Failed Mission

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Als das Gen-Jutus aufgelöst war, sah ich Kakashi mit seinem Chidori aus dem Augenwinkel auf Deidara zustürmen. Ich hatte ihm nicht genug Zeit verschafft, denn unser Gegner wich ihm noch rechtzeitig aus. Er formte neue Vogelbomben. Zu meiner Überraschung war nicht Kakashi sein Ziel, sondern ich. Es waren zu viele, um ihnen einzeln auszuweichen. Ich machte einige Fingerzeichen. "Jutsu der Phönixblume." Damit konnte ich den Angriff großflächig abwehren. Kakashi und ich versuchten ihn gemeinsam anzugreifen, doch Deidara sprang von der nächstgelegenen Klippe auf den Rücken eines großen weißen Vogels. "So nett es auch war, aber ich habe noch etwas Wichtiges zu erledigen." Seine nächsten Worte waren mir zugewandt. "Keine Sorge, wir werden uns früh genug wiedersehen." Damit verschwand er. Ich wollte ihm hinterher, aber Kakashi hielt mich auf. Verwirrt sah ich ihn an. "Was soll das? Wir sollten ihn verfolgen." Er machte keine Anstalten mich loszulassen. "Nein, das werden wir nicht."

Die anderen trafen kurze Zeit später bei uns ein. "Geht es euch gut?" Yunas Stimme klang besorgt. "Soweit ja." Kakashi verdeckte sein Auge. Es musste ihn unheimlich viel Chakra kosten das Sharingan zu benutzen. "Wo ist er jetzt?", Shikamaru schob sich an den anderen vorbei. "Er ist abgehauen." Meine Worte hinterließen überraschte Gesichter in der Runde. Asuma verstand auch nicht ganz. "Wie abgehauen?" -"Ich glaube, dass wir nicht ihre derzeitige Priorität sind", äußerte sich Kakashi zu dem Geschehen. "Eine andere Erklärung habe ich derzeit nicht." Auch für mich klang das plausibel. Trotzdem hätte ich es für besser gehalten die Verfolgung aufzunehmen. Asuma legte mir eine Hand auf den Rücken. "Geht es dir wirklich gut?" Manchmal war ich fasziniert davon, wie gut mein Team mich kannte. Ich senkte den Blick. "Er hat meine Eltern erwähnt. Das hat mich aus dem Konzept gebracht. Hätte ich mich besser im Griff gehabt, dann hätte er keine Möglichkeit gehabt die Flucht zu ergreifen." Wieder mal wurde mir schmerzhaft vor Augen geführt, dass ich eindeutig noch nicht bereit war. Zu oft verlor ich die Selbstbeherrschung, hatte keine Kontrolle über meine Emotionen und ließ mich zu leicht vom Wesentlichen ablenken. 

Die Mission wurde nach unserem Kampf vorzeitig abgebrochen. Asuma und Kakashi hielten es für die beste Entscheidung erstmal ins Dorf zurückzukehren und die Erkenntnisse, die wir durch den Kampf erhalten haben, auszuwerten. Ebenso wollten sie Tsunade Bericht erstatten. Auf dem Weg zurück nach Konoha ging Yuna neben mir. "Du siehst ziemlich erschöpft aus." Ich hielt mir den Kopf, es pochte wie wild hinter meiner Stirn. "Bin ich auch, irgendwie. Ich musste noch nie einen so starken Gegner in einem Gen-Jutsu gefangen halten." Der Blick meiner Freundin wirkte nachdenklich. "Mir geht es einfach nicht aus dem Kopf, dass er einfach so abgehauen ist", gab sie zu. "Ich habe das schlechte Gefühl, dass das erst der Anfang war." - "Ja, die Befürchtung habe ich auch", stimmte ich ihr zu.

Zurück in Konoha ging jeder seiner Wege. Nachdem ich eine Ewigkeit nichts mehr gegessen hatte, spürte ich, wie mein Magen allmählich zu rebellieren begann. Es würde sicherlich nicht schaden auf dem Heimweg bei Ichiraku vorbeizuschauen. Ich begrüßte Teuchi, während ich mich auf einen der Hocker setzte. "Yuri, du auch hier? Ich gehe nach einer Mission auch immer am liebsten zuerst eine Nudelsuppe essen." Neben mir saß der grinsende Naruto, eine Schlüssel Ramen vor sich auf dem Tisch. "Ich habe einfach nur Hunger." Ich bestellte das Übliche. "Sag mal, wie war er so? Der Typ von Akatsuki." In meinem Essen stochernd, ließ ich das Geschehene nochmal Revue passieren. "Er war ziemlich stark. Ich glaube aber auch, dass er uns noch nicht mal ansatzweise das gezeigt hat, was er eigentlich kann." Während ich über meine Worte nachdachte wurde mir bewusst, dass Kakashi damals recht hatte. Ich war noch nicht soweit. Meine jetzigen Kräfte würden noch lange nicht für Gegner wie Deidara ausreichen. Die Nudelsuppe vor mir war immer noch unberührt. Der Appetit war mir mittlerweile vergangen. Naruto beäugte sie gierig. "Willst du das nicht mehr essen?" Ich schüttelte den Kopf und schob sie rüber. "Bedien dich." Das ließ er sich nicht zwei Mal sagen. So schnell konnte ich gar nicht gucken, hatte er sich bereits den kompletten Inhalt einverleibt. Er stellte die leere Schüssel vor sich ab. "So und jetzt werde ich trainieren gehen. Ich werde diese Typen besiegen, dattebayo." Dieses Selbstbewusstsein müsste man haben. Dann verschwand er. Teuchi tauchte auf und sah mich an. "Wo ist er hin?" - "Gerade gegangen", antwortete ich ihm. Seine Miene wurde ernst, als er die Hände in die Hüften stemmte und mich erwartungsvoll ansah. "Und wer bezahlt jetzt sein Essen?" Dieser Naruto. Ich schwor mir, dass ich ihm dafür noch den Hals umdrehen würde.

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