The Reunion

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Die Lilie auf das Grab legend, stützte ich mich an meinen Oberschenkeln ab und stand auf. „Ich liebe und vermisse euch." Damit machte ich auf dem Absatz kehrt und verließ den Gedenkplatz. Heute war der vierte Todestag und wie jedes Jahr brachte ich ihnen eine Blume ans Grab. Die Hände in den Hosentaschen vergraben machte ich mich auf den Weg, ich war sowieso schon spät dran. Mein Team wurde für heute zu Prinzessin Tsunade gerufen, um die Informationen der neuen Mission zu erhalten. Es musste also wichtig sein, wenn sie uns diese höchstpersönlich mitteilen wollte. Als ich eintraf, natürlich als Letzte, erwarteten die anderen mich bereits. Wortlos stellte ich mich neben Shikamaru. Asuma ergriff das Wort als Erster. „So wir wären dann vollständig. Um was geht es?" Tsunade schüttelte den Kopf. „Ihr werdet diese Mission nicht alleine durchführen und die Unterstützung ist noch nicht eingetroffen. Es wundert mich nicht, er fand kleine Verspätungen schon immer schick." Kaum hatte sie es laut ausgesprochen, betrat Team 7, angeführt von Kakashi, auch schon den Raum. Seit dem Zwischenfall vor vier Jahren sind wir beide uns so gut es ging aus dem Weg gegangen. Seine Worte von damals hallten in meinem Kopf wider. Uns beiden ist aber auch klar, dass du noch nicht stark genug bist. Shizunes Anwesenheit riss mich aus meinen Gedanken und katapultierte mich zurück in das Hier und Jetzt. Sie überreichte Tsunade eine Schriftrolle. „Wie ihr wisst, sind wir seit einigen Jahren auf der Suche nach Spuren, die uns der Organisation Akatsuki näher bringen und uns Hinweise über ihre Intensionen liefern." Bei dem Namen zuckte ich kurz zusammen und ballte die Fäuste, ehe ich mich selbst ermahnte ruhig zu bleiben. Shikamaru warf mir einen ernsten Blick zu. Er hatte die Anspannung in mir offensichtlich bemerkt. „Gibt es was Neues zu Sasuke, Oma Tsunade", fiel Naruto ihr energisch ins Wort. „Nein, immer noch keine Spur von ihm." Er nickte kurz, dabei versuchte er sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Stattdessen schaffte er es trotzdem ein Lächeln parat zu haben. Ich bewunderte ihn dafür. Tsunade fuhr fort. „Eine Gruppe Ninjas aus Sunagakure war zwei der Mitglieder nördlich des Dorfes begegnet. Sie hatten keine Chance. Ein Suchtrupp fand die Gruppe. Nur ein Shinobi hat überlebt. Er liegt schwer verletzt im Krankenhaus, seine Überlebenschancen stehen nicht gut. Viele Informationen über die beiden Angreifer konnte er uns nicht geben, aber alles was er uns gesagt hat", sie hielt das Schriftstück kurz hoch, "findet ihr hier drin." Damit überreichte sie es Asuma. Ihr Blick schweifte zu jedem Einzelnen von uns. „Ich will, dass ihr sie ausfindig macht und so viele Informationen wie möglich aus ihnen herausholt. Das hat oberste Priorität." Die letzten Worte richtete sie bewusst an mich. Mit einem Nicken signalisierte ich ihr, dass ich verstanden hatte. Prinzessin Tsunade lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Ihr dürft jetzt gehen." Damit enließ sie uns auf unsere Mission.

