Arm. "Sie wird immer wieder bewusstlos." Sasuke und er standen nebeneinander. Zu sagen ich wäre verwirrt, wäre mehr als nur eine Untertreibung gewesen. Die beiden bemerkten meinen fragenden Gesichtsausdruck. "Es ist kompliziert", sagte Shikamaru kurz und knapp. "Wie lange?" Meine Frage überraschte sie. "Wie lange steht ihr schon heimlich in Kontakt miteinander?", verdeutlichte ich mich. Sasuke grinste mich an. "Eine Weile. Aber wir mussten den richtigen Zeitpunkt abwarten." Ich stand auf und humpelte auf ihn zu, bevor ich ihm eine Ohrfeige verpasste, die sich gewaschen hatte. "Hätte der richtige Zeitpunkt nicht etwas früher sein können." Shikamaru stellte sich schlichtend zwischen uns. "Es ging nicht anders. Das hätte Verdacht erregt." - "Wieso hast du nicht mit mir darüber geredet?" Das brachte meinen Teamkollegen zum Lachen. "Du bist die schlechteste Lügnerin, die ich kenne, Yuriko. Du hättest es nie vor Naruto oder Kakashi verheimlichen können." Am liebsten wäre ich ihm dafür an die Gurgel gegangen, aber er hatte Yuna gerettet und mit seiner Annahme hatte er leider nicht ganz unrecht. Ich legte meiner besten Freundin sanft eine Hand auf die Stirn. "Sie hat Fieber. Wir sollten sie so schnell wie möglich nach Konoha zurückbringen." Darüber waren sich alle einig. "Eine Sache noch." Sasuke und Shikamaru drehten sich noch einmal um. "Wo sind die anderen?" - "Sie müssen die restlichen Shinobi wieder versiegeln, bevor sie sich auf den Weg ins Dorf machen. Sie kommen nach", sagte Sasuke. Ich nickte stumm, ehe wir gingen. Das Alles schlug eine Richtung ein, die mir so gar nicht gefiel. Und mein Bauchgefühl hatte mich bisher noch nie getäuscht. Sobald wir zurück waren, gab es einiges zu besprechen und vor allem zu erklären.

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