Asuma und Kakashi studierten zusammen mit Shikamaru die wenigen Informationen, die uns zur Verfügung standen. Jeder wusste, dass Shikamaru einer der besten Strategen war, die unser Dorf vorzuweisen hatte. Während die drei die Köpfe über dem Schriftstück zusammensteckten, lehnte ich an einem Baum, die Arme vor der Brust verschränkt, und wartete auf weitere Anweisungen. Meine beste Freundin saß neben mir im Gras und schielte immer wieder in deren Richtung. Ich wusste natürlich für wen ihre Blicke bestimmt waren. „Willst du ihn nicht endlich mal ansprechen?" Yuna sah mich fassungslos an. „Hast du sie noch alle?!" Ihre Wangen nahmen eine leicht rosa Farbe an. „Hey Yuna, du bist ja ganz rot." Naruto rief so laut, dass er die Aufmerksamkeit aller auf sich lenkte. „Halt die Klappe, Uzumaki!" Sie stieß ihm mit voller Kraft gegen die Schulter. Er rieb sich die Stelle. „Musste das sein?!" Die beiden entlockten mir ein Grinsen. Choji trat neben mich. "Kommst du damit klar, Yuriko?" Das Lächeln auf meinen Lippen erstarb und wurde durch eine ernste Miene ersetzt. "Ich schaffe das schon, Choji." Dass er sich Sorgen machte, nahm ich ihm keineswegs übel, waren wir doch schon seit Jahren gute Freunde und Teamkameraden. Reden wollte ich darüber trotzdem nicht. 

"Kommt bitte alle her." Kakashis Worte durchbrachen die Stille. Die drei Shinobi sahen uns an. Asuma begann. "Also, wir haben tatsächlich so gut wie keine Informationen über den Feind. Wir wissen weder wie sie heißen, wo sie herkommen, noch welche Fähigkeiten sie besitzen. Es ist also höchste Vorsicht geboten. Wir sind zu acht, das bedeutet wir teilen uns fürs Erste in vier Zweier-Gruppen auf und suchen die Gegend ab, in der sie auf die Ninjas von Sunagakure getroffen sind." Shikamaru übernahm. "Sobald ihr Sichtkontakt habt, greift sie auf keinen Fall an, habt ihr verstanden?" Wir nickten. "Alleingänge sind tabu." Sein Blick traf den meinen. Ich wusste genau was er dachte. Shikamaru übergab das Wort an Kakashi. "Die Teams werden wie folgt sein: Shikamaru und Yuna, Choji und Sai, Yuriko und Naruto, sowie Asuma und meine Wenigkeit." Yuna tippelte nervös von einem Fuß auf den anderen, als ihr Teampartner auf sie zukam. "Wir werden fürs Erste hierbleiben und mithilfe deines Jutsus versuchen das Gebiet großräumig zu überblicken." Yuna war Mitglied des Yamanaka-Clans, weshalb sie ein besonderes Hiden besaß. Das Ninpou: Shintenshin no Jutsu, war eine starke Gedanken-Körpertausch-Technik, bei der es dem Benutzer möglich war in den Geist eines Gegners oder eines anderen Wesens zu gelangen und diesen für bestimmte Zeit zu kontrollieren. Noch dazu war Yuna ziemlich gut, es war also kein Wunder das Shikamaru ein Team mit ihr bilden wollte. Die beiden würden uns zusammen von großem Nutzen sein. Choji und Sai brachen Richtung Norden auf. Naruto kam auf mich zu und reichte mir die Hand. „Auf gute Teamarbeit." Ohne die Geste zu erwidern starrte ich seine Hand an, ehe ich meine in die Hosentaschen gleiten ließ und an ihm vorbeilief. „Steh mir einfach nicht im Weg." Als ich Asuma und Kakashi auf mich zu kommen sah, wusste ich, dass dies nichts Gutes zu bedeuten hatte. „Yuri, können wir dich kurz unter vier Augen sprechen?" – „Du meinst unter sechs Augen", korrigierte ich Asuma sarkastisch. Er schien das nicht witzig zu finden. „Wir meinen es Ernst." Wir entfernten uns etwas von den anderen. „Also schießt los, was liegt euch auf dem Herzen?" Kakashi ergriff das Wort. „Wir wissen, dass die Situation mit Sicherheit ni..." Ich hob die Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. „Ich brauche keine Bemutterung und was ich schon gar nicht brauche sind Belehrungen. Erst recht nicht von jemanden, der es nicht mal schafft sein Team zu beschützen." Meine mentale Ohrfeige ließ ihn kurz zusammenzucken. Asuma trat zwischen uns. Er wählte seine Worte bestimmt und mit Nachdruck. „Niemand will dich belehren oder bemuttern, Yuri, aber du unterstehst immer noch unserem Befehl. Alles was wir oder Kakashi versuchen zu sagen, ist, dass du das primäre Ziel dieser Mission nicht aus den Augen verlieren darfst. Ansonsten werden wir gezwungen sein dich von diesem Auftrag auszuschließen. Hast du das verstanden?" Ich nickte widerwillig. „Ja, habe ich." Asuma kam einen Schritt auf mich zu und legte mir eine Hand auf die Schulter. „Die Situation ist nicht leicht. Das verstehe ich, aber ich halte auch große Stücke auf dich. Also enttäusche mich nicht." Er blies den Rauch seiner Zigarette aus und warf sie zu Boden. "Du bist eine gute Kunoichi, aber deine Gefühle stehen dir oft im Weg und das führt dazu, dass du leichtsinnig wirst und Fehler machst." Den Blick zu Boden gesenkt, ließ ich die Worte meines ehemaligen Sensei sacken, bevor ich zusammen mit meinem Teampartner aufbrach.

Seit einigen Stunden suchten Naruto und ich jetzt schon das Gebiet westlich des Treffpunktes ab. Keine Spur von Akatsuki. Das konnte doch nicht wahr sein. Mittlerweile begann es zu dämmern, außerdem fehlte mir langsam die nötige Energie, um in dieser Geschwindigkeit weiter zu machen. "Naruto, ich brauche mal eine Pause." Wir machten auf dem Ast eines Baumes Halt und setzten uns. Ich lehnte mit dem Rücken am Baumstamm, während Naruto ein paar Meter entfernt, die Beine nach unten baumeln ließ. „Was ist dein Geheimnis?" Sein fragender Blick verriet mir, dass er nicht verstand, wovon ich sprach, also wurde ich deutlicher. „Woher nimmst du die ganze Energie? Wie kann es sein, dass du noch nie daran gedacht hast aufzugeben." Wir wussten beide wovon ich sprach, auch wenn der Name nicht eindeutig gefallen war. Er stützte sich auf seinen Armen ab. Sein Blick war nach oben gerichtet. Die letzten Sonnenstrahlen, die durch die Baumkrone fielen, tauchten sein Gesicht in ein warmes Licht. Er lächelte. „Ich bin einfach nicht bereit die Freundschaft kampflos aufzugeben. Und ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass ich es schaffen werde und ihn nach Hause hole. So lange ich dieses Ziel vor Augen habe, kann mich nichts und niemand von meinem Weg des Shinobi abbringen." Naruto senkte den Blick und sah mich an. „Du darfst einfach nur nicht den Glauben an dich selbst verlieren." Ich lehnte den Kopf an den Baumstamm hinter mir und schnaufte. Wenn das nur so einfach wäre.

Während wir da saßen, spürte ich wie die Energie ihren Weg zurück in meinen Körper fand. Ich stand auf und streckte mich etwas, um die eingeschlafenen Glieder aufzuwecken. "Wegen mir können wir weiter machen." Der blonde Junge grinste mich an. "Also, dann mal los." Da spürte ich plötzlich die Anwesenheit fremden Chakras. Ich hielt Naruto zurück. "Halt. Wir sind nicht allein", flüsterte ich ihm zu. Sofort ging auch er in Stellung. Ich schloss die Augen, um sie kurz darauf wieder zu öffnen. Mit drei Tomoe war mein Sharingan zwar bereits voll entwickelt, aber längst noch nicht so gut, wie das von Kakashi oder Sasuke Uchiha. Mein Blick suchte die nähere Umgebung ab, dann entdeckte ich das Ziel ein paar Meter östlich von unserer Position. Es war eine einzelne Person.  "Naruto, du wartest hier." Er hielt mich am Arm fest. "Du hast die Anweisungen gehört. Wir sollten die anderen benachrichtigen. Alleingänge sind tabu. Ich lasse dich auf keinen Fall gehen." Ich schüttelte seine Hand ab. "Und das ausgerechnet aus deinem Mund. Wie oft hast du dich schon den Anweisungen deines Sensei widersetzt. Du kannst es vermutlich nicht mal mehr an einer Hand abzählen. Wie ich vorhin schon gesagt habe, steh mir einfach nicht im Weg." Damit sprang ich vom Baum und rannte in Richtung Zielperson. 

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